Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
Hyperraum eintauchte und wieder daraus hervorkam, problemlos als gegebenen, konstanten Faktor annehmen. Ein Verteidiger konnte, wenn er gut arbeitete, schon allein auf dieser Grundlage einen verdammt guten Fall konstruieren.
    Und Nat Wilder war ein solcher Anwalt.

    5. Kapitel
    An diesem Abend rief Chuck, nachdem er im Blue Fox Restaurant gegessen hatte, seinen Chef Jack Elwood in dessen Wohnung an.
    »Ich möchte mir das Geschöpf, das du Dan Mageboom nennst, mal ansehen«, erklärte er vorsichtig.
    Das Gesicht seines Chefs verzog sich auf dem kleinen Monitor zu einem Lächeln. »Okay, kein Problem – geh in das vergammelte Silo, in dem du rumhängst, dann schick ich Dan zu dir rüber. Er ist gerade bei uns und spült in der Küche das Geschirr ab. Was hat dich umgestimmt?«
    »Kein besonderer Grund«, sagte Chuck und schaltete ab.
    Er kehrte in sein Silo zurück – in der Nacht, jetzt, wo die mangelhafte alte Schwach-Beleuchtung angeschaltet war, sah der Raum noch niederdrückender aus als je zuvor – und setzte sich hin, um auf Dan zu warten.
    Fast im gleichen Moment vernahm er eine Stimme auf dem Korridor; eine Männerstimme, die nach ihm fragte. Und dann formten sich in seinem Hirn die Gedanken des ganymedischen Schimmelschleims. »Mr. Rittersdorf, auf dem Korridor ist ein Herr, der nach Ihnen sucht. Öffnen Sie bitte die Tür und begrüßen Sie ihn.«
    Chuck ging zur Tür und öffnete sie.
    Im Korridor stand ein Mann in den mittleren Jahren. Er war untersetzt, hatte einen Bauch und trug einen altmodischen Anzug. »Sind Sie Rittersdorf?« fragte er mürrisch. »Herrgott, ist das ‘n Laden! Voller bizarr aussehender Nicht-T’s. Was macht bloß ein Terraner hier?« Er wischte sich mit einem Taschentuch über das rote, schwitzende Gesicht. »Ich bin Bunny Hentman. Sie sind der Drehbuchautor, stimmt’s? Oder hat man mich veräppelt?«
    »Ich schreibe Programme für Simulacren«, sagte Chuck. Dahinter steckte natürlich Mary; sie wollte sichergehen, daß er genug verdiente, um ihre postmaritale Lage zu finanzieren.
    »Wie kommt’s, daß Sie mich nicht erkennen?« sagte Hentman gereizt. »Bin ich nicht weltberühmt? Oder sehen Sie vielleicht nicht fern?« Er paffte irritiert an seiner Zigarre. »Also, hier bin ich; hier bin ich. Wollen Sie nun für mich arbeiten oder nicht? Hören Sie, Rittersdorf – ich bin’s nicht gewöhnt, um etwas betteln zu müssen. Aber Ihr Zeug ist gut, das muß ich zugeben. Wo ist Ihr Zimmer? Oder müssen wir hier draußen auf dem Korridor stehenbleiben?« Er musterte die halboffene Tür von Chucks Wohnung, dann marschierte er auf sie zu, ging hindurch und verschwand.
    Chuck dachte schnell nach und folgte ihm. Es war offenbar nicht leicht, Hentman wieder loszuwerden. Allerdings hatte er durch seine Anwesenheit auch nichts zu verlieren. Sie würde ein guter Effektivitätstest des Dan Mageboom-Simulacrums sein.
    »Sie wissen doch wohl«, sagte er zu Hentman, als er die Tür schloß, »daß ich nicht wild auf den Job bin.«
    »Klar, klar«, sagte Hentman nickend. »Ich weiß; Sie sind ein Patriot! Sie arbeiten gern für den Schnüffelladen. Hören Sie zu.« Er deutete mit einem Finger auf Chuck. »Ich kann Ihnen das Dreifache dessen zahlen, was Sie von denen kriegen. Und Sie kriegen viel mehr Bewegungsfreiheit beim Schreiben. Natürlich habe ich das letzte Wort, wenn’s um das geht, was ich verwende und wie ich es bringe.« Er sah sich entsetzt in Chucks Wohnzimmer um. »Ach, du Schreck! Erinnert mich an meine Kindheit in der Bronx. So sieht echte Armut aus. – Was ist passiert? Hat Ihre Frau Ihnen bei der Scheidungsklage das Fell über die Ohren gezogen?« Hentmans Augen funkelten voller List und Tücke. »Ja, es kann schon schlimm werden; ich weiß. Ich habe drei Scheidungen hinter mir; jedesmal haben sie mich ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Das Gesetz ist mit den Frauen. Ihre Frau ist zwar attraktiv, aber…« Er machte eine Geste. »Ich weiß nicht. Sie ist irgendwie kalt. Verstehen Sie, was ich meine? Sie ist so… zielbewußt. Ich beneide Sie nicht. Wenn man sich mit Frauen dieser Art einläßt, sollte man dafür sorgen, daß man in keine vertraglichen Verwicklungen gerät. Man sollte sichergehen, daß alles außergesetzlich bleibt. Sie wissen schon – auf Affären begrenzt.« Hentman musterte Chuck eingehend. »Aber Sie gehören zu denen, die unbedingt heiraten wollen, das sehe ich. Sie spielen fair. Eine Frau wie die Ihre kann einen schon fertigmachen. Und dann bleibt

Weitere Kostenlose Bücher