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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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beschreiten, also warst du noch nicht so weit.«
    Rowarn betrachtete einen Käfer, der mit den Kopfzangen ein Blatt wie ein Dach über dem Haupt mit sich schleppte. »Und ich habe das nie geahnt ... ich habe mich immer gefragt ...«
    Noïrun stieß kleine Rauchkringel aus. »Rowarn, du bist mir teuer wie ein Sohn«, sagte er ruhig. »Unabhängig davon, was für eine Bedeutung dein Dasein für diese Geschichte hat. Nun ... hat die ganze Sache mehr Gewicht bekommen, und genau wie Olrig liegt mir mehr denn je daran, für dich da zu sein, dich zu beschützen und dir zu helfen, deine Bestimmung zu erfüllen. Ich habe meinen Eid aus ganzem Herzen geleistet, und nicht allein wegen meiner Verpflichtung gegenüber Ardig Hall oder dem König. In erster Linie will ich dir folgen.«
    Rowarn kämpfte unwillkürlich mit den Tränen. »Danke«, flüsterte er ergriffen. Solche Worte aus dem Mund des Mannes zu hören, den er mehr als alles auf der Welt bewunderte und liebte, erfüllte ihn mit tiefer Dankbarkeit und zugleich Zuversicht.
    »Diese neue Geschichte mit deinem Vater hat uns allerdings ordentlich zu schaffen gemacht, wie bereits erwähnt«, fuhr Noïrun fort. »Wie lange weißt du das?«
    »Dass Nachtfeuer mein Vater ist, weiß ich seit dem Ende der Schlacht von Ardig Hall«, antwortete Rowarn. »Angmor sagte es mir, kurz bevor wir in Gefangenschaft gerieten. Dass Angmor dadurch ebenfalls mein Vater ist, weiß ich erst seit wenigen Tagen, und ich habe gehörig daran zu knabbern, noch mehr als vorher. Aber auch für ihn ist es nicht leicht.«
    Noïrun entblößte seine gepflegten Zähne, als er breit grinste. »Du hast ihn dazu gezwungen, richtig? Seine Offenbarung, meine ich.«
    Rowarn nickte verlegen. »Ihr habt ein Anrecht darauf zu wissen, wofür und mit wem ihr kämpft. Jetzt mehr denn je.«
    Der Fürst lachte. »Du bist ein erstaunlicher junger Mann, Rowarn, das stelle ich nicht zum ersten Mal fest.« Er klopfte seine Pfeife aus, erhob sich und legte die Hand auf Rowarns Schulter. »Du trägst ein schweres Los, nicht nur als Erbe von Ardig Hall und künftiger Friedenskönig, sondern auch als der Zwiegespaltene. Doch du hast viele Schultern, auf die du dich stützen kannst. Es ist mir eine Ehre und Freude, dich zu begleiten, ebenso wie für Olrig. Sei unserer Treue und Freundschaft auf ewig versichert, junger König.«
    Er verneigte sich leicht, drehte sich dann um und ging auf das Haus zu.
    »Ich bin kein König!«, rief Rowarn verzweifelt.
    »Du wirst es sein«, lachte der Fürst. »Du bist auf dem besten Weg dazu. Schließlich hattest du einen sehr guten Lehrmeister. Den besten, um genau zu sein.« Er wies heiter auf sich.
    »Das war also die ganze Zeit deine Absicht, richtig?« Rowarn hätte sich am liebsten die Haare gerauft, mit den Füßen auf den Boden getrampelt und laut geschrien. »Darum hast du mich als Knappe angenommen und mir so viel beigebracht! In Wirklichkeit hast du mir bereits gedient, ohne dass es mir bewusst war, ist es nicht so?«
    »Natürlich«, gab Noïrun amüsiert zu. »Du bist zwar als König geboren, doch das Handwerk musstest du erst erlernen, wie es bei allen Dingen so ist. Ich habe dir gezeigt, worauf es ankommt, und dir die Möglichkeit gegeben, einen Blick in die Zukunft zu werfen und eine freie Entscheidung zu treffen. Doch nun wirst du auch dazu stehen müssen, dafür werde ich sorgen.« Er nickte Angmor zu, der gerade hinzukam, und ging ins Haus.
    »Ich weiß nicht, ob mir diese Wendung wirklich gefällt«, murmelte Rowarn. »Plötzlich wollen alle mir folgen, obwohl es bisher umgekehrt war. Ein Drache hat es mir einst gesagt ...« 
    »Ein Drache?«, unterbrach Angmor erstaunt. »Es gibt in Valia keine Drachen mehr, mit Ausnahme vielleicht von einem, was auch Legende sein mag.«
    »Ich habe ihn in einem Freien Haus getroffen«, versetzte Rowarn. »Er heißt Fylang, und er ...«
    Erneut unterbrach ihn der Visionenritter. Er packte Rowarns Arm und starrte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an, wie ihn der junge Nauraka noch nie bei einem Dämon gesehen hatte. Und den er bei seinem Vater nie vermutet hätte. Furcht . »Du hast ihn gesprochen?«, sagte Angmor heiser. »Den Annatai? Halrid Falkon?«
    Rowarn nickte.
    »Gynvars Sohn«, stieß Angmor hervor. 
    »Die ... Gründerin eures Ordens war seine Mutter?«
    »Ja.« Der Visionenritter rieb sich das gebogene Kinn und starrte in die Ferne. »Er weiß es«, fuhr er mit leicht zitternder Stimme fort. »Er weiß, wer du bist,

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