Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
Vom Netzwerk:
an einer Fantasie, wie ein Heer von alathischen Magiern unten in das Tal strömte und Simon niedermachte, ohne dass ich einen Finger zu rühren brauchte.
    Doch leider, leider würden die Alather tagelang herumdiskutieren, welche politischen Folgen das Eindringen auf arkennländisches Gebiet wohl hätte. Cara müsste ihre Aussage zehnmal wiederholen. Mann, die brachten es glatt fertig und schleppten sie nach Tamanath vor den Rat.
    Genau da wollte ich sie haben, weit weg von Simons tödlicher Magie. Bei den Göttern, es war mir scheiße schwergefallen, abzuhauen, da ich sie wahrscheinlich nie mehr wiedersehen würde. Eine Umarmung und ein schneller, heißer Kuss, mehr war nicht drin gewesen, sonst hätte sie meine Absicht womöglich noch spitzgekriegt.
    Endlich versank die Sonne hinter den Hügeln und tauchte das Tal in Schatten. Der Himmel war noch hell, und ein paar Sterne waren schon zu sehen. Aber im Wald war es inzwischen sicher dunkel genug für mich.
    Als ich Cara neulich zu Jerik geschickt hatte, um ihn über den Magierkrieg auszuhorchen, rechnete ich nicht mit großen Erkenntnissen, und das meiste erwies sich auch als nutzlos, lauter grauenvolle Geschichten, die nichts hergaben. Aber bei einem Detail merkte ich auf.
    Man wusste immer, wann es zwischen den Magiern zur Sache ging, weil dann ein regelrechtes Feuerwerk losbrach. Keins nach Ninaveler Art, das bunte Figuren an den Himmel malt, sondern diese unmagischen, die die Sulaner verkaufen, die bunte Blitze und Funkenregen erzeugen und so laut knallen, dass einem die Ohren abfallen. Wenn man die sah, konnte man nur rennen und beten, dass einem keine Mauer auf den Kopf fällt, so hatte Jerik Cara erzählt.
    Das Ninaveler Feuerwerk bestand aus speziellem Magierlicht, aber die Sulaner mischten Pulver zusammen, die explodierten, wenn man eine Flamme dranhielt, und erzeugten mit verschiedenen Mixturen verschiedene Farben. Die Alather standen auf die sulanische Variante, weil keine Magie dabei nötig war. Als ich Kiran unlängst durch das Tor in Kost schmuggelte, führten die sulanischen Händler, die vor mir an der Reihe waren, eineKiste voll Feuerwerk ins Land ein. Den Importeur, der sie ihnen abkaufte, hatte ich nun in meiner Drei-Stunden-Frist ausfindig gemacht und bei ihm ein gutes Dutzend faustgroßer Säcke mit Pulver und einen Satz Lunten gekauft, wenn auch zum doppelten Preis, weil mir anzumerken gewesen war, dass ich höllisch in Eile war. Das Zeug steckte jetzt in meinem Rucksack. Wenn Zauber wie Feuerwerk aussehen konnte, dann vielleicht auch Feuerwerk wie Zauber, hoffte ich.
    Ich ließ mich in einer Schmelzwasserrinne hinab ins Tal gleiten. Trotz Dämmerung sah ich jeden Kiefernzweig und jeden Kiesel scharf vor mir, und das kleinste Geräusch erschien mir überlaut. Die Angst fiel von mir ab und hinterließ die konzentrierte Klarheit, die ich beim Klettern hatte. Die Vorfreude kribbelte mir in den Adern.
    Zwischen den Bäumen war es dunkel. Ich schlich durch die Gehölze und platzierte die Pulversäcke in einem weiten Bogen, der zur Hütte führte. Neben jeden Sack legte ich eins von meinen kostbaren, fertig präparierten Ninaveler Abwehramuletten. Und bevor ich zur nächsten Stelle schlich, zündete ich die Lunte an. Der Importeur hatte mir versichert, dass die Lunte langsam brannte und nur schwer zu löschen war.
    Nachdem ich den letzten Sack platziert hatte, schlich ich zum Rand der Wiese. In der Hütte flackerte ein Feuer, und am anderen Ende der Wiese drang Licht hinter ein paar Felsbrocken hervor und fiel als silberner Glanz aufs Gras. Die Quelle des Scheins konnte ich nicht sehen, aber das war ohne Zweifel Magierlicht   – und viel zu hell, als dass es bloß von einer Kristallkugel stammte.
    Ich setzte den Rucksack ab und holte das letzte Säckchen heraus. Es war kleiner als die anderen und hatte nur eine ganz kurze Lunte. Nach Auskunft des Importeurs gab mir die Länge der übrigen Lunten eine Stunde Zeit. Die war nun fast um.
    Ein großer rosa Blitz schoss in den Abendhimmel auf, miteinem Knall, bei dem die Vögel zeternd aus den Bäumen aufflogen. Ein erschrockener Aufschrei kam aus der Hütte. Simons grauhaariger Diener stürmte mit einer langläufigen sulanischen Hakenbüchse zur Tür heraus.
    Simon erschien als dunkle Silhouette in dem Magierlicht. Der Diener blieb stehen und blickte zu ihm hinüber.
    Na komm, du Schweinehund, drängte ich Simon im Stillen. Komm nachsehen, was hier los ist. Die Amulette neben den Pulversäcken gaben den

Weitere Kostenlose Bücher