Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
dein Haupt beugen, hier und jetzt , und deinen Treueid erneuern!« Er streckte die krallenbewehrte Dämonenhand aus und deutete vor sich auf den Boden.
Die anderen wichen erschrocken zurück und taten augenblicklich so, als wären sie unsichtbar. Jeder Einzelne von ihnen schien froh, nicht an Fashirhs Stelle zu sein. Selbst Rowarn war einen Schritt zurückgestolpert. Allmählich begriff er Graums Andeutungen, und ihm wurde endlich bewusst, wie nah er sich selbst an den Abgrund gebracht hatte, als er seinem Vater vorhin so unverfroren die Stirn geboten hatte.
Fashirh stöhnte, seine Augen flackerten. Seine feinen Kinnbartfäden verschlangen sich ineinander. Dann ging er auf die Knie und neigte demütig den mächtigen Schädel; etwas, das Rowarn für unmöglich gehalten hätte. »Du bist mein Herr«, stieß er hervor. »Ich bin verpflichtet, dir zu folgen, doch ich brach mit dieser Pflicht, als ich mich für den Regenbogen entschied. Wir stehen nunmehr auf derselben Seite, und ich leiste den unauflöslichen Treueid dem Visionenritter und Wächter von Ardig Hall, ihm in Ehren zu dienen und zu folgen, seinen Befehlen zu gehorchen und mein Leben für seines und für die Friedensherrscher von Ardig Hall einzusetzen, solange ich lebe, oder bis ich von diesem Eid entbunden werde.«
»Ich nehme an«, sagte Angmor ruhig. »Erhebe dich, Fashirh, und sei erneut willkommen in unseren Reihen und in meinen Diensten. Als dein Herr gelobe ich, dich zu schützen und für dich einzutreten, solange du in Ehren handelst.«
»Ich danke dir.« Fashirh erhob sich, neigte nochmals kurz sein Haupt, dann trat er zurück. Er hatte seine Fassung wiedergewonnen und wirkte so kühl wie stets. Nur ein wenig kleiner.
Bevor Unruhe oder Unsicherheit aufkommen konnte, trat Fürst Noïrun nach vorn. »Bevor jemand etwas Dummes sagt, lasst uns dies eine klären«, begann er mit ruhiger Stimme. »Wer dem nicht folgen will, was ich nun tun werde, muss dieses Haus verlassen. Er ist seines Eides entbunden und frei, zu gehen.« Er blickte sich im Raum um, aber niemand rührte sich.
Dann winkte er dem jungen Ritter. »Rowarn, komm endlich aus dieser Ecke da hinten, hierher in die Mitte des Raums, vor deinen Vater.«
Rowarn zögerte. Er hatte keine Ahnung, was jetzt auf ihn zukommen mochte, und diese unmittelbare Aufmerksamkeit wollte er auch nicht.
»Vorwärts!«, forderte Noïrun ihn mit strenger Stimme auf, und da ihn inzwischen ohnehin jeder anblickte und die Stimme des Heermeisters keinen Widerspruch duldete, kam er augenblicklich nach vorn und stellte sich nervös in die Mitte des Zimmers. Er war jetzt auf alles gefasst.
Beinahe.
Nur darauf nicht.
Noïrun sah ihn mit einem Ausdruck an, der ihn zutiefst beunruhigte, und Rowarn rührte sich nicht, als der Fürst seine rechte Hand ergriff – und sich gleichzeitig auf ein Knie vor ihm niederließ. Mit feierlicher Stimme sagte Noïrun: »Ich, Noïrun, Fürst Ohneland und Heermeister von Ardig Hall, gelobe hiermit, dem König von Ardig Hall zu dienen, und sein Schwertarm zu sein, im Krieg wie im Frieden. Ich schwöre, dass ich alles für das Leben des Königs und den Schutz von Ardig Hall geben werde, dass ich in jedem Augenblick treu an seiner Seite stehe und ihm helfe, die verlorenen Splitter des Tabernakels zu finden und in seine Obhut zu geben. Dieser Eid gilt, solange ich lebe, oder bis ich vom König davon entbunden werde.«
Rowarn war so verdattert, dass er nichts sagen konnte, geschweige denn die Hand wegziehen, die der Fürst immer noch festhielt. Nacheinander sah er, wie alle um ihn feierlich niederknieten, und wie Olrig sich neben Noïrun niederließ, seine Hand auf die des Fürsten legte und dröhnend verkündete: »Diesem Schwur schließt sich Olrig an, Kriegskönig der Kúpir, im Namen des gesamten Volks der Zwerge. Ich sichere dem König meine Dienste, meinen Schutz und meinen Waffenarm zu, und unterstelle ebenso seinem Oberbefehl die Kriegseinheiten der Zwerge, bis das Tabernakel geborgen und Femris endgültig besiegt ist. Ich stehe mit meinem Leben für Ardig Hall ein, bis es wieder in voller Pracht erblüht ist und der Hüter seiner Aufgabe nachkommen kann.«
Und im Chor erklang ringsum, einschließlich Tamrons Stimme: »Wir geloben unsere Treue dem König von Ardig Hall und erwarten seine Befehle.«
Dann folgte Stille.
Rowarn blinzelte, als ihn alle erwartungsvoll anblickten. Verzweifelt neigte er sich leicht zu Olrig und flüsterte: »Ich glaube, ich muss jetzt was
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