Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
du es bereuen.
»Ich kann das nicht ...«
O doch, du kannst. Du wirst. Du musst nur blind vertrauen. Wage es, wenn du Mut hast. Wenn du mutlos bist, ist dein Schicksal besiegelt.
Er spürte, dass er nicht mehr lange widerstehen konnte. Seine Hoden waren so angeschwollen, dass sich die Haut schmerzhaft spannte, sein Glied pulsierte heiß wie im Fieber, und er stand kurz vor dem Erguss. Nur mit äußerster Kraft konnte er sich noch zurückhalten.
»Nein ...«, stieß er flehend hervor. »Bitte ...« Er bekam kaum mehr Luft, weil seine Kiemen sich am Hals weit geöffnet hatten und flatterten. Er wand sich hilflos.
Die du zu lieben glaubst, ist tot! Welchen Sinn hat es, einer Toten die Treue zu halten?
»Sie ist ... meine Königin«, wisperte er. »Ob lebend oder tot, es gibt nur sie ...«
Du bist so jung! Dein Leben währt noch tausende von Jahren, doch schon jetzt willst du diesen Eid leisten? Bedenke wohl, was du tust!
Er zuckte unkontrolliert, sein Körper verlangte verzweifelt nach Erlösung. Der Punkt der Lust war nunmehr überschritten und in unerträglichen Schmerz umgeschlagen. Er musste nachgeben ...
Und dann dachte Rowarn an Arlyn, an den letzten Blick aus ihren Augen, bevor er brach, und er sah ihren toten Leib, dessen weiche Wärme er nie wieder spüren, dessen schlanke Arme ihn nie wieder umfassen würden.
Dieser Schmerz war noch stärker als alles andere und half ihm, die Fassung zurückzugewinnen. Seine Kiemen schlossen sich, die Erregung ließ ein wenig nach, und er rang mit pfeifender Kehle nach Atem.
Er widersteht noch immer , wisperte die Dämonenkönigin.
Rowarns trüber Verstand fragte sich träge, mit wem sie sprach, da sie beide längst allein waren. Die anderen Dämonenfrauen hatten sich zurückgezogen, es gab nur ihn und die Nebelinsel, auf der er stand, und die Arme der Dämonenkönigin um seinen Leib und ihre straffen, vollen Brüste an seinem Rücken ...
Da erklang eine weitere, unsagbar fremde Stimme, wie ein fernes Echo: »Er ist es, der lang Erwartete.« Da öffnete sich plötzlich ein Nebelschleier, und Rowarn sah den leuchtenden Rahmen eines Portals, in dem absolute Finsternis lag. Aber nur kurz, und dann ... erschien ein Licht darin und kam näher. Wurde zu einem wallenden Schleier, verwischt und verschwommen, dessen auseinanderfließende Ränder bereits durch das Portal züngelten.
Als der leuchtende Schleier vollends angekommen war, schloss sich das Portal und verschwand, und im Inneren des wabernden Lichts bildeten sich die Konturen eines Wesens, das mindestens doppelt so groß sein mochte wie Rowarn. Eine Frau von perfekter Harmonie, völlig menschlich in ihrer Erscheinung, von Kopf bis Fuß umwallt von schillernden Haarschleiern, die ständig ihre Farben wechselten. Fast bis zum Boden reichten auch die gewaltigen, anmutigen Schraubenhörner. Die Augen der Frau waren gänzlich schwarz, und das Abbild tausender Sterne glitzerte darin.
Bald war sie so nah, dass Rowarn die Berührung ihrer flammenzüngelnden Aura spürte. Ihr Körper war nicht gänzlich stofflich, sondern ätherisch wie bei einem Luftgeist. Rowarn hätte niemals geglaubt, dass es noch eine Steigerung von Schönheit geben konnte. Wahrscheinlich war diese Frau der Ursprung des Begriffs, zum Greifen nah und doch unerreichbar wie ein Mond, dessen Licht niemals wärmte.
Das Naurakaerbe in Rowarn wurde starr und kalt, als die riesige Gestalt der Dämonenfrau ganz nahe war. Und er spürte, wie seine Lebenszeit im Eisfeuer ihrer Aura verbrannte.
»Ich sehe Nachtfeuers Essenz in dir«, flüsterte die Mächtige, und ihre Stimme klang wie das Rascheln eines trockenen Blattes. »Er hat etwas Schönes geschaffen, obwohl er das nie wollte ...«
»Er wusste es nicht«, antwortete Rowarn zitternd.
Die Frau lächelte gütig in tödlicher Schönheit. »Du bist einzigartig, Kind, weißt du das?«
»Man sagte es mir bereits ...«
»Das Erbe, das du in dir trägst, ist gewaltig. Älter als der Ewige Krieg. Dass es überhaupt möglich ist ... lässt uns hoffen ...«
Die Dämonenkönigin entließ Rowarn aus ihrer Umarmung, und endlich klang seine Erregung vollends ab. Furchtsam merkte er, wie die Dämonenkönigin vor der Riesin zurückwich und ihr gekröntes Haupt neigte.
Große Mutter , flüsterte sie ehrerbietig.
»Ich grüße dich, geliebte Nachfahrin«, wisperte die Mächtige und strich mit langen, schlanken Fingern zart, nicht viel mehr als ein Windhauch, über den Kopf der Dämonenkönigin.
Und dann
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