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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sage, was er ist, werden Sie kapieren, warum ich Sie engagiert habe. Aufgepaßt: Flibe ist CIA-Agent. Und er gibt sich als Eheberater aus, um von Verdächtigen Informationen zu kriegen.« Hentman wartete gebannt ab. »Na? Was sagen Sie dazu?«
    Chuck sagte nach einer langen Pause: »Das ist das Schlimmste, was ich seit zwanzig Jahren gehört habe.« Die Vorstellung machte ihn vollkommen fertig.
    »Sie haben Sie wohl nicht alle! In diesem Fall bin ich der Fachmann. Dieser Charakter könnte seit Yogi Bär der größte Knaller in der Geschichte der Fernsehunterhaltung werden. Und Sie werden das Manuskript dazu schreiben, weil Sie sich mit der Materie auskennen. – Also kommen Sie so schnell wie möglich her, und wir legen die erste George-Flibe-Episode auf Kiel. – Na schön… Wenn Sie die Idee nicht für einen Hammer halten, was haben Sie statt dessen anzubieten?«
    »Wie wäre es mit einem Eheberater«, sagte Chuck, »der sich als CIA-Agent ausgibt, um an Informationen heranzukommen, die seine Patienten heilen könnten?«
    »Wollen Sie mich verarschen?«
    »Und wie«, fuhr Chuck fort, »wäre es damit: Ein CIA-Simulacrum…«
    »Sie veräppeln mich.« Hentmans Gesicht wurde rot. Wenigstens verdunkelte es sich wahrnehmbar auf den Bildschirm.
    »Ich bin in meinem Leben noch nie so ernst gewesen.«
    »Na schön. Was ist nun mit dem Simulacrum?«
    »Das Simulacrum«, sagte Chuck, »gibt sich als Eheberater aus, aber es kriegt am laufenden Band einen Ausflipp.«
    »Kann CIA-Simulacren so was tatsächlich passieren? Daß Sie einen Ausflipp kriegen?«
    »Am laufenden Band.«
    »Reden Sie weiter«, sagte Hentman mit gerunzelter Stirn.
    »Der Gag liegt nämlich darin, daß man sich fragt, was, zum Henker, ein Simulacrum von Eheproblemen versteht. Aber dennoch berät es Leute. Es gibt ihnen fortwährend Ratschläge; wenn es einmal angefangen hat, kann es nicht mehr aufhören. Es berät sogar die General Dynamics-Techniker, die es überholen. Verstehen Sie?«
    Hentman rubbelte sein Kinn und nickte langsam. »Hmm.«
    »Es müßte allerdings einen bestimmten Grund geben, warum sich das Simulacrum so aufführt. Also gehen wir mal in seine Vergangenheit zurück. Die Episode könnte damit anfangen, daß ein paar Ingenieure der General Dynamics…«
    »Ich hab’s!« warf Hentman ein. »Einer der Ingenieure – nennen wir ihn Frank Fupp – hat Eheprobleme. Er geht zu einem Eheberater, und der händigt ihm eine Analyse seiner Probleme aus. Frank Fupp bringt die Analyse mit zur Arbeit… in die G.D.-Labors. Und da steht auch das neue Simulacrum; es wartet darauf, daß es programmiert wird.«
    »Klar!« sagte Chuck.
    »Und… und Fupp liest das Dokument einem anderen Ingenieur vor. Nennen wir ihn Phil Grook. Dadurch wird das Simulacrum zufällig programmiert; es hält sich für einen Eheberater. Tatsächlich ist es jedoch für den CIA bestimmt. Es wird abgeschickt und taucht dann…« Hentman hielt inne und dachte nach. »Wo würde es auftauchen, Rittersdorf?«
    »Hinter dem Eisernen Vorhang. Sagen wir – in Rot-Kanada.«
    »Au ja! In Rot-Kanada, in Ontario. Dort soll es sich als… als Vertreter für synthetische Wabbelhaut ausgeben, oder? Tun Sie das nicht immer?«
    »Mehr oder weniger; kann man sagen.«
    »Aber statt dessen«, fuhr Hentman aufgeregt fort, »läßt es sich in einem kleinen Büro nieder und hängt ein Fir-Firmenschild auf: Dr. phil. George Flibe, Psychologe und Eheberater. Und dann gehen sämtliche hohen Kommie-Parteibonzen mit Eheproblemen zu ihm hin, und…« Hentman dampfte vor Erregung. »Rittersdorf, Sie haben die gottverdammt beste Idee gehabt, die ich gehört habe, seit ich mich erinnern kann. Und… und die beiden General Dynamics-Ingenieure tauchen immer wieder auf und basteln an ihm herum, damit er richtig läuft. Hören Sie zu: Nehmen Sie sofort die Express-Rakete nach Florida, und skizzieren Sie dieses Ding auf der Reise. Vielleicht haben Sie schon ein paar Dialoge, wenn Sie hier sind. Ich glaube, da haben wir wirklich eine heiße Sache. Ihr und mein Köpfchen funken auf der gleichen Wellenlänge, was?«
    »Glaube ich auch«, sagte Chuck. »Ich bin gleich da.« Er ließ sich die Adresse geben und schaltete ab. Müde verließ er die Bildfonzelle. Er fühlte sich ausgelaugt und konnte ums Verrecken nicht entscheiden, ob die Idee etwas taugte oder nicht. Hentman jedenfalls glaubte an sie; wahrscheinlich war es das, was zählte.
    Mit einem Jet-Taxi ließ er sich zum Raumhafen von San Francisco bringen; dort

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