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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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nicht so? Wir wissen sogar, mit wessen Hilfe du es getan hast: Durch dieses Starlet in Santa Monica – Hentmans momentane Geliebte.« Elwood schaute finster drein.
    Dies war Chuck neu. Er hatte nicht geahnt, daß Patty Weaver… Aber das tat jetzt nichts mehr zur Sache. »Bei dem Geschäft«, sagte er, »das ich mit euch – also offiziell mit dem CIA – machen will, geht es um dies: Ich weiß, wo Hentman steckt.«
    »Es überrascht mich nicht. Was mich überrascht, ist deine Bereitwilligkeit, es uns zu sagen. Wieso, Chuck? Hat sich innerhalb der glücklichen Hentman-Familie etwas ereignet, das dich im Regen stehen läßt?«
    »Hentmans Organisation hat mir einen Killer auf den Hals gehetzt«, sagte Chuck. »Wir haben ihn aufhalten können, aber ein anderer wird kommen, und dann wieder ein anderer, bis Hentman mich schließlich erwischt.« Er hielt sich erst gar nicht damit auf, Elwood seine vertrackte Lage zu erklären; sein ExChef würde ihm eh nicht glauben, und außerdem würde es nichts an seinen Bedingungen ändern. »Ich sage dir, wo Hentman steckt, wenn ich dafür im Tausch ein CIA-C-Plus-Schiff kriege. Ein Intersystem-Schiff, eine von den kleinen, militärisch ausgerüsteten Verfolgungseinheiten. Ich weiß, daß ihr ein paar davon habt. Ihr könnt eins entbehren, und dafür kriegt ihr etwas von großem Wert.« Und er fügte hinzu: »Ich werde das Schiff sogar zurückgeben. Es ist nur so, daß ich es im Moment eben brauche.«
    »Du klingst tatsächlich so, als wärst du darauf aus, abzuhauen«, sagte Elwood listig.
    »Stimmt.«
    »Okay.« Elwood zuckte die Achseln. »Ich glaube dir. Warum auch nicht? Also los. Sag mir, wo Hentman ist. Dann hast du dein Schiff innerhalb von fünf Stunden.«
    Oder anders ausgedrückt, dachte Chuck, sie werden damit warten, bis sie eine Möglichkeit gehabt haben, meine Information zu überprüfen. Finden sie Hentman nicht, gibt’s auch kein Schiff. Dann warte ich umsonst. Aber es war hoffnungslos, damit zu rechnen, man könne einen alten CIA-Hasen veranlassen, mal andersherum zu arbeiten. Es war nun mal ihr Beruf. Das Leben war für sie ein einziges großes Kartenspiel.
    Resigniert sagte er: »Hentman hält sich auf Luna auf; in Brahe City.«
    »Bleib in deiner Wohnung«, sagte Elwood sofort. »Du hast das Schiff um zwei Uhr morgens. Wenn.« Er zwinkerte Chuck zu.
    Chuck unterbrach die Verbindung und nahm die heruntergebrannte Zigarette vom Aschenbecherrand auf dem Wohnzimmertisch. Nun, wenn das Schiff nicht kam, war dies das Ende. Er hatte weder weitere Pläne, noch eine alternative Lösung. Vielleicht konnte Joan Trieste ihn noch einmal retten; vielleicht holte sie ihn noch einmal zurück, nachdem einer von Hentmans Killern ihn umgebracht hatte… Aber wenn er auf Terra blieb, würden sie ihn irgendwann schnappen – oder zumindest gefangennehmen. Die heutigen Spürgeräte waren einfach zu gut. Gab man ihnen genügend Zeit, fanden sie ihr Ziel immer, wenn es sich noch auf dem Planeten aufhielt. Doch auf Luna gab es – im Gegensatz zur Erde – noch immer unerforschte Zonen. Dort war es problematisch, jemanden zu finden. Außerdem gab es abgelegene Monde und Planeten, auf denen sich das Aufspüren von Menschen als nahezu unmöglich erwies.
    Eins dieser Gebiete war das Alpha-System. Beispielsweise Alpha III mit seinen verschiedenen Monden, einschließlich M2. M2 war sogar ein ganz besonderer Fall. Mit einem CIA-Überlichtschiff konnte er ihn in ein paar Tagen erreichen. So wie Mary und ihr Trupp.
    Chuck öffnete die Wohnungstür und sagte zu Joan: »Okay, ich habe mein kleines Gespräch geführt. Und das war’s auch schon.«
    » Verlassen Sie die Erde nun?« Ihre Augen erschienen ihm riesengroß und dunkel.
    »Wir werden sehen.« Er setzte sich hin und bereitete sich auf das Warten vor.
    Joan stellte den Meßbecher mit den Sporen Lord Flieh-denGeizens mit größter Sorgfalt neben ihn auf den Couchrand. »Hier, nehmen Sie sie. Ich weiß, daß Sie sie haben möchten. Er hat sein Leben für Sie geopfert, und Sie fühlen sich verantwortlich für ihn. Ich erzähle Ihnen jetzt lieber, was Sie tun müssen, wenn die Sporen keimen.«
    Chuck nahm Papier und Bleistift, um ihre Instruktionen niederzuschreiben.
    Erst mehrere Stunden später – die Ross-Polizei war inzwischen aufgekreuzt und hatte den Toten vom Dach geholt, und Joan Trieste hatte sich verabschiedet – wurde ihm klar, was er getan hatte. Jetzt hatte Bunny Hentman recht; er hatte ihn tat sächlich an den CIA verpfiffen.

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