Die Company
zu sehen«, sagte Jack. »Wir können also davon ausgehen, dass er nicht gezwungen wurde, die Maschine zu besteigen.«
Ebby meldete sich zu Wort. »Ich habe mir den Filmausschnitt selbst angesehen. Kukuschkin hätte jederzeit einen Polizisten ansprechen und sagen können, er wolle politisches Asyl beantragen. Dass er es nicht getan hat, spricht für sich selbst – er ist aus freien Stücken an Bord der Maschine gegangen.«
Angletons teilnahmsloser Blick richtete sich auf den DD/O; er wusste natürlich, dass Elliott Ebbitt und seine Leute insgeheim hofften, dass AE/PINNACLE ein falscher Überläufer war, was bedeuten würde, dass Kukuschkins Informationen ebenfalls falsch waren und Leo Kritzky unschuldig. »Wissen wir, was AE/PINNACLE gemacht hat, als er in Stockholm gelandet ist, Elliott?«, fragte Angleton.
Ebby zog eine Meldung vom Leiter der Stockholmer Dienststelle mit dem Stempel »Streng geheim« aus seiner Mappe. »Ein Russe, auf den die Beschreibung von AE/PINNACLE passt, wurde in der Transithalle des Stockholmer Flughafens gesichtet. Er hat zwei Flaschen Aquavit gekauft, bevor er am frühen Abend an Bord einer Aeroflot-Maschine nach Moskau ging.«
»Hört sich nicht an, als hätte er sich Sorgen gemacht, er könnte bei seiner Ankunft verhaftet werden«, bemerkte Colby.
»Wir haben einen Hinweis darauf, dass seine Frau Elena Antonowa und seine siebeneinhalbjährige Tochter Ludmilla am Freitagnachmittag den regulären Aeroflot-Flug von New York nach Moskau genommen haben«, sagte Jack. »Zwei Frauen namens Subina, anscheinend Mutter und Tochter, standen auf der Passagierliste – Subina ist Elena Antonowas Mädchenname. Manny ist der Einzige, der sie eindeutig erkennen könnte, aber er hatte noch keine Gelegenheit, sich die Aufnahmen der Überwachungskameras am Kennedy Airport anzusehen. Die Maschine ist zum Auftanken in Stockholm zwischengelandet, und die Passagiere wurden solange in die Lounge gebracht, wo’s Kaffee und Kuchen gab. Eine Kellnerin erinnert sich an eine kleine, korpulente Frau mit kurzen Haaren und an ein schmächtiges Mädchen im Alter von sieben oder acht. Wir haben Fotos von Elena und Ludmilla nach Stockholm geschickt und warten noch auf Antwort.«
»Angenommen, Elena und Ludmilla saßen tatsächlich am Freitag in der Maschine nach Moskau«, sagte Ebby, »haben wir irgendwelche Anhaltspunkte dafür, was sie zur Rückkehr bewogen hat?«
Jack und Manny schüttelten den Kopf. Angleton zog an seiner Zigarette und sagte: »Meine Leute sind auf eine Notiz in der sowjetischen Militärzeitung Krassnaja Swesda gestoßen, die vielleicht etwas Licht auf die Sache wirft.« Alle blickten Angleton gespannt an. »Die Meldung lautet, dass ein gewisser Generaloberst Maslow zum Kommandeur von Raketenbasen in Kasachstan ernannt worden ist, ein Posten, den Kukuschkins Schwiegervater, ein Generaloberst Subin, bekleidet hat«, sagte er. »Subin ist, so die Mitteilung, wegen Krankheit beurlaubt worden. Da seine Dienstzeit offiziell erst in zweiundzwanzig Monaten abläuft, muss er schon ernsthaft krank sein, wenn man einen Nachfolger eingesetzt hat.«
Colby sagte: »Dann wäre es also möglich, dass Kukuschkins Frau und Tochter nach Moskau an sein Krankenbett zitiert wurden.«
»Es passt alles zusammen«, erwiderte Angleton. »Wenn Kukuschkins Frau und Tochter Hals über Kopf zurückgeholt wurden, dann hatte er natürlich keine Zeit, ihre gemeinsame Exfiltration vorzubereiten.«
»Und er konnte ihre Abreise nicht verhindern, ohne Misstrauen zu erregen«, warf Manny ein.
»Aber warum ist Kukuschkin dann auch so überstürzt nach Moskau geflogen?«, fragte Colby.
»Seine Abreise war wirklich überstürzt«, sagte Jack. »Er hat ja nicht mal den wöchentlichen Aeroflot-Direktflug abgewartet.«
»Vielleicht hat sein Schwiegervater das Zeitliche gesegnet«, sagte Manny. »Vielleicht ist Kukuschkin zu Subins Beerdigung.«
Angleton sagte: »Ich lass meine Leute die Todesanzeigen und Nachrufe in sowjetischen Zeitungen durchsehen.«
Das Telefon auf einem Beistelltisch summte. Ebby nahm den Hörer ab, lauschte kurz, sagte »Danke« und legte wieder auf. »Du musst dir die Überwachungsaufnahmen aus New York nicht mehr ansehen«, teilte Ebby seinem Sohn mit. »Die Kellnerin in der Lounge in Stockholm hat Kukuschkins Frau und Tochter eindeutig auf den Fotos erkannt.«
»Das könnte bedeuten, dass AE/PINNACLE in Moskau wohlauf ist«, sagte Colby. »Das wäre eine Beruhigung.«
Manny klang alles andere als
Weitere Kostenlose Bücher