Die Company
Kommandounternehmen Erfolg gehabt, und die ganze Welt hat ihnen applaudiert.«
Ein anerkennendes Lächeln machte sich auf Reagans sonnengebräuntem Gesicht breit. »Daran erinnere ich mich. Das war ein tolles Ding damals.«
Es klopfte, dann kam Baker herein und trat zur Seite, um die drei Männer vorbeizulassen. Reagan sprang auf und ging den Männern entgegen. Freundlich drückte er Caseys Hand. »Bill, wie geht’ s Ihnen?« Ohne auf eine Antwort zu warten, reichte er Caseys stellvertretendem Director Ebbitt die Hand. »Ebby, freut mich, Sie wieder zu sehen«, sagte er. Dann wandte er sich Jack McAuliffe zu und ergriff dessen Hand. »Sie sind also der berühmte Jack McAuliffe. Ich hab, äh, schon viel von Ihnen gehört – Ihr Ruhm eilt Ihnen voraus. Sie sind damals mit den Exilkubanern in der Schweinebucht an Land gegangen.«
»Es ehrt mich, dass Sie sich daran erinnern, Mr. President.«
»Amerikaner vergessen ihre Helden nicht.« Er zog Jack zur Couch und bedeutete auch den anderen, Platz zu nehmen. Die Berater drängten sich hinter dem Präsidenten.
»Ich hab von der Sache mit dem Zeh und dem Muttermal gehört – Sie müssen sehr besorgt sein«, sagte er zu Jack.
»Mehr als nur besorgt, Mr. President«, sagte Jack. »Dieser Kommandant Ibrahim droht damit, ihm noch mehr Zehen abzuschneiden, falls die Verhandlungen –« Er konnte nicht weitersprechen.
In Reagans Blick lag aufrichtiges Mitleid. »Jeder Vater in Ihrer Situation wäre krank vor Sorge.«
»Mr. President«, sagte Bill Casey, »wir sind hergekommen, weil es neue Entwicklungen im Geiseldrama gibt.«
Reagan sah Casey an und schien voll konzentriert.
»Unser KH-11 hat–«
Der Präsident lehnte sich zu einem Berater zurück, der sich vorbeugte und ihm ins Ohr flüsterte: »Sir, KH-11 ist ein Aufklärungssatellit.«
»Unser KH-11 hat einige erstaunliche Fotos geliefert. Mit deren Hilfe konnten wir die Entführergruppe quer durch Afghanistan verfolgen. Sie befinden sich jetzt in einer Art Bergfestung, gut zweihundert Meilen im Landesinnern.« Casey nahm ein Schwarzweißfoto aus einem Ordner und reichte es Reagan. »Wir haben eine Tageslichtaufnahme von Maria Shaath und Jacks Sohn Anthony, wie sie über das Gelände gehen.«
»Ich kann zwar zwei Figuren erkennen, aber woher wissen Sie so genau, äh, dass es die Geiseln sind?«
»Bei der einen Person handelt es sich um eine Frau, was wir an der Brustform erkannt haben. Und da beide nicht wie die Einheimischen gekleidet sind, gehen wir davon aus, dass sie aus dem Westen stammen.«
Reagan gab das Foto zurück. »Ich verstehe.«
Ebby schaltete sich ein. »Mr. President, wir haben zusätzliche Informationen, die bestätigen, dass Anthony McAuliffe und Maria Shaath tatsächlich dort festgehalten werden. Wir haben unsere israelischen Freunde gebeten, einen als Waffenhändler getarnten Agenten dort hinzuschicken. Das ist vor vier Tagen geschehen. Der Bericht des Mossad kam heute Morgen. Der Waffenhändler hat mit eigenen Augen zwei Gefangene gesehen und anschließend anhand von Fotos, die wir den Israelis zugefaxt haben, McAuliffe und Maria Shaath identifiziert.«
»Mr. President«, sagte Casey, »währenddessen haben wir Zeit rausgeschunden, indem wir mit diesem Ibrahim per Fax verhandelt haben. Wie Sie wissen, wollte er ursprünglich hundertfünfzig Stinger-Raketen haben. Wir haben ihn auf fünfzig drücken können.«
Reagan schüttelte missbilligend den Kopf. »Ich verstehe nicht, warum Sie so knauserig sind«, sagte er. »Meiner Meinung nach ist Afghanistan der richtige Krieg zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe Jim Baker gesagt, dass das, äh, Geld, das ihr Jungs für die Freiheitskämpfer lockergemacht habt, Peanuts war.« Der Präsident wiederholte das Wort Peanuts. Die anderen im Raum wagten nicht, einander anzublicken. Reagan schlug sich aufs Knie. »Verdammt, in Vietnam sind fünfundachtzigtausend Amerikaner getötet worden. In Afghanistan kommt die Revanche.«
Der Sicherheitsberater hustete in eine Hand, und Reagan blickte ihn an. »Mr. President, Sie haben vor einiger Zeit gesagt, der Schuss könnte nach hinten losgehen, wenn wir den islamischen Fundamentalisten Stinger-Raketen liefern, da nicht auszuschließen ist, dass die Fundamentalisten nach dem Abzug der Russen aus Afghanistan die Raketen gegen den Westen richten. Vielleicht würden Sie die jetzige Entscheidung gern noch einmal überdenken –«
»Tja, ich, äh, möchte auf keinen Fall erleben, dass die Kommunisten
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