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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Nehmen Sie die Waffe runter.« Er ging, ohne den Mani aus den Augen zu lassen, langsam zu seinem abgestellten Wagen zurück. Unter dem Sitz lag seine eigene Waffe. Wenn es ihm gelang, sie an sich zu nehmen, würde er sie einsetzen, um Annettes Leben zu retten. »Ich werde Sie Howard Straw melden«, sagte er, öffnete die Wagentür und griff hinein. »Ich bin sein Kollege – ich bin der Para-Vertreter im Rat.« Baines’ Finger schlossen sich um den Kolben der Waffe. Er hob sie hoch, legte an und zog gleichzeitig den Sicherungshebel zurück.
    Das Klicken, das in der stillen Nacht deutlich zu vernehmen war, ließ den Mani sofort den Panzer herumschwenken. Die Laserkanone deutete jetzt auf Gabriel Baines. Weder Baines noch der Mani sagten etwas; sie sahen einander unbeweglich an. Sie feuerten auch nicht. Das Licht reichte nicht aus; keiner von ihnen konnte den anderen voll ausmachen.
    Ein Gedanke drang in Gabriel Baines’ Hirn vor, und nur der Himmel mochte wissen, woher er kam. »Mr. Rittersdorf, Ihre Gattin ist in der Nähe. Ich fange geistige Aktivität auf. Deswegen gebe ich Ihnen den Rat, sich zu Boden zu werfen.«
    Der Terraner und Annette Golding warfen sich sofort hin; der Mani zuckte in seinem Panzer zusammen, drehte die Waffe in eine andere Richtung und lugte unsicher in die Finsternis hinein.
    Ein fast perfekt gezielter Laserschuß fegte über die gebückte Gestalt des Terraners dahin, krachte gegen die Hülle des Schiffswracks und löste sich in einem Zischen von flüssig werdendem Metall auf. Der Panzer-Mani machte einen Satz und versuchte den Abschußort des Strahls auszumachen. Er umklammerte seine Waffe in einem Anflug von instinktiver Reaktion, doch er feuerte nicht. Weder er noch Gabriel Baines konnten erkennen, was passiert war. Wer schoß hier auf wen?
    »Rein in den Wagen!« rief Gabriel Baines Annette zu. Er hielt die Tür auf; Annette hob den Kopf, sah ihn an und wandte sich dann dem Terraner zu, der neben ihr lag. Die beiden tauschten einen Blick, dann rappelten sie sich auf und rannten flink und im Zickzack auf das Fahrzeug zu.
    Der Mani im Panzerturm eröffnete nun das Feuer, aber nicht auf Annette und den Terraner. Er feuerte in die Dunkelheit hinein – in die Richtung, aus der der Laserstrahl gekommen war. Dann ließ er sich ganz plötzlich in den Panzer zurückfallen. Der Turmdeckel schloß sich, und das Fahrzeug rumpelte vorwärts, in die Richtung, in die der Mani gefeuert hatte. Gleichzeitig löste sich ein Raketengeschoß aus dem Vorderrohr des Panzers; es flog geradeaus, parallel zum Boden, und explodierte mit einem Schlag. Gabriel Baines, der den Versuch unternahm, seinen Wagen zu wenden – Annette und der Terraner saßen neben ihm –, spürte, wie der Boden bebte und ihn zu verschlingen drohte. Er schloß die Augen, aber das, was geschah, konnte er nicht verdrängen.
    Der Terraner neben ihm fluchte. Annette Golding ließ ein Stöhnen hören.
    Die verdammten Manis, dachte Baines wütend, als er spürte, wie der Wagen von der Druckwelle der explodierenden Granate hochgehoben wurde.
    »Man sollte innerhalb solcher Entfernungen keine Raketen einsetzen«, sagte die Stimme des Terraners durch das Getöse.
    Von der Druckwelle umgeworfen, kippte der Wagen um und rollte weiter. Gabriel Baines knallte gegen das Sicherheitspolster des Daches, dann gegen das des Armaturenbretts. Sämtliche Sicherheitsanlagen, die ein intelligenter Para in sein Fahrzeug installierte, um sich gegen Angriffe zu schützen, aktivierten sich automatisch, aber sie reichten nicht aus. Der Wagen rollte immer weiter, und Gabriel Baines, der in ihm hockte, sagte sich: Ich kann diese Manis nicht ausstehen! Ich werde nie wieder einen Schritt tun, um mit ihnen zusammenzuarbeiten.
    Irgend jemand, der gegen ihn geworfen wurde, sagte »o Gott!« Es war Annette Golding; er packte sie und klammerte sich an sie. Sämtliche Wagenfenster waren geplatzt; Kunststoffteilchen regneten auf ihn herab, als kämen sie aus einer Duschbrause, und er roch den ätzenden Geruch von etwas Verbranntem. Vielleicht war es seine eigene Kleidung; es hätte ihn nicht überrascht. Nun wurde der schützende Anti-Hitzeschaum in Massen aus den Düsen gesprüht, die ihn überall umgaben; die Temperatur sorgte dafür. Einen Moment später schwamm er in einem grauen Ozean, unfähig, nach irgend etwas zu greifen… Er hatte Annette wieder verloren. Verdammt, dachte er, die Schutzeinrichtungen, die mich soviel Zeit und Lappen gekostet haben, sind fast

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