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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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vorderen war ausreichend Platz, um die Kamele unterzubringen und drei Schlafplätze einzurichten. Nachdem sie ihre Basis eingerichtet hatten, nahmen sie einzelne Gebäude näher unter die Lupe. Ein verfallenes Wohnhaus machte den Anfang. Der Torbogen musste einst prächtig verziert gewesen sein. Reste von bunten Malereien zeichneten sich auf seinem Stumpf ab. Auf dem Fußboden lag eine hohe Schicht Sand. Vorsichtig und nach allen Seiten Ausschau haltend gingen sie weiter in das Gebäude hinein. Da huschte ein Schatten an ihnen vorbei. Reflexartig fuhren sie alle herum. Nichts. Jetzt blitzte der Schatten auf der anderen Seite auf. Doch wieder konnten sie nichts erkennen. Urplötzlich rumpelte es über ihnen. Sie schauten nach oben und sahen etwas auf sich zukommen. Ein Steinquader stürzte herab und landete mit einem lauten Krachen direkt zwischen ihnen. Gerade noch konnte Snip zur Seite springen. Ansonsten hätte es ihn voll erwischt. Für einen kurzen Moment meinten sie, ein leises hämisches Lachen zu hören. Dann wurde es wieder still. Ein eiskalter Schauer lief ihnen über den Rücken. Mit zusammengebissenen Zähnen gingen sie weiter. Im nächsten Raum entdeckten sie die vertrocknete Hülle eines toten Menschen. Offenbar hatte die trockene Wüstenluft den Leichnam über die Zeit hinweg konserviert. Seine dehydrierte Haut hatte eine schwarze Färbung angenommen. Ein gruseliger Anblick. Die drei machten einen großen Bogen um ihn. Keiner kam auf die Idee, ihn nach Wertgegenständen zu durchsuchen; denn sie wollten ihn auf gar keinen Fall anfassen. Einige Schritte weiter endete das Gebäude an einer eingestürzten Wand. Hier ging es nicht mehr weiter. Schnurstracks drehten sie um und verließen zügig wieder das Gebäude . Inzwischen näherte sich die Sonne auch schon dem Horizont. Es erschien ihnen besser, wenn sie zu ihrem Lager zurückkehrten. Plötzlich blieb Bikka stehen und zeigte mit dem Finger auf den Boden vor ihnen. Spuren zeichneten sich vor ihnen im Sand ab. Hier musste kurz zuvor jemand lang gelaufen sein. Sollten sie hier womöglich doch nicht alleine sein? Hastig schauten sie sich um, ohne aber etwas entdecken zu können. Wieder kehrten ihre Blicke zu den Fußspuren zurück. Sie waren verschwunden. Das ging nicht mit rechten Dingen zu. So schnell konnte auch der Sand sie nicht verweht haben. Furcht nahm immer mehr Besitz von ihnen ein. Den Weg zu ihrem Lager rannten sie jetzt mehr, als dass sie ihn gingen. Mit schlotternden Gliedern ließen sie sich auf ihre improvisierten Betten fallen. Kurz darauf brach die Nacht herein. Die Geisterstunde rückte näher. Ein lautes langgezogenes Heulen ertönte. Gnadenlos drang es den Grünhäuten durch Mark und Bein. Weitere gespenstische Laute mischten sich dazu. Durch die Türöffnung der Lagerhalle konnten sie draußen einzelne Lichter aufblitzen sehen. Immer stärker schwoll das Dröhnen des grausigen Konzerts an. Ein dumpfes Klopfen ertönte – erst leise, dann ständig lauter und schneller werdend. Aus der Dunkelheit sauste auf einmal ein Schwall kleiner Steine auf das Lagerhaus zu. Instinktiv gingen die Grünhäute hinter herumliegenden Felsbrocken in Deckung. Schon im nächsten Moment schlugen die Steine scheppernd um sie herum ein. Dieser Vorgang wiederholte sich ein ums andere Mal. Immer wieder gerieten sich unter Beschuss. Gut eine Stunde dauerte der Spuk, dann war er vorbei. Vorerst. Völlig erschöpft fielen die drei Gefährten in einen unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen standen sie wie gerädert auf. Der Platz vor dem Lagerhaus sah unberührt aus. Nichts deutete darauf hin, dass hier in der vergangenen Nacht die Hölle los war. Mit schnellen Schritten marschierten die drei auf das nächste Gebäude zu. Sie wollten keine Zeit verlieren. Vor allem wollten sie nicht noch eine Nacht in dieser Stadt verbringen, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ. Das Gebäude, auf das sie zusteuerten, schien früher recht groß gewesen zu sein. Reste von Säulen lagen vor dem breiten Eingang. Vorsichtig traten sie ein. Die Decke des Untergeschosses war noch weitgehend Intakt. Einige kleine Löcher ließen ein wenig Sonnenlicht herein, so dass eine schummrige Stimmung entstand. Hinter dem Eingang befand sich eine große langgezogene Halle. Auch hier standen teilweise noch vollständig erhaltenen Säulen zu beiden Seiten. Der Boden glich einem Trümmerfeld. Dazwischen entdeckten sie mehrere vertrocknete Leichen: Männer und Frauen. Von der Halle gingen einige

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