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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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Gegensatz zu dem Zusammenfluss unter Ninavel lasch genug, um sie unmittelbar anzuzapfen. Doch ohne einen Partner, der die Kräfte lenkte, war Simon auf primitive, brutale Methoden beschränkt. Er musste etwas Machtvolles und Raffiniertes gegen Ruslan vorhaben   … aber was?
    Der Musterabschnitt, den Simon soeben gelegt hatte, kam Kiran bekannt vor. Die Linien wanden sich hin und her und umeinander und liefen auf einen großen Kreis in der Mitte zu   …
    Mit der Wucht eines magischen Blitzes kam ihm die Erleuchtung. Er sah den Zauber vor sich.
    »Du willst die Erdkräfte unter der Höhle durch mich bündeln und durch das Sigillum auf meiner Brust gegen Ruslan richten.«
    Boshaftes Entzücken malte sich auf Simons Gesicht ab. »Sehr gut, Kiran. Ich sehe, du bist doch nicht so schlecht ausgebildet.«
    Jetzt fügte sich alles mit entsetzlicher Präzision zusammen. »Dafür hast du meine Erinnerung gebraucht! Du wolltest sein Wirkmuster sehen, mit dem er die Zeichenbindung schuf, damit du deine daran angleichen kannst!«
    »Alles hat seinen Preis«, sagte Simon freundlich. »Eine Zeichenbindung ist ein ausgezeichnetes Mittel zur Kontrolle, aber um sie unzerbrechlich zu machen, muss sie auf tiefster Ebene gebildet werden.«
    »Hinter seiner Abwehr«, schloss Kiran. »Du willst sie umgehen. So viel Magie   … sie wird   …«
    »Ruslan zu Asche verbrennen«, sagte Simon äußerst befriedigt.
    Kirans Schrecken wuchs. Simons Zauber diente einem dreifachen Zweck: Er würde Ruslan vernichten, Kiran an sich binden und ihm den freien Willen nehmen. Und es würde noch jemand dabei sterben: Mikail, der mit Ruslan verbunden war. Kiran bekam einen Kloß im Hals, ganz unerwartet. Er wollte Mikail den Verrat niemals vergeben, aber hassen konnte er ihn nicht, jedenfalls nicht so sehr wie Ruslan.
    Und das Schlimmste von allem: Mikails Tod wäre nur der Auftakt zu einem Blutbad in Ninavel. Die Wogen der Panik drohten über Kiran zusammenzuschlagen. Mühsam drängte er sie zurück. Ein Mosaikstein fehlte ihm noch. »Das wird nicht gehen, dir fehlt der zweite Mann. Allein kannst du mich nicht zwingen, die Kräfte in mich aufzunehmen, und keine Pflanzentinktur kann dir dabei helfen.«
    »Wieder einmal mangelt es dir an Vorstellungskraft«, entgegnete Simon, während er weitere Silberstäbe auslegte. Er klang immer selbstgefälliger.
    Aber Kiran musste ihm recht geben. Er war noch immer nicht auf der Höhe seiner geistigen Leistungsfähigkeit. Trotzdem versuchte er fieberhaft, das Wirkmuster zu begreifen. Wenn seine Magie während des Zaubers nur für einen Augenblick frei käme, würde er die Gelegenheit ergreifen und den Zauber vereiteln. Die Alternative wäre zu schrecklich.
DEV
    Die letzten Sonnenstrahlen wärmten mir den Rücken, als ich flach auf der Erde lag, um über die Kante eines Felsüberhangszu spähen. In dem steilwandigen Tal stürzte ein Bach über mehrere Stufen hinunter und schlängelte sich durch Wiesen und Kieferngehölze. An meinem Arm pulsierte warm das Find-mich-Amulett. Dort unten war Kiran. Wo, war nicht schwer zu erraten. Auf einer Wiese graste ein Pferd, das aussah wie Simons, und hinter den Bäumen am Rand war die Holzwand einer Hütte zu erkennen.
    Kirans Amulett, das mir um den Hals hing, drückte sich schmerzhaft in meine Haut. Angeblich verbarg es auch einen gewöhnlichen Menschen wie mich. Hoffentlich stimmte das. Andernfalls würde das ein kurzer Befreiungsversuch werden.
    Trotzdem wagte ich mich nicht bei Tag in das Tal. Hier oben war der Wald viel lichter als unten in der Elenn-Schlucht. Da wäre ich mit bloßem Auge leicht auszumachen, und dann könnte mir das Amulett auch nicht mehr helfen.
    Ich beschwor die Sonne, schneller unterzugehen. Suliyya gebe, dass Simon mit seinen Vorbereitungen noch nicht fertig war! Ich hatte in Kost wertvolle Zeit verloren, weil ich unbedingt noch ein paar Dinge besorgen musste, und war gerade noch innerhalb der drei Stunden durch das Grenztor gelangt. Die ganze Zeit über verfluchte ich mich schon, weil ich Pello am Leben gelassen hatte. Immerzu sah ich vor mir, wie er sich von den Fesseln befreite und über meine Leichtgläubigkeit lachte. Ich hatte fest damit gerechnet, dass er mich wieder austrickste, aber ich passierte ohne Zwischenfall die Grenze.
    Unwillkürlich musste ich an Cara denken. Inzwischen hatten die Alather sie wahrscheinlich unter Wahrheitszauber gesetzt und erkannt, dass sie nicht verrückt war oder einen dummen Streich abzog. Kurz freute ich mich

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