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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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sagte Noïrun mit ausdrucksloser Stimme. »Und bring Angmor mit.«
    »Bin sofort zurück«, stieß der Kriegskönig rau hervor und eilte davon.
    Noïrun blieb nun ebenso reglos stehen wie seine Soldaten, bis Olrig zusammen mit Graum und Angmor eintraf, nach ihnen stampfte Fashirh heran. Dem Schattenluchs sträubte sich das Fell, und er schnupperte mit einem Ausdruck des Entsetzens an den Sachen.
    »Das sind eindeutig Rowarns Haare, und er hat diese Sachen getragen, und es ist auch sein Blut«, erklärte er schließlich. Seine Tasthaare zitterten.
    In Angmors Gesicht regte sich nichts.
    Der Heermeister dachte an Morwen, seine Tochter. Damals hatte er sich gehenlassen, als er von ihrem Tod erfuhr. Jetzt konnte er es nicht. Er durfte sich nichts anmerken lassen. Aber er vermochte den Anblick der Männer und Frauen um sich herum kaum zu ertragen, konnte nicht in ihre nassen Augen blicken; viele Tränen rollten ungehindert über aschfahle Wangen.
    Dankbar für die Lehren, die er empfangen hatte, für die Unnachgiebigkeit seines Vaters, der ihn zur ständigen Disziplin gezwungen hatte, brachte er es fertig, sich zu sammeln, ruhig zu bleiben und seine Stimme unter Kontrolle zu halten.
    »Das muss nichts zu bedeuten haben«, sprach er mit klarer, starker Stimme in die Runde. »Wir haben seinen Leichnam nicht gesehen.«
    Niemand glaubte ihm. Sie wollten es, aber sie konnten es nicht. Glaubte er daran?
    Ja. Weil er es musste.
    Es durfte nicht sein. Nicht jetzt, nicht nach all dem.
    »Fashirh!« schrie Graum mit klagender miauender Stimme. »Was hat dein Bruder getan?«
    Der Rote Dämon  neigte den Kopf, seine Kinnauswüchse verschlangen sich ineinander. »Er wird dafür büßen«, sagte er leise.
    »Eine List ist es, sage ich!«, rief Noïrun. »Angmor! Sag mir, was du siehst!«
    Der Visionenritter schwieg eine lange Weile. Erst als Noïrun kurz davor schien, die Geduld zu verlieren, sprach er mit tiefer, unverändert sanfter Stimme: »Ich sehe nichts, Noïrun. Ich habe ihn verloren.«
    Jemand schluchzte laut auf, und der Heermeister donnerte sofort: »Ruhe! Ich erwarte Disziplin von euch, niemand hier lässt sich gehen, verstanden? Wir spielen sonst dem Feind in die Hände, denn genau das hat er beabsichtigt! Eine List ist es, wiederhole ich, er will uns demoralisieren, erschrecken, zugrunde richten, ohne dass er auch nur eine einzige Waffe erheben muss!«
    Er wandte sich zur linken Seite, wo Olrig stand, der Poet und Kriegskönig der Zwerge, und still weinte. »Olrig, wo ist deine Zuversicht?«, herrschte er seinen Freund an. »Hast du mich aufgegeben, obwohl ich bereits ein toter Mann war? Was bedeutet schon ein blutiger Fetzen, sag mir das! Und ein paar Haare, wenn kein Körper dran hängt, dessen Herz nicht mehr schlägt? Er lebt, sage ich, das sage ich euch allen, und er wird zurückkehren. Habt Vertrauen! Rowarns Aufgabe ist noch lange nicht beendet, und unsere ist es, ihm den Weg zu bereiten. Olrig!«
    »Aye, Heermeister«, sagte der Zwerg einigermaßen gefasst. Er stellte sich vor den Fürsten und fuhr laut fort: »Also, ihr kennt eure Befehle! Macht euch daran, sie auszuführen, und zwar zackig!«
    Sie gehorchten, im Grunde ihres Herzens froh, sich der Autorität unterwerfen zu können, eine Aufgabe zu haben. Noïrun wusste, dass sie sich fassen würden, dass sie bald wieder voll konzentriert und verlässlich waren. Und überzeugt, nicht aufgeben zu dürfen, jetzt erst recht nicht.
    »Laradim, Reeb, Oïsin, Norem, ihr bleibt hier«, erklang unerwartet Angmors Stimme. Die Ritter verharrten augenblicklich. Zu Noïrun gewandt, fuhr der Visionenritter fort: »Wir machen uns sofort auf die Suche, und im Freien Haus fangen wir an. Zuerst müssen wir Arlyn finden, denn sie wird wissen, was geschehen ist, und unseren Schutz brauchen.«
    »Ich werde vorauslaufen und …«, setzte der Schattenluchs an, doch sein Herr unterbrach ihn. »Du bleibst hier und bewachst Noïrun.«
    »Ich lasse mir …«, begann der Fürst, kam jedoch ebenfalls nicht weiter. 
    Angmor schien plötzlich zu wachsen, und sein riesiger finsterer Schatten fiel über den Heermeister. Seine eisglühenden Augen zwangen ihn, stillzustehen und zu schweigen. »Ich sage das nur einmal«, sprach er leise in seiner Dämonenstimme. »In dieser Angelegenheit wirst du gehorchen, denn dies ist keine Sache des Heermeisters. Wir können es uns nicht leisten, dass du eine Dummheit begehst. Graum ist von nun an dein Leibwächter und wird nicht von deiner Seite weichen.

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