Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
Eisenwacht, und damit sind die Dämonen dort gebunden. Unsere Soldaten müssen ausgebildet und versorgt werden. Durch den Winter haben wir endlich einmal genug Zeit, und wir werden sie nutzen. Keine halben Sachen mehr! Mit Dubhan hättest du nichts gewonnen, weil du nicht an Femris herankommst. Und glaube nicht, dass er sich einfach fangen lässt, sollte er aus der Versteinerung erwachen. Ich stimme Angmor zu: Dubhan ist sein Reich, er wird entsprechende Vorsorge getroffen haben. Wir sind jedoch bereits nah an ihm dran und werden zum ersten Mal angreifen, nicht nur verteidigen. Dafür aber muss ich eine narrensichere Strategie planen, und das braucht seine Zeit.«
»Aber so hat auch Sherkun genug Zeit, sein Heer zu vergrößern!«, widersprach Rowarn hartnäckig. »Wir werden nie genug Mannsstärke bekommen, um ihm standzuhalten!«
»Diesmal schon«, versetzte Angmor. »Wir sind so nah an ihm dran wie noch nie. Gleichzeitig wächst aber auch die Gefahr unseres endgültigen Scheiterns. Inzwischen wissen alle, dass dies der letzte große Kampf sein wird. Ein paarmal schien es schon soweit zu sein, doch nun hast du Femris beinahe getötet, und das hat alles geändert. Wir werden noch Unterstützung bekommen, von der du niemals zu träumen gewagt hättest, und die uns den Sieg bringen wird. Vertrau darauf.«
Olrig sagte ruhig: »Wir können nicht verhindern, dass Femris sein Heer vergrößert, gewiss. Deshalb halte ich es für wichtiger, zuerst nach den Splittern zu suchen und gleichzeitig Eisenwacht zu sichern und das Lager dort aufzubauen. Letztendlich läuft es auf eine Auseinandersetzung zwischen dir und Femris hinaus, und wir anderen versuchen derweil, das Land Valia zu erhalten.«
Rowarn rieb sich die Stirn. »Ich will ja nach den Splittern suchen, aber wo soll ich beginnen! Und Femris ist uns doch weit voraus. Wahrscheinlich werde ich ihm auch die neu eroberten Splitter abnehmen müssen ...«
»Seine Schergen sind unterwegs«, mischte sich Arlyn ein, die vor einer Weile hinzugekommen war und bis dahin schweigend im Hintergrund gestanden hatte. »Nicht er selbst. Das ist ein großer Unterschied, Rowarn. Sie werden nichts finden, denn die Hüter werden sich ihnen nicht offenbaren, und niemand weiß, wer sie sind. Die Dubhani haben keine Möglichkeit, den Pfad zu den Hütern auf magische Weise zu finden.« Sie hob leicht die Hände. »Die Aussendung der Dubhani-Truppen ist reine Ablenkung und Täuschung, gewiss von Femris einst selbst für den Fall vorbereitet, sollte ihm etwas zustoßen, und von einem dafür Beauftragten ausgeführt.«
»Woher willst du das wissen?«, warf Rowarn ein.
»Ich würde es tun«, antwortete Arlyn. »Mein Vater hat mich von frühester Kindheit an viel gelehrt. So kann Femris zeigen, dass er immer noch präsent ist, unbesiegt und scheinbar mächtiger denn je. Er will die Bevölkerung zermürben, damit sie bereit ist, sich ihm zu unterwerfen, wenn er eines Tages frei ist und seine Heerscharen losschickt.«
Eine Weile herrschte Stille. Dann sagte Rowarn niedergeschlagen: »Ich soll also gar nichts gegen ihn unternehmen? Das ist euer Rat, den ich für falsch halte?«
»Ich rate nicht dazu!«, riefen Reeb und Laradim gleichzeitig.
»Es ist Winter«, machte Noïrun noch einmal deutlich. »Wir werden diese Ruhezeit für uns nutzen, weil wir sie brauchen, und das ist mein letztes Wort als Heermeister. Ich kann dir nicht befehlen, von deinem Plan abzulassen. Du bist der König. Aber ich werde keinen einzigen Mann für dein Vorhaben abstellen, und das kannst du auch nicht von mir erzwingen.« Streng sah er die beiden Ritter an, die sichtlich unter seinem Blick schrumpften. » Keinen .«
Rowarn stand auf. Er war wütend und enttäuscht. »Ihr seid alle im Irrtum«, knurrte er und verließ die Gaststube.
Arlyn verschränkte die Arme vor der Brust und trat mit missbilligender Miene näher an den Tisch. »Ihr solltet ihn nicht so vor den Kopf stoßen, auch wenn ihr recht habt.« Bevor einer der Männer sich dazu äußern konnte, fuhr sie fort: »Aber deswegen bin ich nicht gekommen, sondern deinetwegen.« Sie sah Noïrun an. »Ich habe wohl keine andere Wahl. Ich gestatte dir, in dieses Haus umzuziehen. Dein Zimmer wird im ersten Stock gerade vorbereitet, es liegt neben Olrigs.«
»Vielen Dank«, sagte der Fürst erleichtert. »Offen gestanden, ich würde mich gern hinlegen, aber ich wusste nicht, ob ich den Weg zurück schaffen würde ...«
»Die Treppe bringe ich dich schon hoch«,
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