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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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aufgeschnappt?«
    »Ich bin Experte für die terranische Gesellschaftsordnung«, informierte ihn der Schimmelschleim. »So wie ich es sehe, können Sie den CIA-Job tagsüber erledigen – und den bei Bunny Hentman in der Nacht. Damit Sie es schaffen, werden Sie Drogen brauchen, thalamische Stimulanzien der Hexo-Aphetamin-Klasse, die auf Terra verboten sind. Ich kann sie jedoch besorgen. Ich habe Kontakt zu anderen Planeten, ich kann Drogen leicht beschaffen. Sie werden überhaupt keinen Schlaf mehr brauchen, sobald Ihr Hirnmetabolismus erst einmal stimuliert worden ist…«
    »Ein sechzehnstündiger Arbeitstag! Da wäre ich ja besser dran, wenn ich Sie zur Polizei gehen ließe!«
    »Nein«, stritt der Schimmelschleim ab. »Weil das Fazit dann nämlich so aussähe: Sie würden, in dem Bewußtsein, daß die Behörden schon im voraus Bescheid wissen, von dem Mord Abstand nehmen. Also würden Sie diese böse Frau nicht ausradieren. Sie würden Ihren Plan aufgeben und ihr das Weiterleben gestatten.«
    »Woher wissen Sie, daß Mary eine ›böse Frau‹ ist?« fragte Chuck. Und was, dachte er, verstehen Sie überhaupt von terranischen Frauen?
    »Ich habe aus Ihren Gedanken von der Mehrzahl der kleinen Sadismen erfahren, denen Mrs. Rittersdorf Sie im Laufe der Zeit ausgesetzt hat. Sie waren fraglos teuflisch, und zwar nach den Standards einer jeden Zivilisation. Deswegen sind Sie krank und können die Realität nicht mehr korrekt wahrnehmen. Nehmen Sie als Beispiel nur Ihren Widerstand gegen den erstrebenswerten Job, den Mr. Hentman Ihnen anbietet.«
    Jemand klopfte an die Tür. Die Tür ging auf, und Bunny Hentman trat mit einem finsteren Blick ein. »Ich muß gehen. Wie lautet Ihre Antwort, Rittersdorf? Ja oder nein? Aber wenn Sie für mich arbeiten, dann allein. Bringen Sie bloß nicht diese gelatinösen nicht-terranischen Organismen mit. Kommen Sie bloß allein.«
    Der Schimmelschleim strahlte den Gedanken ab: »Mr. Rittersdorf wird Ihr freundliches Arbeitsangebot annehmen, Mr. Hentman.«
    »Was sind Sie denn?« fragte Bunny Hentman. »Sein Manager?«
    »Ich bin Mr. Rittersdorfs Kollege«, erklärte der Schimmelschleim.
    »Okay«, sagte Hentman und händigte Chuck den Vertrag aus. »Sie verpflichten sich hiermit zu einer achtwöchigen Tätigkeit. Sie schreiben ein 60-Minuten-Drehbuch pro Woche und nehmen an der einmal wöchentlich stattfindenden Autorenkonferenz teil. Ihr Honorar sind zweitausend TERPLAN-Lappen pro Woche. Okay?«
    Es war mehr als okay. Es war doppelt soviel, wie er erwartet hatte. Chuck nahm die Vertragsformulare und unterschrieb sie, während der Schimmelschleim sie prüfte.
    »Ich möchte als Zeugin unterschreiben«, sagte Joan Trieste. Auch sie war in die Wohnung gekommen und stand in der Nähe. Sie unterzeichnete als Zeugin die drei Vertragsexemplare, die dann an Bunny Hentman zurückgingen. Er stopfte sie in die Manteltasche. Dann fiel ihm ein, daß eins davon Chuck gehörte, und er zog es wieder heraus und gab es ihm.
    »Prost!« sagte der Schimmelschleim. »Das verlangt nach einer Feier.«
    »Nicht für mich«, sagte Bunny Hentman. »Ich muß gehen. Also, bis dann, Rittersdorf. Ich bleibe in Verbindung mit Ihnen. Lassen Sie sich ein Bildfon in die verrottete, charakterlose Bude einbauen, in der Sie wohnen. Oder ziehen Sie in ein besseres Silo.« Lord Flieh-den-Geizens Tür schloß sich hinter ihm.
    »Dann feiern wir drei eben«, sagte der Schimmelschleim. »Ich kenne ein Lokal, wo auch Nicht-T’s bedient werden. Alles geht auf mich; ich meine die Rechnung.«
    »Prima«, sagte Chuck. Er wollte sowieso nicht allein bleiben; und wenn er in seiner Bude blieb, war dies nur eine weitere Chance für Mary, ihm auf die Pelle zu rücken.
    Als sie die Tür öffneten, standen sie zu ihrer kollektiven Überraschung vor einem vertrauten, pausbäckigen jungen Mann, der im Korridor wartete. Es war Dan Mageboom.
    »Verzeihung«, entschuldigte sich Chuck. »Ich hab Sie ganz vergessen.«
    »Wir gehen feiern«, erklärte der Schimmelschleim Mageboom, als er aus seiner Wohnung sickerte. »Sie sind eingeladen, auch wenn es eine Tatsache ist, daß sie keinen Geist haben und nur eine leere Schote sind.« Joan Trieste maß zuerst Mageboom, dann Chuck mit einem neugierigen Blick.
    Um ihr zu erklären, was Sache war, sagte Chuck: »Unser guter Mageboom ist ein CIA-Roboter, der von unserem Büro in San Francisco gesteuert wird.« Zu Mageboom sagte er: »Wer ist dran? Petri?«
    Mageboom sagte lächelnd: »Momentan laufe ich

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