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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Rowarn, bevor er recht nachgedacht hatte. Er blinzelte erschrocken über sich selbst, während fast alle anderen, bis auf unbelehrbar langsam Denkende, sofort einfielen und ebenfalls »Ja, Herr!« schmetterten.
    Damit gab sich der Fürst fürs Erste zufrieden. »Nun denn, wer also gehen will, der soll jetzt gehen. Für die anderen gilt: Kein Zurück mehr. Auf Gedeih und Verderb für Ardig Hall!«
    »Auf Gedeih und Verderb für Ardig Hall!«, wiederholte Olrig und hob den Arm mit der Kriegsaxt. Diesmal fielen alle in den Chor ein.
    Danach herrschte für einen langen Moment Stille. Niemand regte sich, keiner verließ den Kreis und gab sich der Schande preis.
    Rowarn sah Morwen, die höhnisch grinste, aber immer noch mit demselben mitleidigen Ausdruck in den Augen. Er fühlte ein nervöses Zucken in der Magengrube. Aber um nichts in der Welt wäre er jetzt davon gelaufen, obwohl er ahnte, dass er sich wahrscheinlich wie jeder andere Rekrut völlig falsche Vorstellungen von dem machte, worauf er sich eingelassen hatte. Aber andererseits, Morwen und die anderen der Schar hatten bestimmt dasselbe durchgemacht und es auch geschafft. Also wurde nichts Unmögliches verlangt.
    Und von nun an nicht mehr frei zu sein, störte Rowarn nicht weiter. Er wollte ohnehin bei dem Fürsten bleiben, solange es ging.
    »Also gut!«, setzte Noïrun seine Rede fort. »Um ein fähiger Soldat zu werden, braucht es Jahre. Diese Zeit haben wir aber nicht. Deswegen werdet ihr mit doppelter Aufmerksamkeit und dreifachem Einsatz allem folgen, was während eurer Ausbildung, die hier und jetzt beginnt, geschieht. Ihr müsst innerhalb kürzester Zeit so gut werden wie jeder Soldat Ardig Halls, und das wird euch alles abverlangen. Deshalb habe ich euch gestern sehr sorgfältig und streng ausgewählt. Der armselige Haufen von euch, der noch übrig ist, kann es schaffen – wenn ihr euch anstrengt und den nötigen Willen aufbringt! Ich weiß, es ist ein hohes Risiko, das ich eingehe, aber ich glaube nun einmal an das Gute im Menschen.«
    »Vergesst das nie!«, röhrte Olrig dazwischen. »Der Fürst glaubt an euch. Enttäuscht ihn nicht!«
    Weiter ging es: »Sobald wir unser erstes größeres Ziel erreicht haben, erhaltet ihr euren ersten Sold, auch wenn ihr noch nichts dafür getan habt. Aber es soll ein Anreiz sein, damit ihr wisst: Es gibt nichts umsonst. Sobald ihr Soldaten seid, werdet ihr wie jeder andere Gleichrangige besoldet und habt ein gutes Auskommen. Wir sorgen für eure Verpflegung, ein Dach über dem Kopf und Ausrüstung. 
    Wer sich nun fragt, wovon dies alles bezahlt werden soll: Ardig Hall war reich, und es ist uns gelungen, das meiste Gold in Sicherheit zu bringen, bevor Femris alles besetzte. Und wenn wir das Schloss zurückerobert haben, bekommen wir auch den Rest zurück, denn Femris ist nicht interessiert an diesen weltlichen Dingen, er besitzt selbst genug. Er will nur eines: das Tabernakel in seine finsteren Hände bekommen, und es ist unsere Aufgabe, das zu verhindern. 
    Deshalb wurdet ihr angeheuert, um den Splitter zurückzuerobern, den Femris der sterbenden Königin Ylwa entrissen hat. Das ist seit Beginn der Kriege um das Tabernakel die größte Herausforderung, an der ihr teilnehmen werdet, vergesst das nie!«
    Olrig sah sich auffordernd um.
    »Wir vergessen es nie!«, rief der erste, und die anderen wiederholten seine Worte.
    »Solange wir unterwegs sind, untersteht ihr meinem Befehl«, fuhr Fürst Noïrun fort. »Ich bin der Herr über Leben und Tod eines jeden von euch. Meine Anordnungen werden weder in Frage gestellt noch kommentiert oder gar diskutiert. Jedes meiner Worte ist Gesetz, deshalb werdet ihr von mir nicht allzu viel hören außer Befehlen. Wenn wir Ardig Hall erreicht haben, werdet ihr dem Heermeister euren Eid leisten. Der Heermeister ist der Oberbefehlshaber des Heeres von Ardig Hall. Stellt keine Fragen über ihn, ihr werdet ihn sehen, wenn es an der Zeit ist.«
    Er machte nochmals eine kurze Pause und ließ seinen strengen Blick über die Runde schweifen. »Was unseren Feind betrifft, so ist Femris ein mächtiger Unsterblicher, der seit Jahrhunderten versucht, das Tabernakel in seinen Besitz zu bekommen. Seitdem das Artefakt zerbrochen ist, gewinnt er immer mehr Boden. Drei von sieben Splittern besitzt er bereits. Wenn es ihm gelingt, alle sieben Teile zusammenzusetzen, wird die Finsternis über Waldsee fallen und die Welt zu ihrer Bastion machen. Das darf niemals geschehen!«
    Die Stimme des Fürsten

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