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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Aber er hatte es getan, um sein Leben zu retten. Natürlich war sein Motiv in Bunny Hentmans Augen einen Dreck wert; schließlich war er darum bemüht, sein Leben zu retten.
    Jedenfalls hatte Chuck es getan. Und er wartete, allein in seiner Wohnung, weiter auf das C-Schiff des CIA. Auf ein Schiff, das sehr wahrscheinlich niemals kommen würde. Und was dann? Dann, beschloß er, werde ich hier sitzenbleiben und auf etwas anderes warten – auf Hentmans nächsten Killer. Dann kann man mein Leben in Teelöffelfüllungen abmessen.
    Es war eine teuflisch lange Wartezeit.

    10. Kapitel
    Gabriel Baines sagte mit einer leichten Verbeugung: »Wir bilden den Sine quo non-Rat, der auf dieser Welt jegliche Autorität darstellt – eine ultimate Behördenversammlung, die von niemandem überstimmt werden kann.« Mit sachlicher, kalter Freundlichkeit zog er für die terranische Psychologin Dr. Mary Rittersdorf einen Stuhl zurück. Sie nahm ihn mit einem kurzen Lächeln an. Sie machte zwar einen müden Eindruck auf ihn, doch ihr Lächeln bewies echte Dankbarkeit.
    Die restlichen Ratsmitglieder stellten sich Dr. Rittersdorf auf die ihnen typische Weise vor.
    »Howard Straw. – Mani.«
    »J-jacob Simion.« Simion konnte sein schwachsinniges Grinsen nicht unterdrücken. »Von den Hebs, wo Ihr Schiff gelandet ist.«
    »Annette Golding. Poly.« Annettes Blick war wachsam; sie saß aufgerichtet da und musterte eingehend die Psychologin, die sich in ihr Leben gedrängt hatte.
    »Ingrid Hibbler. Eins, zwei, drei. Ob-Kom.«
    Dr. Rittersdorf sagte: »Das bedeutet…« Sie nickte. »Ach ja, natürlich – obsessiv-Kompulsiv.«
    »Omar Diamond. Ich überlasse es Ihnen, zu erraten, welchem Clan ich angehöre.« Diamond sah sich geistesabwesend um. Er wirkte – sehr zu Baines’ Verärgerung – so, als habe er sich in seine Privatwelt zurückgezogen. Dies war wohl kaum der richtige Zeitpunkt für individuelle Aktivitäten, selbst für einen mystischen Orden. Dies war der Augenblick, in dem sie als Einheit funktionieren mußten – oder gar nicht.
    Der Dep sagte mit hohler, verzweifelter Stimme: »Dino Watters.« Er gab sich alle Mühe, mehr zu sagen, doch dann gab er es auf. Das Gewicht des Pessimismus, der schieren Hoffnungslosigkeit, war zu schwer für ihn. Als er sich setzte, starrte er sofort zu Boden und rieb sich mit einer elenden, ruckartigen Bewegung über die Stirn.
    »Wer ich bin, wissen Sie, Dr. Rittersdorf«, sagte Baines und raschelte mit dem vor ihm liegenden Dokument. Es repräsentierte die gemeinsamen Bemühungen der Ratsmitglieder – ihr Manifest. »Vielen Dank, daß Sie gekommen sind«, fing er an und räusperte sich. Seine Stimme war vor Spannung heiser geworden.
    »Vielen Dank, daß Sie es mir erlaubt haben«, sagte Dr. Rittersdorf in einem formellen, für ihn jedoch leicht bedrohlich wirkenden Tonfall. Ihr Blick war verschleiert.
    »Sie haben um die Erlaubnis gebeten«, sagte Baines, »außer Gandhitown auch andere Siedlungen besuchen zu dürfen. Ganz besonders haben Sie um die Erlaubnis ersucht, Da Vinci Heights zu untersuchen. Wir haben darüber gesprochen und den Beschluß gefaßt, Ihr Ersuchen abzulehnen.«
    »Aha«, sagte Dr. Rittersdorf und nickte.
    »Sagen Sie ihr, warum«, meldete sich Howard Straw zu Wort. Sein Gesicht sah böse aus; er hatte den Blick noch keinen Moment von der terranischen Psychologin genommen. Der Haß, den er ihr entgegenbrachte, erfüllte den Raum und vergiftete die Atmosphäre. Gabriel Baines kam sich vor, als würde er in ihr ersticken.
    Dr. Rittersdorf hob eine Hand und sagte: »Warten Sie mit der Verlesung Ihrer Beschlüsse.« Sie sah die Anwesenden nacheinander an und musterte sie mit einem langsamen, festen und völlig professionellen Blick. Howard Straw begegnete ihrem Blick mit Bosheit. Jacob Simion zog den Kopf ein, lächelte leer und ließ ihre Aufmerksamkeit einfach weiterwandern. Annette Golding kratzte mit blassem Gesicht nervös an der Epidermis ihres Daumennagels. Der Dep bemerkte nicht mal, daß er beobachtet wurde; er hob eh nie den Kopf. Omar Diamond, der Schizo, erwiderte Dr. Rittersdorfs Blick mit freundlicher Erhabenheit, doch Baines nahm an, daß darunter Angst verborgen lag. Diamond sah aus, als würde er jeden Moment etwas hervorstoßen.
    Was ihn selbst anging, so fand er Dr. Mary Rittersdorf körperlich anziehend. Er fragte sich beiläufig, ob die Tatsache, daß sie ohne ihren Gatten hier erschienen war, etwas zu bedeuten hatte. Sie war in der Tat ziemlich sexy. Und

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