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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Waffe. Er richtete sich auf und hielt sie in der Hand…
    Etwas Heißes traf seinen Kopf. Chuck ließ die Waffe fallen, und sie schepperte über den Boden. Gleichzeitig ertönte in seinen Ohren die Stimme eines ihm unbekannten Mannes. »Rittersdorf, ich lege das Mädchen um, sobald Sie einen Versuch machen, das Ding aufzuheben.« Der Mann, er befand sich jetzt im Wohnzimmer, schloß die Wohnungstür hinter sich und kam ein paar Schritte auf die Küche zu. Seine Laserwaffe zielte auf Joan. Er war in den mittleren Jahren und trug einen billigen grauen Überzieher aus einheimischem Material und komische, archaisch anmutende Stiefel. Chuck hatte blitzartig den Eindruck, daß der Mann einer völlig fremdartigen Ökologie entstammte; vielleicht kam er von einem anderen Planeten.
    »Ich nehme an, er gehört zu Hentman«, sagte Joan, als sie langsam aufstand. »Also würde ich seine Worte ernstnehmen. Wenn Sie also annehmen, Sie könnten die Waffe erreichen, bevor…«
    »Nein«, sagte Chuck sofort. »Eher wären wir beide tot.« Dann schaute er den Mann an. »Ich habe schon versucht, Hentman zu erreichen.«
    »Okay«, sagte der Mann und deutet auf die Tür. »Die Dame kann hierbleiben. Ich möchte nur Sie, Mr. Rittersdorf. Kommen Sie mit. Lassen Sie uns keine Zeit verlieren, wir haben eine lange Reise vor uns.«
    »Sie können Patty Weaver fragen«, sagte Chuck, als er vor dem Mann auf dem Korridor hinausging.
    Der Mann hinter ihm grunzte. »Kein Wort mehr, Mr. Rittersdorf. Es ist schon viel zuviel geredet worden.«
    »Zum Beispiel?« Chuck blieb stehen; er verspürte unheilvolle Abstufungen der Angst.
    »Zum Beispiel, daß Sie als CIA-Spitzel in die Organisation eingedrungen sind. Jetzt verstehen wir, warum Sie den Job als Drehbuchautor haben wollten. Sie wollten Beweise gegen Bunny sammeln. Welche Beweise haben Sie denn bekommen? Sie haben einen Alphaner gesehen; ist das etwa ein Verbrechen?«
    »Nein«, sagte Chuck.
    »Man wird ihm deswegen das Fell über die Ohren ziehen«, sagte der Mann mit der Waffe. »Verdammt, alle haben seit Jahren gewußt, daß Bunny im Alpha-System gelebt hat. Der Krieg ist vorbei. Natürlich hat er noch wirtschaftliche Verbindungen nach Alpha – wer hat sie in diesem Geschäft nicht? Aber er ist natürlich eine bekannte Figur. Die Öffentlichkeit kennt ihn. Ich werde Ihnen sagen, was dazu geführt hat, daß der CIA den Beschluß faßte, ihn zur Schnecke zu machen. Es liegt an seiner Idee, ein Drehbuch schreiben zu lassen, in dem ein CIA-Simula-crum jemanden umbringt. Der CIA hat geglaubt, er würde seine Show dazu verwenden…«
    Vor ihnen auf dem Korridor zeigte sich der ganymedische Schimmelschleim, wurde zu einem großen gelben Hügel und versperrte ihnen den Weg. Er war aus einer Wohnung geflossen.
    »Lassen Sie uns vorbei«, sagte der Mann mit der Waffe.
    »Tut mir leid«, fing Chuck Lord Flieh-den-Geizens Gedanken auf, »aber ich bin ein Kollege von Mr. Rittersdorf, und es wäre sehr unpraktisch von mir, wenn ich zuließe, daß er fortgekarrt wird.«
    Der Laserstrahl klickte an; dünn und rot eilte er an Chuck vorbei und bohrte sich ins Zentrum des Schimmelschleims. Mit einem knisternden, reißenden Geräusch schrumpelte Lord Flieh-den-Geiz zusammen und wurde zu einem vertrockneten, schwarzen, krustigen Blubber, der qualmte und den Holzboden des Korridors verkohlte.
    »Weitergehen«, sagte der Bewaffnete zu Chuck.
    »Er ist tot«, sagte Chuck. Er konnte es nicht glauben.
    »Es gibt noch mehr von denen«, sagte der Mann mit der Waffe. »Auf Ganymed.« Sein fleischiges Gesicht zeigte keinerlei Emotion, nur Wachsamkeit. »Wenn wir im Aufzug sind, drücken Sie den Knopf nach oben; mein Schiff steht auf dem Dach. Ich habe übrigens noch nie eine so lausige Landebahn gesehen.«
    Benommen betrat Chuck die Liftkabine. Der Mann mit der Waffe folgte ihm, und kurz darauf hatten sie das Dach erreicht. Sie traten in die Kälte einer nebligen Nacht hinaus. »Sagen Sie mir, wie Sie heißen«, sagte Chuck. »Nur Ihren Namen.«
    »Warum?«
    »Damit ich Sie wiederfinden kann. Weil Sie Lord Flieh-denGeiz umgebracht haben.« Früher oder später würde er den Weg dieses Burschen schon wieder kreuzen.
    »Meinen Namen sage ich Ihnen gern«, sagte der Mann, als er Chuck zu seinem abgestellten Gleiter bugsierte. Die Landelichter leuchteten, die Turbine summte leise. »Alf Cherigan«, sagte er, als er hinter den Kontrollen Platz nahm.
    Chuck nickte.
    »Gefällt Ihnen mein Name? Finden Sie ihn schön?«
    Chuck

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