Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
Gestade fort, bis es weithin schallte, gefolgt von aufbrandendem Jubel. 
    »Der Heermeister! Der Heermeister!«
    Rowarns Herz blieb für einen Moment stehen, und er merkte, wie alles Blut aus seinem Gesicht wich. Er starrte zu Noïrun, der ihn fast verschwörerisch angrinste und kurz zwinkerte.
    »Du ...«, stieß er krächzend hervor.
    »Ich«, antwortete der Fürst heiter. 

Kapitel 15
Der Unsterbliche

    Der Fürst lenkte den Hengst abwechselnd nach links oder rechts, neigte sich leicht im Sattel und berührte im Vorbeireiten die vielen ausgestreckten Hände.
    Rowarn hatte das Visier seines Helmes nach unten geklappt, damit keiner sein Gesicht sehen konnte, denn er war völlig außer sich. Er folgte dem Fürsten auf eine Pferdelänge Abstand, in aufrechter Haltung. Auch Windstürmer schritt stolz einher; er begriff, worum es ging und wollte sich ebenso wenig wie sein Herr eine Blöße geben. Der erste Eindruck, das wusste Rowarn, war immer der wichtigste, selbst wenn er kaum bewusst wahrgenommen wurde. Doch etwas blieb haften und hatte Auswirkungen auf jede zukünftige Begegnung.
    Sie brauchten eine ganze Weile bis zum Zentrum des Heerlagers, wo neben einigen weiteren Zelten das größte von allen aufgeschlagen war. An allen Seiten prangte das Wappen von Ardig Hall, und zusätzlich wehte die Fahne an einer hohen Stange über dem Dach. Rowarn öffnete das Helmvisier wieder, um eine bessere Sicht zu bekommen.
    »Dort drin schmieden wir alle Pläne«, erklärte der Fürst. »Daneben residieren ich, Olrig und die übrigen Befehlshaber und Offiziere höchsten Ranges.«
    Noïrun hielt vor dem großen Zelt an, saß ab und ging – hinkte leicht – auf einen Mann zu, der fast genau denselben Helm und dieselbe Rüstung trug wie er. Olrig und Ragon hielten sich bereits bei ihm auf.
    »Felhir!«, rief Noïrun und drückte seinen Arm. »Wie es aussieht, hast du mich prächtig vertreten, denn hier steht ja noch alles, und die Rekruten sind bisher nicht weggelaufen.«
    »Alles, was recht ist, du hast dir ordentlich Zeit gelassen!«, gab der andere zurück und riss sich den Helm vom Kopf. Er mochte etwa Anfang fünfzig sein, und auf den ersten Blick, vor allem aus der Entfernung, bestand sogar eine Ähnlichkeit zwischen den Männern. »Bin ich froh, das verdammte Ding endlich absetzen zu können!«
    »Das ist der Preis des Heermeisters. Vielleicht sollte ich es mir noch einmal überlegen«, lachte der Fürst. »Habt ihr das oben gesehen, vor Ardig Hall? Wird unserem Feind nicht sehr gefallen haben.«
    »Darauf möcht ich wetten«, brummte Olrig. »Schade, dass du dir nicht noch eine Zielscheibe auf deine Brust gemalt hast, er hätte dir bestimmt gern einen Willkommensgruß geschickt und dich zu seiner Festtafel eingeladen ... als Hauptgang.«
    Noïrun klopfte ihm grinsend auf die Schulter. Dann bat er: »Tut mir einen Gefallen, lasst mich einen Augenblick allein und haltet mir alles vom Leib, ich muss mich erst einmal sammeln.«
    »Ich habe damit gerechnet und ein wenig Speis und Trank im Besprechungszelt bereitstellen lassen«, sagte Felhir. »Nenn uns nur deine Wünsche.«
    »Danke, vorerst genügt das.« Noïrun drehte sich mit suchendem Blick um und entdeckte Rowarn. »Was sitzt du auf dem Pferd wie eine gemeißelte Statue? Komm endlich runter und folge mir.« Ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand er im Innern des Zeltes.
    Rowarn stellte fest, dass ihm immer noch der Mund offenstand. Er saß in aller Eile ab und hielt dem Kriegskönig die Zügel hin. »Olrig, kann ich ...«
    »Ich kümmere mich schon um den Kleinen, geh nur«, sagte der Zwerg. »Lass den Heermeister nicht warten, das hat er nicht gern. Aber inzwischen dürftest du das selbst herausgefunden haben.«

    Rowarn trat zögernd ein und blieb unschlüssig beim Eingang stehen.
    »Verschließ das Zelt«, forderte Noïrun ihn auf, während er seinen Waffengürtel, das Hemd, die Rüstung und das Wams auf einer Truhe ablegte. Das geräumige Zelt war mit vielen Teppichen, einem großen Tisch und jeder Menge Sitzgelegenheiten ausgestattet. Aufatmend ließ der Fürst sich in einen bequem aussehenden Stuhl fallen, legte die Beine auf den Tisch und griff nach einigen Beerenfrüchten, die in einer Schale bereitlagen.
    »Gieß uns Wein ein und setz dich, Rowarn.« Er wies auf einen freien Stuhl in seiner Nähe, während er sich zurücklehnte ein paar der Früchte verzehrte.
    Rowarn gehorchte und trank zuerst einige Schlucke, bevor er sich genug gefasst hatte, um zu

Weitere Kostenlose Bücher