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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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saß. Aber Kiran widersprach: »Die ist nicht geheuchelt! Du denkst, ich weiß nicht, wie es ist, wenn man gezwungen wird, etwas aufzugeben, was man liebt?« Nie wieder würdeer das herrliche Gefühl erleben, wenn die Magie durch seine Adern strömte und seine Seele ins Licht führte   … Der Gedanke war fast unerträglich.
    Dev warf ihm einen schrägen Blick zu. »Du redest von Magie, vermute ich.« Er zog die Brauen zusammen. »Du willst dich für den Rest deines Lebens in Alathien verstecken?« Sein Ton machte deutlich, wie wenig er von dem Plan hielt.
    »Bis ich mich auf andere Weise schützen kann.« Ruslan war hitzig und aufbrausend, besaß aber auch die eiskalte Geduld eines Nachtkrallenwarans. Kiran machte sich keine Illusionen, Ruslan könnte die Jagd aufgeben, weil die Beute sich für eine Zeitl ang außer Reichweite gebracht hatte. Aber er käme wohl nie auf die Idee, Kiran könne bereit sein, seine Magie für immer aufzugeben. Stattdessen nahm er sicherlich an, Kiran werde sich weit weg vom alathischen Rat verstecken, um im Geheimen zu zaubern. Kiran hatte jedoch vor, sofort von Kost nach Tamanath zu reisen, der größten Stadt Alathiens und dem Sitz des Rates, wo dessen Spürzauber am stärksten waren. Wenn er still und unerkannt dort lebte und nicht mal Zauber ersten Grades wirkte, könnte er jahrelang vor Ruslan und dem Rat verborgen bleiben. Das war womöglich genug Zeit, um eine andere Lösung zu finden.
    Devs Gesicht hatte sich verfinstert. »So nachtragend ist er? Scheiße! Ich kann nicht ewig in Alathien herumhängen. Ich habe in Ninavel was Wichtiges zu erledigen!
    »Brauchst du auch nicht«, sagte Kiran. »Ich werde dir das Amulett geben, wie schon gesagt. Trage es, wenn du nach Ninavel zurückkehrst, und halte dich dann vom Reytani-Viertel fern. Ruslan wird sich nicht die Mühe machen, nach dir zu suchen. Geh ihm aus dem Weg. Unbegabte sind für ihn bloß Werkzeuge, die man benutzt und wieder beiseite legt, keine Gegner, die Beachtung verdienen.«
    »Toller Typ«, sagte Dev.
    »Vielleicht brauchst du nicht mal deinen Beruf aufzugeben«, sagte Kiran ernst. »Wenn alles vorbei ist, solltest du Cara erzählen, worum es ging. Sag ihr, ich hätte dich gezwungen, mir zu helfen. Sie weiß, dass du dich gegen Magie nicht wehren kannst. Da wird sie dir doch sicher verzeihen. Ich bin auch bereit, einen Brief zu schreiben und die Sache darzulegen, wenn du glaubst, dass das nützt.«
    »Meldon wird dafür sorgen, dass ich nicht mehr anmustern kann, nicht Cara«, stellte Dev klar, aber seine Miene wurde etwas milder. Zum ersten Mal seit dem Lawinenunglück sah er Kiran nicht mehr argwöhnisch oder feindselig an, sondern nur nachdenklich.
    »Die Alather verbieten nicht jede Magie; einige Zauber sind zugelassen. Du wirst sowieso unter falschem Namen leben müssen. Da kannst du doch auch gleich eine Geburtsurkunde fälschen, dich als Alather ausgeben und den Magiern des Rates beitreten. Wie wäre das?«
    »Der Rat würde sicher nicht darauf hereinfallen«, wandte Kiran ein. »Die alathischen Magier werden schon als Kinder aufgenommen und geschult. Die Treue dem Rat gegenüber wird ihnen von Beginn an anerzogen. Die erwachsenen Magier müssen sich einmal im Jahr einer Gedankenprüfung unterziehen, um zu beweisen, dass sie sich an die Gesetze halten.«
    »Was passiert mit denen, die durch die Prüfung fallen?«
    Kiran zuckte die Achseln. »Nach allem, was ich gelesen habe, hängt das von der Schwere der Verfehlung ab. Manche werden exekutiert, anderen wird der Verstand zerstört, dann verweist man sie des Landes.«
    »Ja, die Alather sind herzensgute Menschen.« Devs finsterer Ausdruck war wieder da.
    Kiran wand sich innerlich und wünschte, er hätte Dev nicht an die rigide Rechtsprechung erinnert. Er verfiel in Schweigen. Er würde seinen Atem noch brauchen, um mit Dev Schritt zuhalten. In einem fort den steilen Hang hochzusteigen war für ihn schwer durchzuhalten. Seine Oberschenkel brannten und zitterten. Doch er folgte Dev durch den dichten Wald. Er wollte nicht mal daran denken, wie viel Weg sie noch vor sich hatten.
    Der Schweiß lief ihm von der Stirn, und als sich der Wald lichtete, war er völlig außer Atem. Der von Nadeln weich gepolsterte Boden ging in glatte, abschüssige Steinplatten über, wie es sie schon auf der anderen Seite der Schlucht gegeben hatte. Der helle Stein war von dunklen Adern durchzogen, und an manchen Stellen lief Schmelzwasser herab.
    Dev ließ sie rasten. Kiran rieb sich die

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