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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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bewusst, was er getan hatte. »Ich bleibe an seiner Seite«, gestand er ausweichend und hoffte, das würde dem Kriegskönig genügen.
    Doch der hob eine Braue, legte den Kopf leicht schief und fragte lauernd: »In übertragenem Sinne, oder rangmäßig?«
    Rowarn wand sich. »Gewissermaßen ... beides ... an der ... äh ... rechten ... Seite.«
    »Wo genau?«
    »... neben ihm.«
    Olrig riss die Augen auf. Man konnte den erfahrenen Zwerg tatsächlich einmal überraschen. Dann meinte er trocken: »Sie wird dich umbringen.« Kopfschüttelnd ließ er Rowarn stehen.
    Rowarn atmete ein wenig auf. Olrig hatte es recht gut aufgenommen. Die erste Hürde hatte er also hinter sich gebracht. Die zweite würde er auch noch schaffen. Morwen war schließlich eine kluge Frau. 
    Also erkundete Rowarn im letzten Licht des Tages die nähere Umgebung des Lagers und blieb stehen, als er eine vertraute Stimme von einer Gruppe Zelte hörte, in deren Mitte gerade ein Feuer entfacht worden war. »Rowarn!«
    Er wandte den Kopf und winkte. »Rayem!«
    Der Wirtssohn kam zu ihm, und sie umarmten sich, ohne sich bewusst zu sein, dass sie seit den Kindertagen Feinde gewesen waren. Doch das war in einem anderen Leben gewesen. Jetzt waren sie Kameraden … und Freunde.
    »Du siehst wohlauf aus!«, stellte Rowarn fest. Rayem war neu eingekleidet und wirkte gesund und kräftiger denn je.
    »Das kann ich zurückgeben.« Rayem wies auf die eingebundene Hand. »Wir hörten natürlich davon und waren schon voller Sorge, als die Schar ohne dich, Olrig und den Fürsten eintraf.« Er forderte Rowarn mit einer Geste auf, ihm zu folgen. »Du musst uns alles erzählen! Wir haben frischen Hasen-Eintopf, Nussbrot und kandierte Früchte, und außerdem Bier.«
    Das ließ Rowarn sich nicht zweimal sagen; ihm knurrte der Magen gehörig, und er freute sich, seine Freunde wiederzusehen: Da waren Lohir Sommersprosse, Kalem Schwarzzahn, Ravia die Blaue und einige andere vertraute Gesichter, die ihn alle gleichermaßen willkommen hießen. Sogar Jelim war mit dabei, und einige Zwerge, mit denen sie bereits Freundschaft geschlossen hatten.
    So saßen sie fröhlich bis in die Nacht beisammen, erzählten sich gegenseitig ihre Abenteuer und aßen und tranken, bis nichts mehr da war. Schließlich erhob Rowarn sich. »Ich sollte jetzt besser schlafen gehen. Und ihr auch, denn ich denke, wir werden allesamt viel zu tun bekommen.«
    Sie ließen ihn ungern gehen, wandten sich dann aber wieder dem Feuer zu und fingen an zu singen, während er sich auf den Rückweg zu seinem Quartier machte. Zum Glück stach das große, erleuchtete Versammlungszelt gut sichtbar aus der Masse hervor, sonst hätte Rowarn sich wahrscheinlich verirrt. In der Nacht sah alles ganz anders aus.
    Sein Zelt war mit einer Liege, einem Stuhl, einer Wäschetruhe, Halterung für Rüstung und Waffen und einigen Teppichen ausgestattet, matt beleuchtet von einer Öllampe. Es war sein eigenes kleines Reich, und das Bett sah sehr einladend aus. Die Reise war anstrengend gewesen, die eigentlichen Strapazen würden aber erst beginnen. Es war an der Zeit, sich wenigstens für eine Nacht auszuschlafen und zu erholen. 
    Noch wusste Rowarn nicht, mit welchen Aufgaben Noïrun ihn betrauen würde. Eine Weile schwankte er, ob er die Waffen ablegen und sich entkleiden sollte, dann musste er über sich selbst schmunzeln. Lächerlich, solche Gedanken. Er warf alles von sich und streckte sich behaglich. Die Nacht war mild, der Sommer nicht mehr fern. Das Beste, was man tun konnte, um sich von einem anstrengenden Tag zu erholen: alles abzulegen, einschließlich der Gedanken, und Körper und Geist ein wenig Luft zu gönnen. 
    Er wickelte die Hand aus dem Verband und betrachtete sie. Dumpf pochte der Schmerz, aber erträglich, nur noch dann spürbar, wenn er daran dachte. Außerdem sah die Wunde tatsächlich schon besser aus. Hie und da platzte bereits schwarz verkohlter Schorf ab und machte rosiger Haut darunter Platz. 
    Rowarn strich die Salbe auf den Handrücken, die Isa ihm mitgegeben hatte, dazu einige Kräuter, und wickelte die Hand mit einem neuen Tuch ein. Vorsichtig bewegte er die Finger, schloss sie probeweise um das Heft seines Schwertes. Ja, bald war sie in Ordnung, und er konnte sie wieder benutzen. Erleichtert löschte Rowarn das Licht und legte sich hin.
    Eine Weile lag er wach und lauschte beunruhigt in die Dunkelheit. Die Lagergeräusche verklangen zusehends, je weiter die Nacht voranschritt. Hie und da muhte

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