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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Entscheidungen!«
    » Was? « Olrigs polternde Stimme brach sich an den Hauswänden und schallte bis zum Wald hinauf, wo sie sich zwischen den Bäumen verirrte. »Tamron? Mein unsterblicher Freund? Ein Verräter?«
    »Nicht ein «, erwiderte Rowarn bitter. »Er ist der Verräter.«
    Aber Olrig war zu sehr in Fahrt, um richtig zuzuhören. »Die ganze Zeit bin ich Lug und Trug aufgesessen, über Jahrzehnte hinweg, und habe es nicht gemerkt?« Vor Wut sträubten sich seine Haare, selbst seine Augenbrauen; er war fassungslos.
    »Es ist noch viel schlimmer«, stieß der junge König hervor. »Ich habe alles vermasselt, weil ich mich nicht in der Gewalt hatte.« Voller Schuldgefühle sah er zu Arlyn. Zum ersten Mal seit der Flucht aus Dubhan sprach er darüber. »Arlyn wollte mich warnen, sie wollte mich zurückhalten, aber ich habe nicht auf sie gehört und alles zunichte gemacht.«
    »Ich habe dir nie einen Vorwurf gemacht«, sagte sie sanft.
    »Das solltest du aber!«
    »Nun mal langsam, Baumäffchen«, sagte der Kriegskönig, jetzt deutlich ruhiger. »Erzähl uns alles der Reihe nach.«
    »Sollten wir nicht zuerst hineingehen und mit den anderen ...«
    »Nein«, unterbrach da der Fürst leise. »Ich kann nicht mehr lange hier sitzen bleiben. Berichte jetzt, Rowarn, ich bitte dich, und fasse dich kurz.« Seine Hände krampften sich in die Decke, als er husten musste; es klang wie das gequälte Bellen eines lungenkranken Hundes, und sein magerer Körper wurde nur so durchgeschüttelt.
    Rowarn wagte es nicht, ihn zu berühren, doch Arlyn war bereits zur Stelle. Sie stützte den Fürsten, legte ihm die Hand auf die Stirn und richtete ihn etwas auf, damit er leichter atmen konnte. Mit einer Hand öffnete sie die Decke, um ihn oberflächlich in Augenschein zu nehmen, und Rowarn sah, wie sich ihre Augen vor Entsetzen weiteten. Als der Anfall vorbei war, lief sie hastig ins Haus zurück.
    »Schnell, Rowarn«, bat Olrig. »Halte dich nicht länger auf, wir können nicht mehr warten. Für Ausführlichkeit bleibt später noch Zeit. Noïrun wird keine Ruhe finden, bevor er nicht wenigstens das Wichtigste erfahren hat. Sprich, solange er bei Bewusstsein ist. Wir haben so lange gewartet.«
    Also berichtete Rowarn, was sich in Dubhan zugetragen hatte, und wie weit Tamrons Verrat reichte, und die beiden Männer hörten aufmerksam zu. Auch Noïruns Augen wirkten auf einmal lebhafter. Beide konnten es kaum fassen, dass Femris und Tamron zwei Seelen in einem Körper waren und den Zwiegespaltenen bildeten.
    »Eines muss man ihm zugestehen«, bemerkte Olrig, als Rowarn geendet hatte, »er war besser im Versteckspiel als du, Noïrun. Wenn er sich nicht offenbart hätte, wären wir nie darauf gekommen. Tamron hat seine Rolle perfekt gespielt.«
    Es schmerzte Rowarn noch immer. Und ein Teil in ihm wollte glauben, was Femris gesagt hatte – dass Tamron nicht in allem gelogen hatte. »Wie sollte das auch irgendjemand ahnen. Jahrtausendelang sind alle an der Nase herumgeführt worden, weil keiner wissen konnte, dass es zwei Unsterbliche, zwei Brüder sind. Deshalb war keiner in der Lage, Femris zu besiegen, und nicht einmal der magische Wall von Ardig Hall konnte ihn in Wirklichkeit aufhalten – weil Tamron jederzeit hin- und herwechseln und ihm berichten konnte. Er war schließlich ein Freund meiner Mutter! Zumindest hat sie das geglaubt, und ich ebenso.« Er war versucht, auszuspucken. Und diesen Mann hatte er zu Beginn in seiner naiven Unwissenheit für seinen Vater gehalten! Der Ekel schüttelte ihn. Aber sich in seinen Hass hineinzusteigern hätte seine Schuldgefühle nicht verringert. »Und jetzt habe ich ihn umgebracht, und das Tabernakel ist unerreichbar.«
    Olrig legte ihm eine Hand auf den Arm, bis zur Schulter reichte er nicht hinauf. »Keiner von uns hat je erwartet, dass es leicht wird, Femris zu besiegen, und dass es ausgerechnet euch nun gelingt«, sagte er gütig. »Wir haben darauf gezielt, die Splitter des Tabernakels in unsere Hände zu bekommen. Und einen Teilsieg haben wir errungen, sie sind nun unerreichbar. Das ist das Wichtigste ist jetzt, dass ihr alle lebend zurückgekehrt seid.«
    »Aber wie wird es weitergehen?«, fragte Rowarn mutlos.
    »Gewiss, es gibt keinen Grund, aufzuatmen. Das letzte Wort über Femris ist noch nicht gesprochen, ebenso wenig über das Tabernakel. Ich bin sicher, dass Femris versteinerte, um dem Tod zu entgehen, und sich eines Tages wieder befreien wird, wenn er geheilt ist. Aber wir werden

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