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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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überall an den Fenstern und bei den Brunnen, wo man sich dem Träumen hingeben konnte.
    Von hier aus gab es einen Zugang zum Innenhof, einen zum Badehaus und einen weiteren zu Ylwas luftigem Schlafgemach mit einem großen Bett, über das ein zartseidener Baldachin gespannt war.
    Angmor zögerte, als Ylwa dorthin steuerte.
    »Wir sind ganz allein«, sagte sie. »Die Tür ist geschlossen. Erst in der Früh, wenn ich sie öffne, darf meine Leibdienerin herein, und nur sie allein. Außer uns beiden hat noch nie jemand diese Gemächer betreten. Dies ist mein ganz eigenes Reich, in dem ich sein darf, wie ich bin, und in dem es nur mich gibt.«
    Sie wandte sich ihm zu. »Und dich.«
    Angmor blieb überrascht stehen. Er wusste nicht, was er dazu sagen oder tun sollte. Er erstarrte, als Ylwa die Verschlüsse ihres Kleides öffnete und es fließend wie einen Schleier fallen ließ. Sie trug keine Leibwäsche darunter. Ohne Furcht oder Scheu stand sie vor ihm. Ihre blasse Haut schimmerte wie Seide im Dämmerlicht. Die Augen leuchteten wie ein tiefer See, und das hüftlange Haar umschmeichelte die zierliche, anmutige Gestalt. 
    Langsam schritt sie auf ihn zu.
    »Du bist der erste Mann, der mich so sieht«, flüsterte sie. »Der Einzige, der mich jemals so sehen wird. Du bist der Mann, auf den ich wartete, all die Jahrhunderte, nach dessen Berührung und Leidenschaft ich mich sehne.« Sie hatte ihn erreicht und blieb vor ihm stehen; sie war nur noch um einen Kopf kleiner als er. »Ich wusste es schon damals, als du den Schrank weggeschleudert hast, weil du ahntest, dass ich dahinter kauerte, vom Blut meiner toten Mutter besudelt, mit dem Splitter in den zitternden Händen. 
    Du warst in der Absicht gekommen, mich zu töten. Du warst ein Dämon, der erste, den ich jemals sah, furchterregend und eiskalt, und du hast an deinen Gürtel gegriffen, um das Messer zu ziehen, obwohl du mit einer Hand meinen Hals hättest umschließen und ihn zerquetschen können. Doch dann hieltest du inne.« Ihre Stimme war so zart wie das Wispern eines Blattes im Wind. »Ich sah es in deinen Augen, wie sich etwas entzündete, und deshalb sprach ich dich an, denn auch ich sah es: uns beide, Jahrhunderte später, vereint. Ich habe all die vielen hundert Jahre einsam und geduldig auf dich gewartet, mein Geliebter, doch nun will ich nicht mehr länger ausharren, keinen einzigen vergeudeten Atemzug lang. Jetzt ist es an der Zeit.«
    »Ylwa ...«, sagte er rau.
    Ihr Gesicht war dem seinen ganz nahe, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte. »Ist es wahr, was du mir damals gesagt hast, kurz vor deiner Abreise?«, wisperte sie an seinen Lippen. »Dass Dämonen in der Liebe sehr leidenschaftlich sind, und ihr Kuss einzigartig?«
    Da schlang er die Arme um sie, beugte den mächtigen gehörnten Kopf, presste den Mund auf ihre erwartungsvoll halb geöffneten Lippen und küsste sie. Und bewies ihr, dass der Kuss eines Dämons wahrhaftig mit nichts zu vergleichen war, was sonst Sinnlichkeit schenkte. Angmors Zunge schnellte aus seinem Mund, ringelte sich warm und weich wie eine Schlange um Ylwas Zunge, und die kribbelnde Berührung der überaus beweglichen Spitze war ein liebkosendes Streicheln. Ylwas Körper durchlief ein Schauer, und sie seufzte in seinen geöffneten Mund, während sie in seinem Kuss versank. Dies war schon mehr Lust und Wonne, als die meisten in der körperlichen Vereinigung erlebten.
    Schließlich hob er sie hoch und trug sie ins Schlafgemach, warf unterwegs alle Sachen von sich, die er gar nicht schnell genug loswerden konnte. Behutsam legte er Ylwa aufs Bett und betrachtete andächtig ihren schimmernden nackten Körper, die seidige Haut, die Harmonie ihrer Formen. Er wusste nun, warum er seit so langer Zeit nie eine andere Frau begehrt hatte: Genau dieses Bild hier hatte er immer vor sich gesehen, und keine Frau, wäre sie auch noch so willig gewesen, konnte es ausfüllen. 
    Er fuhr die Krallen ein und ließ die Hände über sie gleiten, entlockte Ylwa ein Gurren, das ihn noch mehr erregte. Als er sich über sie beugte, strich sie über seine Hörner, über seine harte, muskulöse Brust. Sein Körper war völlig haarlos. »Deine Haut ist rau«, schnurrte sie. »Ich werde mich an ihr wund reiben und bald so verhüllt wie du herumlaufen müssen.«
    Noch immer zögerte er. »Ylwa, ist es wirklich das, was du willst?«, fragte er leise. »Ist es kein Traumbild, in das du dich verliebt hast?«
    »Was fühlst du denn?«, gab sie zurück. »Und

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