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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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war zornig auf sich selbst. Wieder war er schuld daran! Litt Daru nicht schon genug unter Aninis Tod? Nun hätte auch noch Rayem beinahe sein Leben verloren! 
    Rowarns Kehle war trocken, und er wünschte sich, er könnte etwas tun – oder etwas sagen, das Richtige, mit guten Worten, um dies zu beenden.
    »Mein Sohn ist nicht mehr derselbe, seit seine Schwester starb«, fuhr der Schankwirt fort. »Ich weiß nicht, wie ...«
    »Genug«, unterbrach ihn der Fürst ungehalten. »Eure Entschuldigungen können die Worte Eures Sohnes nicht ungeschehen machen.« Er richtete seine Augen auf den Wirt. »Aber ich nehme sie dennoch an«, fügte er hinzu. »Und Eure Gabe zur Wiedergutmachung.« Er wies auf den vollen Tisch. »Damit ist die Angelegenheit beendet. Entfernt Euch jetzt, es gibt einiges zu bereden.«
    Daru verneigte sich, Dankesbezeugungen stammelnd, und entfernte sich rückwärts gehend. Kurz bevor er sich umdrehte, warf er einen Blick auf Rowarn, der den jungen Mann schlucken ließ. Der Blick verriet eine Vielfalt von Gefühlen – Wut, Hass, aber auch Unsicherheit und Angst.

    Noïrun wandte sich Rowarn zu. Seine Miene war jetzt völlig entspannt, das Grün seiner Augen glich einem Wald in der späten Nachmittagsruhe eines Sommertags. Seine Stimme jedoch drückte unmissverständlich aus, dass er Antworten wünschte und keine belanglose Unterhaltung. »Also. Wofür habe ich mich beleidigen lassen?«
    Olrig, eine dampfende Scheibe Schinken in der einen, ein Stück Brot in der anderen Hand, drehte sich ebenfalls zu Rowarn und nickte auffordernd, während er abwechselnd von jedem ein Stück abbiss und ausgiebig kaute. Finger und Lippen waren fettig, im Schnauzbart hatten sich ein paar Tropfen Honig verfangen, die kurz darauf mit der Zunge ertastet und gepflückt wurden.
    Unwillkürlich sprang Rowarn eine Entschuldigung auf die Zunge, aber er hielt sie gerade noch zurück und schluckte sie hinunter. Er wollte den Fürsten nicht noch mehr verärgern. 
    Er atmete einmal tief durch und fasste sich ein Herz. In der Hoffnung, dass seine Stimme wie die eines Mannes klang, fing er an: »Deswegen bin ich zu Euch gekommen.« Und dann erzählte er alles und war nicht einmal erstaunt, wie leicht es ihm diesmal fiel. Fast schon gefühllos berichtete er vom Beginn der Morde an den Stadtmädchen, bis zu Anini. 
    An diesem Punkt angelangt, musste er doch einmal kurz innehalten, weil sich das Bild des Grauens wieder in seine Gedanken drängte. Aber diesmal wollte er sich nicht davon überwältigen lassen. Er hatte die ganze Nacht Zeit gehabt, nachzudenken und sich vorzubereiten. Nun gingen ihm die Worte flüssig über die Lippen,  und er würde es zu Ende bringen.
    Noïrun und Olrig hörten aufmerksam zu, ohne ihn zu unterbrechen. Ihre Mienen blieben ausdruckslos. »Wenn ich das richtig verstehe«, sagte der Kriegskönig, nachdem Rowarn zum Schluss gekommen war und er selbst einen kräftigen Zug aus dem Krug genommen hatte, »bist du trotz des Verbots deiner Muhmen hierhergekommen, um Hilfe von uns zu erbitten?«
    Rowarn nickte. »An wen sollte ich mich sonst wenden?«, fragte er leise. »Hier in der Stadt glauben alle an meine Schuld. Und ich kann es ihnen nicht verdenken, denn ich selbst habe keine Erinnerung mehr an das, was geschehen ist, und zweifle an mir. Meine Muhmen haben versprochen, bei der Suche nach dem Täter zu helfen, aber ich kann nicht tatenlos herumsitzen und zusehen.« Er sah den Fürst flehend an. »Ich weiß, es ist vermessen von mir, Euch um Hilfe zu bitten. Immerhin seid Ihr gekommen, weil Ihr von uns Unterstützung erwartet habt. Aber versteht Ihr, diese Mädchen ... es wird nicht aufhören. Der Friede in Inniu wäre für immer dahin, und ich sehe außerdem eine Bedrohung für Weideling, weil die Bürger von Madin meinen Muhmen nicht mehr trauen. Ich wusste mir keinen anderen Ausweg.«
    »Hm.« Der Fürst nahm seinen Krug und trank bedächtig einen Schluck. »Was bietest du mir, wenn ich dir meine Unterstützung zusage?«
    Rowarn war beschämt. »Mich, Herr. Ich besitze sonst gar nichts.«
    »Was kannst du denn, Junge?«, fragte Olrig, während er der Schankmaid winkte, die ihm einen neuen Krug brachte.
    »Nicht viel«, musste Rowarn zugeben. »Weder kämpfen noch fährtenlesen, ich verstehe nichts von Waffen, und ich habe kein Handwerk erlernt.« Er blickte den Fürsten verzweifelt an. »Aber ich kann lesen und schreiben, und mit Pferden umgehen. Und ich kann lernen. Ich bin nicht dumm, und ich bin gesund

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