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Die Containerfrau

Die Containerfrau

Titel: Die Containerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Smage
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gewesen, was immer darunter zu verstehen ist. Aber während wir auf den Krankenwagen gewartet haben, hat er zugegeben, dass er wirklich vom Kapitän so nachdrücklich zusammengefaltet worden ist. Weil er einen hysterischen Anfall erlitten hatte, oder, in seinen Worten, eine ›Scheißreaktion‹. Weil Zeitungsschlagzeilen und der ganze Medienzirkus ihm klargemacht hatten, dass sie ›zum Henker endlich die Klappe aufmachen‹ mussten. Und da hat der Kapitän ihn zusammengeschlagen. Und ihm in ziemlich groben Worten mitgeteilt, von ›die Klappe aufmachen‹ könne hier keine Rede sein. Sie hätten nur ein paar Russinnen transportiert, hätten im Hafen ein wenig Pech gehabt, aber aller Dreck, der jetzt folgte, sei nicht ihre Sache.« Vang reißt die Augen auf, glotzt. Das hier hat er verpasst, er war zu eilig aus dem Zimmer gestürzt. Dann setzt er sich gerade und richtet seinen Blick auf Anne-kin, einen Blick, der sagt: »Siehst du, Halvorsen, meine direkte Konfrontationsmethode hat’s gebracht!« Sie würdigt ihn keines Blickes.
    »Aber dieses letzte Geständnis«, sagt sie dann, »können wir nicht ins Vernehmungsprotokoll aufnehmen. Der Junge hatte zu starke Schmerzen und vielleicht ist ihm diese Antwort auch zu nahe gelegt worden.« Vang flucht in Gedanken. »Immerhin hat er mir zugeflüstert, dass er das hier nie um alles in der Welt wiederholen wird. Oder zugeben. Das sollte ich mir klarmachen: mit den Mädels habe er nichts zu tun.«
    »Aber wer denn dann? Wer hat mit ihnen zu tun, meine ich.« Niemand hat gemerkt, dass die Ermittlungsleiterin, Frau Svanhild Riis, das Besprechungszimmer betreten hat. Vermutlich schon vor einer ganzen Weile. Niemand hat einen Blick nach hinten geworfen, sie sitzen vornübergebeugt da und starren den »Lehrer am Pult« an.
    Anne-kin schaut rasch zu Sundt hinüber, wüsste gern, ob auch der Lehrer seine Hausaufgaben gemacht hat.
    »Dieses Schiff, diese Mannschaft kann zum Transport benutzt worden sein«, sagt Hauptkommissar Sundt. »Gegen Bezahlung. Ihre Bankkonten weisen allerdings keine unerwartet eingegangenen Summen auf. Ihnen kann auch aufgetragen worden sein, den Hafen nicht zu verlassen, Nyhavn, meine ich, sondern sich am Motor zu schaffen zu machen, damit eine Reparatur nötig würde.«
    Am Motor, denkt Anne-kin Halvorsen, das war doch nicht der Motor, der »krank« war, das waren die »Kühlschränke«. Die Gefriermaschinen.
    »Die Hafendirektion bestätigt, dass das Schiff um verlängerte Liegeerlaubnis eingekommen ist, weil die Maschinen gewartet werden müssten.«
    Verdammt, denkt Anne-kin, was habe ich hier eigentlich alles verpasst? Ich dachte, ich sei auf dem Laufenden. Sie sieht, wie Sundt sich der Ermittlungsleiterin zuwendet.
    »Das kann bedeuten«, sagt er und stemmt die Hände vor sich auf die Tischplatte, »das kann bedeuten, dass wir von der Theorie ausgehen können, jemand hier in der Stadt, jemand an Land, jemand mit leistungsfähigem ›Empfangsapparat‹ hat den Befehl erteilt, liegen zu bleiben. Damit sie fortlaufend darüber informiert werden könnten, wo der ›lebende Patzer‹, eben Irina, die überlebt hat und reden kann, sich befindet. Der Trawler wurde, wie ihr wisst, zu einem frühen Zeitpunkt aus dem Fall herausgecheckt. Die Technik konnte an Bord keine Spur von Frauen finden, weder in den Kajüten noch anderswo. Aber andererseits hatte die Mannschaft fast zwei Tage Zeit gehabt, um alles zu säubern. Wir haben Schiff und Mannschaft in Verbindung mit dem Mord an Søfting zwar untersucht.«
    So hieß Manne also, denkt Anne-kin. Das wusste ich nicht. Vermutlich wussten seine Kumpels das aber auch nicht.
    »Aber«, sagt Sundt derweil, »dabei wurde nicht gründlich nachgesehen und notiert, welche Instrumente es an Bord gab. Die Brücke war elektronisch hoch gerüstet. Es kann dort ein Peilgerät gegeben haben, das nicht in erster Linie für Fische und Fang gedacht war, ein Instrument nämlich, das eine gewünschte Frequenz suchen kann, eine Telefonnummer, eine Mobiltelefonnummer. Nicht zum Abhorchen, sondern um zu wissen, wo dieses Telefon sich gerade befindet.«
    Jetzt kommt’s, denkt Kommissarin Halvorsen und würde sich gern die Ohren zuhalten.
    »Das System, auf das die Wache übergewechselt ist, nämlich NMT, lässt sich nicht aufspüren. Unser früheres dagegen, GSM, kann bei guten Kenntnissen und avancierter Ausrüstung bisweilen durchaus angezapft werden.«
    Ja, ja, denkt Kommissarin Anne-kin Halvorsen und wartet auf den Rest. Jetzt wirst

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