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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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Alathien erfährt. Den Rest tat er.«
    Bren und Gerran hatten für Ruslan gearbeitet   … Bei den Göttern, das erklärte so manches. Ich hatte sie für verrückt gehalten, weil sie mit Simon Geschäfte machten, aber Ruslan hatte ihnen keine Wahl gelassen.
    »Aber   … du hast versucht, mich aufzuhalten! Die Lawine und der Schneesturm!« Kiran war grau im Gesicht.
    Ruslan zuckte die Achseln. »Ich musste meine Rolle überzeugend spielen, damit Simon nicht misstrauisch wird, und dich außerdem   … motivieren.« Er bedachte Kiran mit einem freundlich herablassenden Blick. »Glaubst du wirklich, du hättest Ninavel so einfach verlassen und bis nach Alathien gelangen können, wenn ich das hätte verhindern wollen?«
    Oh Mann, selbst nachdem ich begriffen hatte, dass Pello gar keine so große Gefahr für uns war, hatte ich mich noch für ungemein schlau gehalten, weil ich es vor Ruslan bis zur Grenze geschafft hatte. Blinde Spielfigur, ha. Wohl eher ein Vollidiot! Von den wahren Absichten der Beteiligten hatte ich keinen blassen Schimmer gehabt.
    Mit zitternder Hand zeigte Kiran auf die Linien am Boden. »Hätte Simon Lizavetas Bindung bemerkt und zerbrochen   – oder wenn ich nicht erkannt hätte, wie ich ihr Muster verändern muss –, hätte Simon Erfolg gehabt. Er hätte dich vernichtet und Mikail mit dir. Ein solches Risiko konntest du doch nicht eingehen!« Er klang, als wollte er sich selbst überzeugen.
    Ruslans Blick bekam etwas Raubtierhaftes. »Ich verließ mich darauf, dass Simon genau das glaubte.« Er lachte. »Armer Simon, immer so vorsichtig, so akribisch   … er hat nie begriffen,dass man manchmal alles auf eine Karte setzen muss, um zu gewinnen.«
    Ganz eindeutig kümmerte es ihn einen Dreck, dass er nicht nur sein Leben, sondern ganz Ninavel aufs Spiel gesetzt hatte. Ich glaubte nicht, dass Sechaveh genauso achselzuckend darüber hinweggehen würde. Wenn ich diese Nacht überlebte, würde ich irgendwie dafür sorgen, dass er die ganze Geschichte erfuhr.
    Ruslans Gesichtsausdruck wurde wieder milder. Er strahlte liebevollen Stolz aus. »Was deinen Einwand betrifft, du hättest eventuell nicht erkannt, welche Möglichkeit dir die Herzbindung bietet   – das war überhaupt kein Risiko. Du vergisst, dass ich deine Fähigkeiten bis ins Letzte kenne. Ich wusste, du würdest mich nicht im Stich lassen.«
    Kiran fuhr auf, als wäre ihm eine neue entsetzliche Erkenntnis gekommen.
    »Hast du darum Alisa getötet? Um mich zur Flucht und damit zu Simon zu treiben?« Er ballte die Fäuste, spannte den ganzen Körper an.
    Ruslan machte die Augen schmal. »Ich habe ihr Leben für dein Akhelashva-Ritual benutzt, weil ich dir begreiflich machen musste, dass Ungehorsam nicht toleriert wird. Erst hinterher, als Lizaveta zu mir kam und die Befürchtung äußerte, du könntest etwas Törichtes tun, beschloss ich, die Situation zu unserem Vorteil zu wenden.«
    Ich sah wieder Kirans Gesicht vor mir, als Cara ihn seinerzeit auf eine Geliebte ansprach und als er später das Ritual erwähnte. Kein Wunder, dass er abgehauen war, nachdem Ruslan sie vor seinen Augen zu Tode gefoltert hatte.
    »Lizaveta ist zu dir gegangen   …« Kirans Mundwinkel zogen sich nach unten. »Ich dachte, ihr läge etwas an mir. Ich hätte wissen müssen, dass sie genauso gefühllos ist wie du.«
    »Sie kam zu mir, weil sie dich liebt«, erwiderte Ruslan streng und hatte gleich wieder diesen herablassenden Ausdruck. Erstand auf und breitete die Arme aus. »Kiran, das Stück endet hier. Jetzt kehrst du nach Hause zurück.«
    Bei Khalmets blutiger Hand, er sagte das genauso unbekümmert wie ein Hehler, der seine Behafteten nach einem erfolgreichen Fischzug auf den Heimweg mitnimmt. Kiran fand das genauso unglaublich wie ich.
    »Nach Hause, als wäre nichts gewesen? Nach allem, was du getan hast?« Er lachte, aber es klang schrecklich schrill und elend. »Du siehst nicht einmal, was für ein Ungeheuer du bist.«
    »Schluss mit diesen Torheiten.« Ruslan trat einen Schritt auf ihn zu. »Wärst du lieber das Spielzeug eines Akheli wie Simon?«
    Kiran zuckte zusammen. Ruslan nickte befriedigt. »Oh ja, ich weiß, wie Simon seine sogenannten Lehrlinge behandelte. Erbärmliche, willenlose Geschöpfe waren sie. Sie zu töten war eine Barmherzigkeit. Ich dagegen habe dich großgezogen, dich ausgebildet, dir Macht und Schutz geboten und dich zum Akheli gemacht. Ein größeres Geschenk kann man niemandem machen. Wie kann ich da ein Ungeheuer

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