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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Und ihr beide, Olrig, Fashirh, ihr werdet dafür sorgen, dass alles weiterläuft wie geplant und nicht das Heer auseinanderfällt.« Er hob den Kopf, und seine mächtigen Hörner glitzerten wie silberner Schnee in der Sonne. »Zwingt mich nicht, meine Macht einzusetzen, ich warne euch nur ein einziges Mal. Es würde euch nicht gefallen, wenn ich das tue.«
    Noïrun sah, wie Graum sich duckte; der Schattenluchs hatte deutlich sichtbar Angst . Auch Fashirh beugte den Nacken. Kein Wunder, die Aura des Dämons loderte hell, und Noïrun hatte das Gefühl, dass seine Barthaare angesengt wurden. Der Fürst wusste, dass Angmor, damals noch Nachtfeuer, auf dem Titanenfeld dabei gewesen war, Rowarn hatte es ihm erzählt. Und auch, dass Femris ihm die Schuld an der Schlacht zuschob. Daran glaubte der Fürst nicht, denn in erster Linie ging es um den Herrschaftsanspruch der Götter. Aber Nachtfeuer hatte wohl einen erheblichen Anteil am Verlauf der Schlacht gehabt. Daher wusste er, dass er den Dämon jetzt nicht herausfordern durfte.
    »Wir sind alle in Sorge, Angmor«, sagte er ruhig.
    »Und ich werde sie zerstreuen«, erwiderte der Dämon kalt, aber deutlich zurückhaltender. »Wir werden dem Feind keinen Gefallen tun, sondern ihn verwirren. Holt eure Pferde, ihr Ritter, wir brechen auf.«
    Dann war Noïrun allein. Einer einzigen Träne gestattete er, sich davonzustehlen, während er den Blick nach Norden richtete. Das blutige Gewand und die hellen Haare fielen zu Boden, und er ließ alles liegen, während er sich auf den Weg zum Versammlungszelt machte.
    Dafür werden sie bezahlen , dachte er. Ich werde sie alle umbringen, einen nach dem anderen.

    In der Nacht kam Rowarn zu sich. Ein kühler Wind strich durch seine Haare, als er sich aufsetzte. Sein Körper wurde von einer dicken Decke schützend umhüllt, und staunend sah er seine Kleidung und das Schwert neben sich liegen, alles, was er am anderen Ufer des Sees zurückgelassen hatte. Ein freundlich knisterndes Feuer hieß ihn willkommen zurück in der Welt. Neben ihm saß ein großer dunkler Mann. Und nahebei erblickte Rowarn einen riesigen, weißgolden schimmernden Körper mit Schuppen und Zacken.
    »Ihr seid es«, flüsterte er. Der Annatai, der dunkle Zauberer, dem Rowarn damals in dem Freien Haus im Westen begegnet war, der seine Hand von dem Chalumi-Biss geheilt hatte und der mit einem Drachen durch die Welt reiste.
    Halrid Falkon wandte sich ihm zu. »Du bist wach. Gut.« Er reichte Rowarn einen dampfenden Becher. »Trink«, forderte er ihn auf. »Dann wirst du dich gleich besser fühlen.«
    Rowarn nahm den Becher. »Danke, Herr ...«
    Der mächtige, gehörnte Drachenschädel schien durch die Dunkelheit heranzuschweben. »Hallo, Junge«, schnaubte Fylang. »Freut mich, dass du wieder bei uns bist. Du brauchst nicht förmlich zu sein, die Annatai legen keinen Wert darauf, und ich auch nicht. Und in einem Moment wie diesem sollte das ohnehin nicht von Bedeutung sein.«
    Vorsichtig schluckte Rowarn das fürchterlich schmeckende, heiße Gebräu und fühlte, wie es ihn zusehends stärkte und innerlich wärmte. »Ich war tot, nicht wahr?«, fragte er leise und schloss für einen Moment bebend die Augen.
    »Beinahe«, antwortete der Zauberer. Er stopfte sich eine Pfeife und zündete sie an. »Deine Seele wollte sich gerade auf den Weg machen. Ich konnte sie glücklicherweise überreden, noch eine Weile zu bleiben.«
    Der Schmerz überwältigte Rowarn für einen Moment, er legte die Hand über die Augen, als könne er so die Tränen zurückdrängen. »Wäre ich doch gestorben, dann könnte ich jetzt bei ihr sein ...«, schluchzte er auf.
    »Aber dann könntest du deine Aufgabe nicht mehr beenden«, sagte Fylang. »Und wenn du von den Toten sprichst, so bedenke wohl, dass sie keine Zeit mehr messen. Nicht so wie die Lebenden. Manche verweilen noch ein wenig an den Silbernen Gestaden, wenn etwas unerledigt ist.«
    Nicht einmal die Pein, die Heriodon ihm zugefügt hatte, war so grausam gewesen. Rowarn glaubte, der Schmerz würde ihm den Verstand rauben und ihn endgültig das Leben kosten. Aber Fylang hatte recht – er durfte noch nicht nachgeben und trauern. Er musste es zurückdrängen. Eine Weile kämpfte er still, dann hatte er sich wieder in der Gewalt, trocknete die Tränen ab und wandte sich dem Zauberer zu.
    »Warum habt Ihr ... hast du das getan?« Rowarn sah scheu zu dem großen dunklen Mann auf, der gerade Holz nachlegte.
    »Die Èta Garon Marú bat mich

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