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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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darum.«
    »Dieses ... wundervolle, göttliche Wesen, das durch das Portal kam?«
    »Ganz recht. Weißt du, wer die Èta Garon Marú ist?« 
    Rowarn schüttelte den Kopf.
    »Die Große Mutter der Dämonen. Sie gebar die ersten Nachkommen und begründete das Volk. Ihr schlägt man keine Bitte ab.« Der Zauberer sog an seiner Pfeife und grinste dann unerwartet. »Außerdem«, fuhr er fort, »ist sie Nachtfeuers Mutter.«
    »Oh«, machte Rowarn. Auf einmal wurde ihm siedend heiß, als er begriff, was das für ihn bedeutete. » Oh «, wiederholte er flüsternd, und dann wich alle Farbe aus seinem Gesicht.
    Halrid Falkon holte ein kleines flaches Behältnis aus dem Reisebeutel, entkorkte es und goss eine im Feuerschein goldblitzende Flüssigkeit in einen Becher. »Hast du ausgetrunken?«
    Rowarn beeilte sich, den Becher zu leeren, obwohl es ihn fürchterlich schüttelte, und gab ihn hustend dem Zauberer zurück. 
    Der Annatai spülte kurz mit Wasser aus, füllte etwas Goldwasser ein und hielt ihm den Becher erneut hin. »Das hier wird dir besser munden. Edelster Ushkany, siebenundzwanzig Jahre in einem hundertjährigen Rotweinfass gelagert, aus schwerer Blutmondrebe. Das wird deine Lebensgeister wecken und dir bewusst machen, dass du noch lebst.« Er nickte Rowarn zu und trank.
    Rowarns Augen begannen trotz allem zu leuchten, als er vorsichtig daran nippte und dann seufzte. »Olrig hätte seine Freude ...«
    »Mhm. König Jokim hat noch drei Fässer davon. Dein Freund sollte sich also beeilen, wenn er etwas davon abhaben will. Und eine Menge Gold mit sich führen.« 
    »König Jokim hat mir für Olrig ein Fläschchen mitgegeben, und für Noïrun und mich ...«
    »Nicht von diesem edlen Tropfen, das kann ich dir versichern, denn es hat selbst mich erhebliche Mühe gekostet, ihm wenigstens diese paar Schlucke abzuringen.«
    Halrid schüttete sich ein paar Tropfen in die Handfläche und hielt sie Fylang hin, der behutsam mit gespaltener Zunge daran nippte. Der Drache grunzte verzückt.
    Dann deutete der Zauberer auf Rowarns Arm. »Was macht deine Hand?«
    »Keine Beschwerden mehr«, erklärte Rowarn. »Auch das habe ich dir zu verdanken ...«
    »Du schuldest mir nichts, Rowarn.«
    Die Nacht war kühl, der Himmel bedeckt. Vom Frühling war hier noch nichts zu spüren, wo immer auch dieses »hier« sein mochte. Auf Waldsee, zweifelsohne, und im Land Valia, wahrscheinlich noch hoch im Norden. Rowarn wickelte sich fester in die Decke und spürte plötzlich etwas Grobkantiges an der Seite. Er tastete danach und zog erstaunt den Splitter hervor. »Sie hat ihn mir also doch gegeben ...«
    Der dunkle Zauberer lächelte. »Du hattest gute Gesichtspunkte. Niemand will den Schwarzen Herrn hier haben, einschließlich mir. Diese Welt gehört uns, wir haben hart darum gekämpft und viel dafür bezahlt. Egal ob Gott oder Mächtiger, Regenbogen oder Finsternis, wir werden es nicht zulassen, dass der Sôrgol sich mit dem Flammenthron hier niederlässt. Seine Macht würde ins Unermessliche steigen.«
    »Ist er das Böse?«, fragte Rowarn.
    »Das Böse gibt es nicht als Prinzip, Rowarn«, erwiderte Halrid Falkon. »Ebenso wenig wie das Gute. Dies sind nur persönliche Werte, die von denjenigen aufgestellt werden, welche ihre Taten rechtfertigen oder die der anderen verdammen wollen. Sich selbst hält man immer für gut, und das ist auch verständlich. Allerdings ist das eigene Handeln nicht unbedingt immer richtig und damit gut.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dem folgen kann ...«
    »Aber das ist doch ganz einfach, Junge. Nur Taten können gut oder schlecht sein, Gutes oder Böses bewirken. Jemand, der zwar an schlimme Dinge denkt, aber keine Fliege vom Sahnekuchen verjagen kann, ist wohl kaum böse, oder? Durch seine Gedanken, die nur er mit sich teilt, fügt er anderen kein Leid zu. Das geschieht erst durch die Tat. Und allein anhand seiner Taten kann jemand be- oder verurteilt werden.«
    »Aber der Schwarze Annatai tut Böses«, wandte Rowarn ein. »Wenn sogar seine eigenen Reihen ihn fürchten ...«
    »Gewiss«, bestätigte Halrid. »Aber das hast du auch schon getan. Genauso wie ich.« Versonnen blickte er ins Feuer. »Damals«, sagte er leise, »führte ich Krieg gegen meinen Vater, auf Kosten vieler unschuldiger Leben. Fast mein ganzes Heer habe ich geopfert, nur um einen einzigen Mann zu stellen. Meine Frau und mein bester Freund waren darunter. Danach war meine Insel befreit, aber würdest du das eine gute Tat nennen?«
    »Ich weiß

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