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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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brummelte etwas in seinen Bart, und der Visionenritter nickte erneut.
    Noïrun wandte sich an Rowarn und Arlyn. »Wir werden die Stellung für euch halten, bis ihr in Dubhan eintrefft. Damit binden wir Femris’ Streitkräfte und lenken ihn von euch ab. So verschaffen wir euch den Zugang in die Burg – und anschließend beten wir alle, dass es gut enden wird.«
    Angmor richtete die eisglühenden Augen auf seinen Sohn. »Unsere Hoffnung ruht jetzt auf dir. Einen letzten Pfad musst du noch beschreiten, und wahrscheinlich ist es der Schwierigste.«
    »Keiner war bisher leicht, doch ich hatte schließlich die besten Lehrmeister und bin gut vorbereitet.« Rowarn lächelte, ergriff Arlyns Hand und hielt sie an seine Lippen. »Und ich habe die beste Unterstützung, die man sich wünschen kann.«

    Auf dem Zimmer, als sie gemeinsam ihre Sachen packten, war Rowarn keineswegs mehr so selbstbewusst. Stumm wartete er auf Arlyns Vorwürfe und war froh, als sie sich ihm endlich zuwandte.
    »Warum hast du mir nicht von Femris erzählt?«
    »Ich wollte dich nicht beunruhigen. Und es hätte nichts geändert, oder?«
    Sie legte ihren Beutel neben die Tür. »Vermutlich nicht. Aber ich habe gespürt, dass dich etwas beschäftigte. Und du zweifelst.«
    »Ich weiß«, murmelte er. »Aber es gibt manches, über das ich nicht so einfach reden kann. Und auch nicht will. Das heißt nicht, dass ich dir nicht vertraue. Das tue ich, Arlyn, bis in die letzte Faser meines Seins. Wenn du von mir verlangen würdest, von einem Berg zu springen, würde ich es tun.«
    Sie kam zu ihm und strich ihm das Haar aus dem Gesicht. »Das wäre ziemlich dumm«, sagte sie sanft.
    »Nicht, wenn du einen Grund dafür hättest ... und du tust nichts ohne Grund«, erwiderte er. »Du bist weise und erfahren, du kennst so viele Dinge, von denen ich noch nicht einmal gehört habe, obwohl ich bei den Velerii aufgewachsen bin. Noch immer kann ich es nicht glauben, dass du den Bund mit mir eingegangen bist.« Oft lag er in der Nacht wach und betrachtete ihren Schlaf. Arlyns Atem war der Atem der Welt, und jede Regung war wie das Grasmeer, das sich im Wind wiegte, wie die flüsternden Wipfel der Bäume und das Gleiten ihrer Finger über das Laken war der Fluss, der in einen See mündete und dort zur Ruhe kam. Die Seele der Welt war in Arlyn lebendig geworden.
    Einen langen Moment sahen sie sich still in die Augen. Dann sagte Arlyn: »Rowarn, diese Bedingung muss ich stellen: egal, was geschieht ... du darfst dich niemals für mich entscheiden. Deine Pflicht steht über allem, auch über deiner Liebe zu mir. Das Tabernakel muss geheilt und der Kampf gegen Femris beendet werden, was auch immer es kostet. Das wirst du mir jetzt schwören.«
    »Das kannst du nicht von mir verlangen«, sagte er betroffen. »Es gibt für alles eine Grenze, und nicht einmal das Tabernakel -«
    »Die Zukunft unserer Welt steht auf dem Spiel«, unterbrach sie. »Das weißt du genau.«
    »Ich soll meine Liebe für die Pflicht opfern durch einen Schwur? Nein, niemals!« Rowarn schüttelte heftig den Kopf. »Es gibt immer einen Ausweg!«
    »Rowarn ...«
    »Nein, sage ich!« Er wandte sich ab und ging hektisch im Zimmer auf und ab. »Ich kann das nicht, verstehst du? Schon einmal hat jemand diesen Eid von mir verlangt, und ...« Ihm brach kurz die Stimme. »Morwen ist tot!«, stieß er heiser hervor.
    »Ich weiß«, sagte Arlyn leise. »Noïrun hat es mir erzählt. Und er sagte auch, dass Morwen recht hatte. Dadurch ist viel Unglück verhindert worden ... und wer weiß, vielleicht wäre sie trotzdem umgekommen.«
    »Verlangst du deshalb dasselbe von mir?«
    »Wir müssen das klären, Rowarn. Jetzt , nicht später.«
    »Arlyn ...«, sagte er voller Qual und ergriff ihre Hände. »Ich tue alles für dich, aber bitte verlange keinen solchen Schwur von mir. Ich möchte die Wahl haben ...«
    »Ich kann sie dir nicht zugestehen«, sagte sie sanft.
    Er war den Tränen nah. »Aber wie könnte ich je ohne dich ...«
    Sie berührte sein Gesicht. » Ich könnte nicht damit leben«, wisperte sie. »Niemals könnte ich es ertragen, dass der Krieg meinetwegen verlorengeht. Es wäre schlimmer als der Tod, glaube mir.«
    Er ließ den Kopf sinken.
    »Du bist jetzt, für diese Entscheidung, der König, nicht mein Gemahl«, fuhr sie fort. »Bedenke dies und wäge erneut ab, ob ich recht habe. Wenn ich dich an diesen Schwur binde, bist du jeglicher Schuld entbunden, sollte es je dazu kommen. Dann weißt du, was du zu tun

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