Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
ruhte, legte sie auf seine und strich mit den Fingern der anderen Hand darüber. »Aber du«, sagte er sanft.
    Sie zog ihre Hand nicht zurück. »Ja. Ich.« Sie schüttelte ihr langes, glattes Haar in der ihr eigenen anmutigen Art zurück. »Ich verlasse Farnheim zum ersten Mal, seit Angmor mich herbrachte.«
    »Wann war das?«
    »Nach dem Massaker. Er brannte die Ruinen des Ordenshauses nieder, bis nichts mehr übrig war als ein großer Haufen Schlacke, aus dem man nicht mehr schließen konnte, was geschehen war. Dann nahm er mich und meine Amme mit und brachte uns hierher. Er baute ein Haus aus Holz und wich nicht von meiner Seite. Fast zwanzig Jahre lang nicht, bis der Krieg wieder ausbrach. Als er ging, gründete ich Farnheim.« Sie lächelte bei der Erinnerung. »Das war damals ein wilder Ort, und wir hatten viel Arbeit vor uns. Doch es war wichtig für mich, eine Aufgabe zu haben. Nach dem Tod meiner Eltern war ich zwei Jahre lang stumm und habe weitere fünfzehn Jahre gebraucht, bis ich mich endlich von Heriodon befreit hatte und anfangen konnte, ein normales Leben zu führen.« Sie zögerte ein wenig verlegen. »Nun ja, beinahe.«
    Ihre Hand lag noch immer in Rowarns, und dieser zeichnete wie für ein Gemälde ihre schlanken Finger nach. »Du glaubst, es ist wichtig für dich, Farnheim jetzt zu verlassen.«
    »Ja.« Sie nickte.
    »Willst du Rache an Heriodon nehmen?«
    »Ich nehme keine Waffe in die Hand, Rowarn. Ich bin Heilerin. Aber ich werde nicht wegsehen, wenn er seine verdiente Strafe erhält, und ich werde niemanden daran hindern, der Vollstrecker zu sein.«
    »Ich werde ihn für uns beide töten.« Seine Stimme klang ruhig und gefasst. »Ich bin Krieger, ich werde ihn stellen.«
    Ihre Hände lösten sich voneinander, und Arlyn betrachtete Rowarn prüfend. »Und du? Welche Fragen stellst du dir?«
    Sein Blick schweifte ab, zu Ishtrus Träne dort oben, die immer wieder zwischen ziehenden Wolken hervorblitzte. »Soll ich es tun?«, fragte er. »Muss ich diese Bestimmung annehmen?«
    »Als Zwiegespaltener hast du keine Wahl«, antwortete sie. »Niemand kann sich der Bestimmung des ERSTEN GEDANKENS entziehen. Erenatar verfolgt einen bedeutungsvollen Plan damit, der das ganze Träumende Universum betrifft. Aber als König ...« Sie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, Rowarn. Ich denke, das ist eine Rolle, in die du hineinwachsen musst. Aber ich finde, dass du diese Pflicht jetzt annehmen solltest. Du bist der letzte Nachkomme der Nauraka von Ardig Hall, und der Fortbestand des Schlosses ist sehr wichtig für den Frieden von Valia. Und ich bin sicher, dass du ein guter König sein wirst, denn du hast ein großes Herz und eine reine Seele. Und du blickst über den Tellerrand, was vor allem die Alten kaum mehr fertigbringen.« 
    »Ich danke dir, dass du an mich glaubst«, sagte er leise.
    Sie zwinkerte. »Außerdem kannst du sehr gut Leute dazu bringen, etwas zu tun, was sie nicht wollen, auch wenn sie so mächtig sind wie Angmor.«
    Rowarn blickte verdutzt in ihre lachenden Augen. Dann grinste er schüchtern. Arlyn erstaunte ihn immer wieder. Sie schaffte es stets, ihn auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und mit Heiterkeit jede bedrückte Stimmung zu vertreiben.
    Leider dachte er bei diesen Gelegenheiten immer nur daran, sie in den Arm zu nehmen und zu küssen, und sie auf ganz andere Weise zum Lachen und Gurren zu bringen. Doch das war ihnen verwehrt, würde es immer bleiben. Er konnte spüren, dass Arlyn ihm Zuneigung entgegenbrachte, aber das würde wohl nie über ein geschwisterliches Verhältnis hinausgehen. Seit sie mitangesehen hatte, wie Heriodon ihre Eltern umgebracht hatte, konnte sie kaum die Nähe anderer ertragen, erst recht nicht die zu einem Mann. Das schmerzte ihn, aber die erlaubte Nähe zu Arlyn war ihm zu kostbar, als dass er das dünne Band, das sie zusammenhielt, auf eine Zerreißprobe gestellt hätte. Er durfte nicht gefährden, was zwischen ihnen bestand, und musste sich mit dem zufriedengeben, was er bekam.
    Allmählich konnte er Gaddo verstehen.
    Aber wenigstens für den Moment musste Rowarn die Kraft aufbringen, sich zu trennen, bevor Arlyn merkte, welche Gedanken er hegte. Und dann würde er einen Kübel eiskaltes Wasser über sich kippen, vor allem über ein ganz bestimmtes, sehr rebellisches Körperteil, sonst würde er heute Nacht überhaupt keinen Schlaf mehr finden.
    »Denkst du, es ist falsch von mir, mitzugehen?«, fragte Arlyn unerwartet.
    Rowarn schüttelte

Weitere Kostenlose Bücher