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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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und wurde sehr finster. »Ihr beide habt euch gut abgesprochen«, schnaubte er, und seine Reißzähne schlugen mit einem Knall aufeinander.
    »Gar nicht«, sagte Rowarn. »Jeder hat für sich abgewogen, was zu tun ist. Wenn ich hierbliebe, würde Femris wie gesagt jemanden schicken, der mich gefangen nimmt. Der Verräter selbst aber würde euch begleiten und euch vermutlich in den Untergang führen. Gehe ich jedoch mit euch, muss der Verräter auf mein Wohlergehen achten, damit Femris mich lebend in die Finger bekommt, und um sich nicht zu verraten, darf auch euch nichts geschehen. Im Grunde genommen ist er der beste Leibwächter für mich. Wir werden ihn entlarven, bevor wir in die Falle laufen, da bin ich sicher.« Er atmete einmal tief ein und aus und blickte herausfordernd zu dem Visionenritter hoch.
    Arlyn stand mit vor der Brust verschränkten Armen da. Ihre Miene zeigte deutlich, dass sie entschieden hatte und nicht davon abrücken würde.
    Sein Vater betrachtete Rowarn lange. Dann sagte er: »Gehen wir hinein.«

    Rowarn sah Anspannung und Neugierde, als sie in den Raum zurückkehrten. Angmor behandelte die gequälte Tür nun bedeutend rücksichtsvoller, und das war schon ein gutes Zeichen. »Jeder soll sprechen«, sagte er, während er seinen Platz wieder einnahm. »Fang an, Arlyn.«
    Die Heilerin stellte sich aufrecht vor die Versammlung. »Ich habe Ardig Hall keinen Eid geleistet, aber mich zur Hilfe verpflichtet«, begann sie. »Mein Beitrag wird sich nicht auf Geldwerte beschränken. Femris hat meine Eltern ermorden lassen und den Orden der Visionenritter vernichtet. Ich bin die Tochter eines Visionenritters und dazu verpflichtet, anstelle meines Vaters den Krieg zu Ende zu führen. Ich werde als Heilerin mitgehen, denn meine Kunst wird auf dem Feld von großem Nutzen sein. Außerdem bin ich eine Mächtige.«
    Das machte in diesem Moment nicht nur Rowarn sprachlos. Er starrte Arlyn an. Sie nickte ihm zu.
    »Ich kenne nur einen Teil meiner Macht, die vor allem in Verbindung mit Angmor zum Tragen kommt. Aber da ist noch mehr in mir. Ich kann nicht erklären, was, weil ich es nicht weiß. Doch ich glaube, diese Macht ist ein Erbe meines Vaters und für den letzten Kampf gedacht. Ich spüre, dass ich einen Beitrag zu leisten habe, von dem noch keiner etwas ahnt – mich selbst eingeschlossen. Doch er wird von Bedeutung sein. All dies habe ich in einer Vision vor mir gesehen, während ich euch pflegte und mit euch sprach. Etwas ist in mir erwacht und muss seiner Bestimmung folgen.« Arlyn ging zu ihrem Platz. »Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe.«
    »Dann werde ich sprechen«, fuhr Rowarn gleich fort, um sich seine Verwirrung nicht zu deutlich anmerken zu lassen. »Und ich werde nicht viel erklären oder rechtfertigen, sondern einfach bestimmen. Ich bin der künftige König von Ardig Hall, und in dieser Eigenschaft spreche ich zum ersten Mal ein Machtwort, das besagt, dass ich mitgehe, einerlei, wie ihr entscheidet.« Damit setzte er sich hin.
    Einige Zeit herrschte nachdenkliches Schweigen. Dann sagte Fabor, einer der Befehlshaber: »Es ist gegen jede Vernunft. Ich werde dem keinesfalls zustimmen und entsprechende Strategien vorschlagen, die die Teilnahme des Königs mit einbeziehen, ihn aber nicht an die Front bringen und noch weniger in Gefahr.« Er richtete den Blick auf den Fürsten. »Aber wollen wir nicht endlich das Wort des Heermeisters dazu hören? Bisher hat er sich noch nicht geäußert, und es ist langsam an der Zeit.« Zustimmendes Brummen rund um den Tisch.
    Der Fürst hatte bis dahin schweigend zugehört, völlig entspannt, den Stuhl leicht nach hinten gekippt, die Arme vor der Brust verschränkt. Sein Blick unter den halb geschlossenen Lidern war in irgendwelche Fernen gerichtet gewesen. Und das seit Stunden.
    Als er direkt angesprochen wurde und sich sämtliche Augenpaare auf ihn richteten, schien er aufzuwachen. »Na schön«, äußerte er. »Ich sage euch, was wir tun werden.« Er ließ den Stuhl nach vorn fallen und stand auf. »Die beiden gehen mit. – Olrig, hilfst du mir mit den Plänen?« Er wandte sich zu dem Tisch hinter ihm, auf dem ein Stapel Karten lag. 
    Der Zwerg stand auf und half ihm, sie auf die große Tafel zu legen. Seine blauen Augen blitzten vergnügt, aber er verzog keine Miene.
    Noïrun fing an, die erste Karte zu entrollen. »Wir werden als Erstes ...« Dann erst schien ihm das Schweigen ringsum aufzufallen, die aufgerissenen Augen, die teils offenstehenden

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