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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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gefährlich!“ In Snips Kopf arbeitete es. Sollte das möglicherweise nur eine Finte sein, um eine höhere Bezahlung herauszuschlagen? Dann besaß dieser Mensch in er Tat ein großes schauspielerisches Talent; denn sein Entsetzen wirkte absolut echt. Und einen Führer, der sich vor Angst in die Hosen machte, den konnten sie auf gar keinen Fall gebrauchen. Also erklärte Snip das Gespräch kurzer Hand für beendet, und sie verabschiedeten sich. Schließlich gab es noch genügend andere Führer in dieser Stadt. Doch offenbar hatte er die Rechnung ohne den Wirt gemacht; denn egal, wo sie auch hinkamen: Der Name „Gash“ löste bei allen, die sie danach fragten, eine ganz ähnliche Reaktion aus. Angst, ja regelrechte Panik. Keiner wollte sie dorthin bringen, nicht einmal für eine fürstliche Bezahlung. Wahre Horrorgeschichten kursierten über die Ruinenstadt. Geister sollte es dort geben, die furchtbare Dinge mit jedem anstellten, der sich dorthin verirrte. Dinge, die noch schlimmer sein sollten als der Tod. Niemand sei jemals lebendig wieder von dort zurückgekommen. Den Grünhäuten wurde ganz anders, als sie die Geschichten hörten. Gegen einen handfesten Kampf hatten sie gewiss nichts einzuwenden. Auch stellten sie sich bereitwillig den größten Gefahren. Aber Geister? Dagegen war kaum ein Kraut gewachsen. Dennoch mussten sie nach Gash, wenn sie das Grab von Mach Na Dun finden wollten. Dort lag ihre einzige Chance auf entsprechende Hinweise. Und wenn sie keiner hinbringen wollte, dann mussten sie die Reise halt auf eigene Faust wagen . Am nächsten Tag stellten sie ihre Ausrüstung zusammen. Zunächst einmal benötigten sie gute Karten, die ihnen nicht nur den Weg nach Gash wiesen, sondern in denen auch Oasen und Wasserlöcher verzeichnet waren. Denn ohne Wasser besaßen sie in der Wüste nicht die geringste Chance. Als nächstes brauchten sie Reittiere. Die Händler boten ihnen große hellbraune Tiere mit zwei Höckern auf dem Rücken an, die sie Kamele nannten. Skeptisch beäugten die drei die Tiere. Nogg fand sie lustig. Bikka hingegen trauerte immer noch seinem Wolf nach. Snip sah das ganze pragmatisch und ließ sich von den Händlern die Vorzüge der Tiere erklären. Schließlich kauften sie fünf davon: drei zum Reiten und zwei für ihre Ausrüstung. Anschließend ging der Einkauf weiter. Allerhand nützliche Dinge vom Spaten bis hin zum Gegengift wechselten den Besitzer. Gegen Abend hatten sie schließlich alles zusammen, was sie brauchten, und gönnten sich noch eine ruhige Nacht. Der Morgen begann bereits mit großer Hitze. Sobald die Sonne am Horizont aufstieg, wurde es sehr schnell heiß. Snip und seine Gefährten überprüften noch einmal sorgfältig ihre Ausrüstung, vor allem die überlebensnotwendigen Wasservorräte. Dann kletterten sie auf ihre Kamele und verließen die Stadt in Richtung Südwesten.
     

Kapitel 33
     
    Die Wüste kannte kein Erbarmen. Tagsüber brannte die Sonne unerbittlich auf sie hernieder, und nachts kühlte es so stark ab, dass sie sich in dicke Decken wickeln mussten, um nicht zu erfrieren. Die triste Landschaft bestand aus Sand, so weit das Auge reichte. Leben konnte nur dort existieren, wo es Wasser gab. Und das beschränkte sich auf die wenigen Oasen oder Wasserlöcher. Hier wuchsen Gras, Büsche und Bäume. Die wenigen Tiere der Wüste sammelten sich dort, um ihren Durst zu stillen. Doch sobald man sich auch nur ein kleines Stück entfernte, blieb allein der Sand. Fast genau so schlimm wie das raue Klima empfanden die Grünhäute das Reiten auf den Kamelen. Bei jedem Schritt schaukelten sie hin und her wie ein Schiff auf dem unruhigen Meer. Ihre Reiter wurden ordentlich durchgeschüttelt. Den Grünhäuten gefiel das überhaupt nicht. Sie sehnten sich nach ihren angestammten Reittieren zurück. Vor allem Nogg hing wie ein Stück Elend auf seinem Kamel, klammerte sich an den Sattel und musste immer wieder gegen die in ihm aufsteigende Übelkeit ankämpfen. Die Karten, die Snip in Tuch al Naraq gekauft hatte, hatten sich bislang als sehr zuverlässig erwiesen. Mit ihrer Hilfe und dank des Kompasses sowie Bikkas Fähigkeiten als Fährtensucher fanden sie die eingezeichneten Wasserlöcher und konnten ihre Trinkwasservorräte regelmäßig auffüllen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sich jemand hier verirrte. Lange würde er es gewiss nicht überleben. Hilfreiche Orientierungspunkte gab es in der Landschaft kaum. Der Sand war immer in Bewegung. Durch den Wind

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