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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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dich mit klareren Augen als Ruslan. Ich werde dich an meiner Seite haben, aber nicht wie du jetzt bist. Das ist zwar nicht so schön, aber sicherer.«
    Er ritzte das Sigillum fertig und stand auf. Kirans Augen brannten von Tränen, passend zu dem Brennen an der Brust.Schwer atmend riss er an den Ketten. Es musste eine Möglichkeit geben, das Ritual zu stören, zurückzuschlagen   …
    Lizavetas Herzbindung, die so tief mit ihm verwoben war   – ihr Verbot, sich selbst zu töten, konnte er nicht missachten, jedoch die Form ihres Zaubers verändern, ihn hier ein bisschen steigern und dort ein bisschen ausdehnen   … Danach würde er tödliche Kräfte immer noch ableiten, aber so, dass er den Magiestrom, den Simon in Kiran zu schleusen gedachte, bremste.
    Dadurch käme es zu einem enormen Rückstoß, der seinen und Simons Tod bedeutete.
    Er schnappte nach Luft, als die Herzbindung einen warnenden Schmerz aussandte. Zur Hölle mit Lizaveta! Er wollte ja gar nicht sterben, nur Simon besiegen.
    Lizavetas Zauber ließ sich nicht erweichen. Keuchend wand sich Kiran am Boden. Neues Entsetzen durchfuhr ihn, als er Dev reglos auf der Kiste sitzen sah. Hätte sein Plan Erfolg, würde auch Dev sterben, da er bereits an Simon gebunden war. Es tut mir leid, dachte er an Dev gewandt. Iannis hatte recht. Uns kann nur der Tod befreien. Grimmig kämpfte er gegen den Druck in seinem Kopf, versuchte ein Muster in seine Ikilhia zu wirken, das stark genug war, um Lizavetas anzupassen.
    Simon ritzte sich Sigilla in die Handflächen und ließ das Blut in die Rinnen tropfen. Nach und nach wurde die dunkelrote Glut darin heller und entflammte.
    Beeilen! Kiran musste sich beeilen, doch die Fäden entglitten ihm immer wieder, das Feuer zehrte an seiner Konzentration …
    Simon kniete sich hin und schloss die Augen. Sein Gesicht war schweißbedeckt. Er streckte eine blutige Hand aus, um an das Amulett an Kirans linkem Unterarm zu fassen, und setzte zum Schnitt in den Magen an.
    Oh bitte, noch nicht, er war noch nicht bereit dazu   … »Simon, nicht   …!«
    Der Dolch setzte an, und alles wurde weiß.
DEV
    Es schnürte mir die Luft ab, als ich sah, wie Simon den Dolch ansetzte. Durch den Zauber dieses Schweinehunds konnte ich mich nicht bewegen, nicht mal die Augen zumachen.
    Kirans panischer Schrei ging in Kreischen über, als die Klinge ihm den Magen aufschnitt. Die Rinnen am Boden loderten auf, grell wie die Sonne. Gerade als ich glaubte zu erblinden, wurde es schummrig in der Höhle. Simon hatte die Klinge herausgezogen. Ringsherum sah ich Kirans Blut, in dem unheimlichen Licht sah es schwarz aus.
    Ein violetter Blitz beleuchtete Kirans Körper. Simon riss einen Arm hoch, nackte Verblüffung im Gesicht.
    Kiran schrie sich heiser. Er krümmte sich und bog den Rücken durch, so heftig, dass ich dachte, er würde sich die Arme ausreißen. Ein großer blendender Lichtbogen sprang von ihm auf Simon über. Die Linien am Boden flammten wieder auf, und kleinere Lichtbögen sprangen von ihnen auf Kiran über.
    An meiner Brust begann das Amulett zu glühen und versengte mich durch den Hemdstoff. Der Aufschrei blieb mir im Halse stecken, als mir plötzlich der Kopf schmerzte, als würde er platzen. Ich bekam kaum Luft, und mein Herz schlug gegen einen Schraubstock.
    Simon kreischte. Das jedoch erfüllte mich mit wilder Freude. Der Lichtbogen zwischen ihm und Kiran wurde immer gleißender, bis Simon von innen zu leuchten schien und sein Skelett eine dunkle Silhouette im Fleisch bildete. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
    Das Feuer in meinem Kopf brannte noch heißer, dann schleuderte mich eine lautlose Explosion in Dunkelheit.
    Etwas Schweres zermalmte mich. Ich stöhnte und versuchte, es wegzudrücken. Meine Hände schabten über Fels. Wo war ich und warum war alles dunkel?
    Die Erinnerung kam zurück, und ich erstarrte. Dann brachte ich die Hände langsam, aber ganz bewusst an mein Gesicht. Simons Zauber hatte sich aufgelöst. Mein Körper gehorchte mir wieder. Aber wo war Simon? Und   – ihr Götter!   – Kiran mit seinem aufgeschlitzten Magen   … Ich unterdrückte den Drang, blindlings an den Steinen zu scharren, und lag still, um zu horchen.
    Es war nichts zu hören außer dem Plätschern des Baches. Es war auch gar nicht stockfinster, und als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich Umrisse ausmachen.
    Ich lag auf der Seite, eingezwängt in einem Hohlraum zwischen Gesteinsbrocken und den Trümmern von Simons

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