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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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sich, das Messer an seiner Kehle, das Schwert in der Linken halb erhoben. »Ganz ruhig«, sprach er in die Runde.
    Die Menschen umringten sie mit drohend aufgerissenen Augen, aber in nervöser und keineswegs selbstbewusster Haltung.
    »Verhaltet euch ruhig«, wiederholte Rowarn und schob Gomwei weiter auf das andere Ende der Schlucht zu. »Überlegt euch gut, was ihr riskieren wollt. Ich bin Rowarn von Ardig Hall, ein ausgebildeter Ritter, der gegen Dubhan gekämpft hat. Mit euch jämmerlichem Haufen nehme ich es leicht auf, und ganz gleich, wer sich vorwagt – Gomwei wird als Erster sterben.«
    Die Menschen zögerten und überlegten. Ihr Anführer blutete, also würde der fremde Krieger ernst machen mit seiner Drohung, ihn umzubringen. Und die Geisel vielleicht auch, bevor er selbst starb. Dann würde der Zwergenkönig vom Tod seiner Tochter erfahren und die ganze Siedlung auslöschen.
    »Lugdurs Fluch wird euch treffen, wenn ihr nicht gehorcht!«, rief Pyrfinn und reckte warnend das Kurzschwert vor. 
    »Wenn ihr vernünftig seid, braucht ihr euch keine Sorgen um euren Anführer zu machen«, fuhr Rowarn laut fort. »Ihm wird kein weiteres Leid geschehen, solange uns niemand daran hindert, zu gehen. Nach Abschluss der Verhandlungen wird er als freier Mann zu euch zurückkehren. Ob unversehrt, entscheidet allein ihr – hier und jetzt .«
    Er wartete keine Antwort ab, sondern zwang Gomwei, weiterzugehen. Zwei ältere Männer stellten sich ihm in den Weg, aber als er das Messer an Gomweis Kehle presste und die Haut erneut anritzte, traten sie beiseite. Ein weißbärtiger Mann rief wütend irgendetwas, aber Rowarn hörte gar nicht hin. Ihn interessierten weder Drohungen noch Flüche oder auch nur Fragen. Es gab keine Verhandlung, denn sie mussten schleunigst weg, bevor die Jäger zurückkamen. Dann könnte sich das Blatt wieder wenden. Immerhin waren die Wächter oben noch vernünftig, doch auch sie würden nicht ewig untätig bleiben.
    Unbehelligt, aber von etwa achtzig Augenpaaren scharf beobachtet, erreichten sie den Ausgang des Tals. Dahinter lag der Weg durch die Schlucht, den sie noch zurücklegen mussten, bevor sie ins Gebirge eintauchen konnten.
    Rowarn steckte das Schwert ein und fesselte den Gefangenen wieder. »Pyrfinn, du übernimmst jetzt Gomwei. Gib mir einen Speer. Und dann rennt ihr drei, was das Zeug hält, wenn euch euer Leben lieb ist. Schaut euch nicht nach mir um und wartet auch nicht! Gomwei, auch du solltest dir meinen Befehl zu Herzen nehmen, denn wenn du zu langsam bist oder dich wehrst, lässt Pyrfinn dich zurück, und das wäre dein Tod.«
    Mirella setzte zu einer Frage an, aber Pyrfinn zerrte Gomwei bereits mit sich. »Komm, Schwester, schnell, das willst du nicht sehen! Du erfährst alles, wenn wir in Sicherheit sind.« Da setzte auch sie sich in Bewegung. 
    Rowarn wartete, bis die drei in der düsteren Schlucht außer Sicht waren, dann wandte er sich den heranrückenden Menschen zu, und auch die Aalreiter setzten sich wieder in Bewegung. Er hatte allerdings keinen Blick für sie übrig, sondern fixierte einen winzigen dunklen Punkt in den Felsen über ihnen, der ihm bei der Kletterpartie aufgefallen war. Keine einfache Sache, aber er hatte in Farnheim viel geübt, deshalb vertraute er seinem scharfen Auge und der Kraft seines Armes. Er zielte kurz, holte aus und schleuderte den Speer.
    Die Menge blieb sofort stehen und wich zurück, bis die Menschen merkten, dass der Speer keinen von ihnen zum Ziel auserkoren hatte. Er flog hoch über ihre Köpfe hinweg, in die Felswand hinein.
    Für einen Augenblick befürchtete Rowarn, zu kurz geworfen zu haben, und dann, die falsche Stelle ausgesucht zu haben. Doch da bohrte sich die Spitze ins Gestein, knapp über dem dunklen Punkt, und blieb zitternd stecken.
    Die Menschen, die den Flug erstaunt beobachtet hatten, verharrten. Nur die Aalreiter kamen rasch immer näher, und die Zeit wurde für Rowarn knapp.
    Ein paar Lidschläge geschah an der Einschlagstelle nichts.
    Dann bewegte sich etwas unter dem Speer, der helle Klang von springendem Gestein ertönte, und das eiförmige Gebilde löste sich, fiel steil herab. Kurz vor dem Aufprall auf den Boden streifte es eine Felsspitze, wurde von der Bahn gelenkt und an der Felswand zerschmettert. Nein, vielmehr platzte es knisternd auf und offenbarte das größtenteils ausgehöhlte Innere.
    Und heraus kamen wütende Winterdrohnen, es mochten Hunderte sein, die Rowarn ihrer Heimat beraubt hatte. Goldener

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