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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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und kräftig.«
    »Und stolz und ungehorsam.« Olrig lachte in seinen Krug. »Niemand, der bei Verstand wäre, würde dich als Diener, geschweige denn als Knappen in seine Dienste nehmen.« Er betrachtete Rowarn aus funkelnden blauen Augen. »Ich habe keine Ahnung, welcher Abstammung du bist, Baumäffchen, aber du bist kein einfacher Bursche, so wie der junge Kerl vorhin. Ich bin mir nicht mal sicher, ob du überhaupt ein Mensch bist. Zugegeben, deine Geschichte klingt gut. Aber einer wie du ist zu unberechenbar und macht nur Ärger.« Er deutete mit dem Daumen Richtung Küche und fügte spöttisch hinzu: »Wie du uns vorhin vor Augen geführt hast.«
    Rowarn presste die Lippen zusammen. Er hielt es für besser, nichts darauf zu sagen.
    Noïrun überlegte schweigend. »Na schön«, sagte er schließlich. Er sah Rowarn an. »Ich nehme den Handel an.«
    Olrig verschluckte sich und prustete Schaum von seinem Krug. »Du tust – was ?«, keuchte er halb erstickt. Entgeistert starrte er seinen Freund an.
    »Wir müssen auf die neuen Rekruten warten«, versetzte der Fürst. »Selbst wenn es nur drei Tage dauern sollte, ist die Schar bis dahin bis zur Haube betrunken und aufgeschwemmt von fettem Essen, faul und träge. Um unsere Männer zu beschäftigen, müssen wir an unserer Kampfkraft arbeiten. Und wenn wir ihnen ein Ziel bieten, lassen sie sich leichter motivieren.« 
    Er stand auf, ging an die untere Seite des Tisches, wo die Soldaten es sich wohl ergehen ließen, und schlug mit der geballten Faust auf die Platte. »Disziplin!«, donnerte er, sodass augenblicklich alles, wirklich jedermann in der Gaststube, zusammenfuhr und unwillkürlich Haltung annahm. »An die Waffen und aufgesessen! Wir sind hier nicht zur Erholung!«
    Sofort ließen die Soldaten alles fallen, sprangen auf und verließen eilig die Stube, teilweise noch kauend, und um den ordentlichen Sitz der Kleidung bemüht.
    Rowarn saß völlig verdattert da. Olrig lachte brüllend und schlug sich vor Vergnügen auf den Schenkel. Er wischte sich die Lachtränen von der haarigen Wange und klopfte dem jungen Nauraka auf die Schulter. »Mein armer Junge, du hast keine Ahnung, worauf du dich eingelassen hast! Das wirst du noch bitter bereuen, glaube mir!«
    »Fasle nicht«, schnarrte Noïrun streng aus dem Hintergrund. »Kümmere dich lieber darum, dass dieser missratene, lahme Haufen in Bewegung kommt!«
    »Ay, zu Befehl, mein Fürst«, stieß Olrig kichernd hervor, aber er stand ohne Verzögerung auf, schnippte Brotkrumen von seinem umfangreichen Bauch und stampfte zur Tür Richtung Ställe.
    »Nun, worauf wartest du, Junge?« Noïrun näherte sich ihm.
    »Ich – ich hätte nicht gedacht, dass Ihr so schnell ...«, stotterte Rowarn.
    Der Fürst hob eine Braue. »Gewöhne dich besser gleich daran. Ich habe angenommen, damit bist du ab sofort mein Knappe. Und jetzt geh zu Olrig hinaus und hilf ihm bei den Pferden. Du kannst dann mit ihm reiten.«
    Rowarn sprang auf. Sein Gesicht glühte vor Aufregung. »Ja, Herr.«
    Er wollte gehen, aber Noïrun sagte noch etwas. »Er hat recht, weißt du. Olrig, meine ich.«
    Rowarn schluckte. Es war zu spät für Reue. »Gewiss, Herr.« Er beeilte sich, zu den Ställen zu kommen.

    Eine Stunde später brach die Schar auf. Die Bürger Madins, einschließlich der Stadtältesten, beobachteten sie dabei. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Kunde verbreitet, dass sie nach dem Mörder Aninis suchen wollten, und fast die ganze Stadt war zusammengekommen.
    Fürst Noïrun hatte eine kurze Unterredung mit Larkim dem Strengen gehabt und ihr Vorhaben dargelegt. Der alte Mann schien einerseits erleichtert, diese schreckliche Sache aus der Hand geben zu können, andererseits sah er darin eine Einmischung in etwas, womit Madin selbst fertig werden wollte.
    »Wir tun dies in Euren Diensten«, erklärte der Fürst ruhig. »Bei allem Respekt, ehrenwerter Larkim: Die Bürger Madins sind keine Soldaten und in diesen Dingen nicht ausgebildet. Es ist unsere Aufgabe, uns um solche Angelegenheiten zu kümmern.«
    »Aber der Junge ...«
    »Wenn er schuldig ist, ist er bei uns am besten aufgehoben.«
    »Ihr versteht nicht«, sagte Larkim düster. »Er ist gefährlich. Wenn er die Kontrolle verliert, braucht es mehr als Eure Handvoll, um ihn aufzuhalten.«
    Der Fürst lächelte nachsichtig. »Nicht bei dieser Handvoll, guter Mann, das dürft Ihr mir glauben.«
    Und nun ging es also los. Rowarn saß hinter Olrig auf dem Schimmel, beherrscht von einem Wirrwarr

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