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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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bin, denn Femris hatte eine Strategie geplant, die Euer Heer heute vernichtet hätte. Ich konnte es beim Durchqueren erkennen. Mein Eintreffen hat diesen Plan vorerst zunichtegemacht, und Femris muss das Heer neu formieren, doch wir müssen vorsichtig sein. Es ist noch nicht überstanden. Ich habe aber eine gute Sicht auf die Dinge und werde Euch sagen, wie wir vorgehen.«
    »Dann besprechen wir uns in meinem Zelt«, schlug der Fürst vor und winkte Rowarn, sich ihnen anzuschließen.
    Rowarn, der dies trotz seiner Position an Noïruns Seite nicht erwartet hätte, beeilte sich, von seinem Pferd zu kommen, und folgte ihnen erfreut. Er zuckte leicht zusammen, als der Schattenluchs plötzlich samtpfötig an seiner Seite auftauchte. Er reichte Rowarn mit der Schulter fast bis an die Hüfte. Sein Fell war rotbraun, mit schwarzen, unterschiedlich großen Tupfern; vorn an der Brust bis hinunter zum Bauch seidig, lang und weiß. Seine großen Katzenaugen schillerten orangefarben, schwarze Linien umrandeten sie und bildeten eine Verlängerung bis zu den Ohren. Auch seine helle, mit langem Fell geformte, weiß umrahmte Gesichtsmaske war gestreift. Die Pinsel an den hochstehenden, spitzen, mit dünnen Haaren gefütterten Ohren waren schwarz. Sein seltsam stummelig anmutender Schwanz trug Streifen, mit schwarzer Abrundung. Es war nicht schwer zu erraten, weswegen er »Schattenluchs« hieß: Er verschmolz durch seine vielfältige Färbung und Fellzeichnung mühelos mit der Umgebung, außer vielleicht auf grünem Gras. Er war kräftig und muskulös gebaut, dennoch hochbeinig und daher in den Bewegungen elegant.
    Während Rowarn überlegte, ob er es wagen durfte, dieses ungewöhnliche Tier zu berühren, rieb der Luchs plötzlich den Kopf schnurrend an seinem Bein, ganz nach Katzenart, um dann vor ihm das Zelt zu betreten. Offensichtlich wich er seinem Herrn nie von der Seite.
    Als Rowarn eintrat, wandte Angmor ihm den Kopf zu und schien ihn zu mustern, machte jedoch keine Bemerkung. Er beugte sich gleich wieder über den Tisch, auf dem Pläne ausgerollt lagen und ein großer Krug und mehrere Becher bereitstanden, dazu eine Schale mit Trockenfleisch und geröstetem Brot, und eine mit frischen Früchten. Angmor legte den Umhang, den Eisenharnisch und die Armschienen ab und zog die Handschuhe aus, und Rowarn sah schmale, sehnige Hände mit langen Fingern. Die Haut war hell, aber das war auch kein Wunder; wahrscheinlich kam so gut wie nie Sonne daran. Rowarn fragte sich, wann und wie Angmor Flüssigkeit und Nahrung zu sich nahm, mit der Gesichtsmaske war das unmöglich.
    Da weder Olrig noch Noïrun oder irgendein anderer der anwesenden Befehlshaber es für nötig befand, Rowarn vorzustellen, sagte er auch nichts und nahm seinen Platz rechterhand in der Nähe des Fürsten ein, ein wenig nach hinten gerückt. Graum saß am Rand des Zeltes, hinter seinem Herrn.
    Der Visionenritter erläuterte, was er beim Durchqueren der feindlichen Linien gesehen hatte, und machte Vorschläge, wie sie vorgehen sollten. Fürst Noïrun gab ohne Einwände seine Zustimmung.
    »Mehr als ein kurzes Scharmützel können wir heute nicht wagen«, erklärte Angmor. »Wir werden den Dubhani Angst und Schrecken einjagen und ihnen verdeutlichen, dass meine Verstärkung für sie den Untergang bringt. Ich selbst will eine ausgesuchte Schar führen. In erster Linie möchte ich die Truppen reduzieren, denn es sind immer noch zu viele, um an Femris selbst heranzukommen. Das heißt für heute: töten um jeden Preis, aber keinesfalls nachrücken. Deshalb werden wir auch nicht das gesamte Heer einsetzen. Dies ist die Vorbereitung für den tatsächlichen Endkampf, der uns danach bevorsteht.«
    »Sie sollen demoralisiert werden und anfangen zu zweifeln, das macht sie schwach und zögerlich«, dröhnte Olrig begeistert. »Endlich sind wir so weit! Die letzte Schlacht wird uns dann den Sieg einbringen.«
    »So ist es geplant. Ich muss selbst erst die Lage genauer einschätzen. Ein Glück für uns ist natürlich, dass ihr gestern den Bepheron beseitigt habt.« In Angmors Stimme klang fast so etwas wie Bewunderung. »Die Geißel der Alten Welt zu besiegen, ist eine wahrhafte Höchstleistung und lässt mich dem Volk der Menschen höchsten Respekt zollen.«
    »Wir haben einen hohen Preis gezahlt«, sagte Fabor leise, und Rowarn fiel zum ersten Mal auf, dass er tatsächlich Zuneigung für Morwen empfunden hatte. Einige Begebenheiten, auf die er früher nie geachtet hatte, setzten sich

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