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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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wiederholte Rowarn.
    Der Fürst ließ die Hände neben den Teller sinken und starrte Rowarn einen Augenblick lang schweigend an. Schließlich meinte er: »Hat es Sinn, nach dem Warum zu fragen?«
    Rowarn hielt seinem Blick stand. »Das ist mein Platz.«
    »Hm.« Noïrun wischte die Hände an einem feuchten Tuch aus einer angewärmten Schale ab, nahm den Pokal und lehnte sich zurück. Nachdenklich stützte er das Kinn auf die andere Hand. »Morwen wird dich umbringen, das ist dir doch klar?«
    »Wahrscheinlich«, gab Rowarn zu. »Aber das soll dann meine Sorge sein.«
    Noïruns Stirn legte sich in grüblerische, vielleicht auch kritische Falten. »Nun gut«, entschied er schließlich und nahm die Hand vom Kinn. »Ich werde Morwen das Kommando geben. Wenn sie dich am Leben lässt, kannst du sie unterstützen.«
    Für einen Moment saß Rowarn wie erstarrt. Er konnte nicht glauben, dass es so schnell gegangen war. Was er da gewagt hatte, würde ihm sicher erst später so richtig zu Bewusstsein kommen. Aber es gab viele Gründe dafür. Hauptsächlich wollte er in Noïruns Nähe bleiben, um ihn zu schützen, aber auch, um weiterhin zu lernen. Und ... auf diese Weise konnte er mehr herausfinden, was seiner Rache dienlich war, dem eigentlichen Ziel seiner Anwesenheit. Natürlich würde er für Ardig Hall einstehen, er würde den Eid leisten und alles tun, um den Splitter zurückzuerobern. Aber im Vordergrund stand immer die Rache. Solange Nachtfeuer lebte, war Rowarns Aufgabe nicht erfüllt. Und damit würde er auch Ardig Hall einen Dienst erweisen, indem er Femris eines mächtigen Verbündeten beraubte. Dann erst konnte er bereit sein – durfte er es sein –, das Amt als Friedenshüter anzunehmen und den Splitter zu bewahren.
    Dies alles konnte er Noïrun jedoch nicht offenbaren, ohne gleichzeitig preisgeben zu müssen, dass Königin Ylwa seine Mutter gewesen war. Und so weit war er immer noch nicht, schließlich war er gerade erst angekommen. Da Noïrun ebenfalls seine Identität als Heermeister verborgen gehalten hatte, war es umso wichtiger, den richtigen Moment abzuwarten, bevor die Welt erfahren durfte, dass es noch einen Erben der Nauraka gab.
    Vor allem ... weil Rowarn noch immer keine Ahnung hatte, ob er das Erbe überhaupt antreten konnte . Er wusste viel zu wenig über sich. Er durfte alles erst der Reihe nach angehen, Stück für Stück.
    Natürlich hatte er Schuldgefühle, weil er Noïrun dies alles vorenthielt, dem Mann, dem er bedingungslos vertraute, und den er wie einen Vater liebte und sich manchmal wünschte, er wäre es. Er hatte ihm so viel zu verdanken ...
    »Geh jetzt«, unterbrach der Fürst seine Gedanken. »Beichte Olrig, was du mir gerade abgerungen hast, und lass dir ein Zelt von ihm anweisen. Ich werde mich inzwischen mit Morwen auseinandersetzen.« Er seufzte. »O Freude.«
    Rowarn sprang auf. »Ich danke für die große Ehre«, stieß er hervor. »Und damit du weißt, wie ernst es mir ist, möchte ich, dass du mir sobald wie möglich den Eid abnimmst.«
    »Du kannst es wohl gar nicht mehr erwarten?« Noïrun lächelte seltsam hintergründig.
    Rowarn, der das nicht bemerkte, richtete seinen Blick auf die Zeltbahnen, hinter denen die Ruinen von Ardig Hall lagen. »Es ist, wie du sagtest«, murmelte er. »Fast ein Zuhause ...«
    »Du bist ein Romantiker, Rowarn«, brummte der Fürst. »Kein Wunder, bei deiner Jugend und deinen Muhmen. Also geh schon.« Rowarn war fast draußen, als Noïrun ihm noch etwas nachrief: »Übrigens kann ich dir keinen Eid abnehmen. Du hast mir dein Schwert schon gegeben, an ein Gelöbnis gebunden, und ich habe es angenommen. Du gehörst mir bereits, und damit auch dem Heermeister, und zwar auf Gedeih und Verderb. – Nein, kein Wort mehr, raus mit dir!«

    Draußen setzte bereits die Abenddämmerung ein, und Rowarn blinzelte in die letzten roten Strahlen, die das Lager überfluteten.
    Olrig winkte ihm. »Komm, ich zeige dir deine Unterkunft.« Er führte Rowarn an den Rand der Behausungen für die Befehlshaber und wies auf ein kleines Zelt. »Dein neues Zuhause.«
    »Und Windstürmer?«
    »Wird gerade versorgt. Er steht dort hinten«, Olrig wies Richtung Süden. »Du wirst ihn morgen schon finden. Heute kümmerst du dich erst mal um dich selbst. Iss etwas und sieh dich im Lager um.«
    Rowarn nickte. »Das werde ich machen. Und ich soll dir ausrichten ...«
    »Ja?«
    »Ich ... ich werde ...«
    »Raus damit!«
    Rowarn kratzte sich die Nase. Allmählich wurde ihm

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