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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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»Gibt es denn überhaupt keine Möglichkeit, daß wir uns unterhalten? Und wer zum Teufel ist das?« Er drehte sich zur Tür um und maß sie mit einem finsteren Blick.
    »Miss Trieste wird sich nicht in Ihr Gespräch einmischen, Mr. Hentman«, sagte Dan Mageboom, und Chuck sah das Simula crum überrascht an, da es etwas über Joan wußte. Es lieft jetzt per Fernsteuerung, das wurde ihm sofort klar. Es war ganz sicher keine Programmierung; Petri steuerte das Ding vom CIAGebäude in San Francisco aus.
    Die Tür ging auf, und Joan Trieste, die diesmal einen grauen Pullover und ein Dirndl, keine Strümpfe, doch hochhackige Schuhe trug, stand da. »Störe ich, Chuck?« fragte sie. »Mr. Hentman«, fügte sie errötend hinzu, »ich habe Sie schon xhundert Mal gesehen… Ich halte Sie für den größten lebenden Komödianten. Sie sind so toll wie Otto und die ganzen großen Oldtimer.« Mit glänzenden Augen ging sie auf Bunny Hentman zu, doch sie vermied es sorgfältig, ihn zu berühren. »Sind Sie ein Freund von Bunny Hentman?« fragte sie Chuck. »Ach, hätten Sie mir doch was davon erzählt.«
    »Wir versuchen gerade«, stöhnte Hentman, »eine geschäftliche Angelegenheit zu klären. Also, ich frage Sie, wie machen wir es?« Er fing an, schwitzend in dem kleinen Wohnzimmer auf und ab zu gehen. »Ich geb’s auf«, gab er bekannt. »Ich kann Sie nicht engagieren. Es steht außer Frage. Sie kennen zu viele Leute. Autoren sollen zurückgezogen wohnen und das Leben von Einsiedlern führen.«
    Joan Trieste hatte die Tür nicht geschlossen; jetzt wogte der Schimmelschleim langsam durch den Eingang. »Mr. Rittersdorf«, fing Chuck seinen Gedanken auf, »ich muß eine dringende Angelegenheit mit Ihnen besprechen – allein. Könnten Sie bitte den Korridor durchqueren und einen Moment in meine Wohnung kommen?«
    Hentman wandte ihm den Rücken zu, krümmte sich frustriert, ging ans Fenster und sah hinaus.
    Verwirrt folgte Chuck dem Schimmelschleim durch den Korridor in dessen Wohnung.
    »Schließen Sie die Tür und kommen Sie näher«, sagte der Schimmelschleim. »Ich möchte nicht, daß die anderen meine Gedanken auffangen.«
    Chuck tat es.
    »Dieser Mr. Dan Mageboom«, dachte der Schimmelschleim mit geringer Lautstärke, »ist kein menschliches Wesen. Er ist eine Konstruktion. Er hat keinerlei Persönlichkeit, sondern wird von einem Individuum ferngesteuert. Ich dachte, ich sollte Sie warnen, schließlich sind Sie ja mein Nachbar.«
    »Danke«, sagte Chuck, »aber das weiß ich schon.« Doch jetzt fühlte er sich unbehaglich. Es konnte zu nichts Gutem führen, wenn der Schimmelschleim seine Gedanken abhörte – angesichts der Richtung, die sie kürzlich eingeschlagen hatten. »Hören Sie«, begann er, doch der Schimmelschleim kam ihm zuvor.
    »Ich habe das Material in Ihrem Geist bereits begutachtet«, informierte er ihn. »Die feindliche Einstellung Ihrer Frau gegenüber – und Ihre mordlüsternen Impulse. Jeder hat dann und wann solche Impulse, aber ich wäre der letzte, dem es zustünde, sie mit jemandem zu diskutieren. Ein Telepath muß, wie ein Priester oder Arzt…«
    »Lassen Sie uns nicht darüber reden«, sagte Chuck. Das Wissen des Schimmelschleims warf neues Licht auf seine Absichten; vielleicht war es unklug, sie weiterzuverfolgen. Wenn der Staatsanwalt Lord Flieh-den-Geiz in den Zeugenstand rief…
    »Auf Ganymed«, erklärte der Schimmelschleim, »ist die Rache geheiligt. Falls Sie mir nicht glauben, lassen Sie Ihren Anwalt Nat Wilder für Sie nachschlagen. Ich mißbillige die Richtung Ihrer Vorurteile in keiner Weise. Sie sind unendlich bevorzugbarer als ihr vorheriger Selbstmordimpuls, der wider die Natur ist.«
    Chuck machte Anstalten, die Wohnung des Schimmelschleims zu verlassen.
    »Warten Sie«, sagte der Schimmelschleim. »Da ist noch etwas; als Gegenleistung für mein Schweigen hätte ich gern, daß Sie… mir einen Gefallen tun.«
    Also hatte die Sache doch einen Haken. Es überraschte Chuck nicht; schließlich war Lord Flieh-den-Geiz ein Geschäftsgeschöpf.
    »Ich bestehe darauf, Mr. Rittersdorf«, sagte der Schimmelschleim, »daß Sie den Job, den Mr. Hentman Ihnen anbietet, auf der Stelle annehmen.«
    »Und was ist mit meinem Job beim CIA?« fragte Chuck.
    »Den brauchen Sie nicht aufzugeben. Sie können beide Jobs ausfüllen.« Die Gedanken des Schimmelschleims wurden vertraulich. »Sie werden einfach als… äh… Doppelverdiener tätig sein.«
    »Doppelverdiener? Wo haben Sie denn das Wort

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