Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
lächelte ihn liebevoll an. „Und Tiere sind mir wichtiger, als ich es je für möglich gehalten habe, weil sie so treu sind.“
    „Planst du, dir ein Haustier zuzulegen?“, fragte er, nachdem sie wieder eine Weile geschwiegen hatte.
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Nicht im Augenblick. Aber ich würde gern für Olivias Stiftung arbeiten, sobald meine Amtszeit abgelaufen ist. Livie und ich haben schon oft darüber geredet, wie ich mich als eine Art Anwältin der Tiere engagieren könnte.“
    Steven hörte ihr aufmerksam zu und trank von seinem Kaffee. Dabei versuchte er sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihm gefiel, was sie soeben gesagt hatte. Er würde allerdings seinen besten Sattel darauf wetten, dass diese Frau selbst dann noch Staatsanwältin vom Stone-Creek-County sein würde, wenn sie längst eine von diesen alten Damen war, deren graue Haare nach dem Friseurbesuch in einem eigenartigen Lilastich schimmerten.
    „Klingt … interessant“, meinte er.
    In dem Moment hob Zeke den Kopf und begann zu bellen. Gleich darauf hörten sie ebenfalls das Motorengeräusch, dem ein Türenschlagen folgte. Einen Augenblick später kam Brody in die Küche gestürmt. „Ist die Luft rein?“, fragte er.
    „Ja, wir sind fertig“, erwiderte Steven.
    Brody strahlte sie beide erfreut an. „Gut“, sagte er. „Dann bringe ich jetzt Kim, Davis und den Jungen rein.“
    Und damit war er auch schon wieder aus dem Zimmer verschwunden, und mit ihm Zeke, der sich offenbar selbst zum offiziellen Begrüßungskomitee bestimmt hatte.
    Melissa biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß, ich sollte dich eigentlich bitten, mich nach Hause zu bringen, aber …“
    Steven griff nach ihrer Hand. „Aber?“
    „Aber ich möchte im Moment nicht unbedingt allein zu Hause sein, und meine Familie würde sich stundenlang ausmalen, was mir alles hätte passieren können. Ich glaube nicht, dass ich das heute ertrage.“
    „Dann bleib hier“, schlug er mit belegter Stimme vor. „Ich werde dich in den Armen halten. Mehr nicht, das verspreche ich dir.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen, während sie ihn prüfend ansah, ob er irgendwelche Anzeichen dafür erkennen ließ, dass er es nicht ehrlich meinte.
    „Okay“, willigte sie ein, als Matt ins Haus gestürmt kam, während Kim, Davis und Brody zusammen mit Zeke ohne Eile folgten.
    Melissa bemerkte die Zeichnung an der Kühlschranktür erst, nachdem Steven Matt und den anderen eine drastisch zensierte Version der Ereignisse an der Tankstelle geliefert hatte. Kim, Davis, Brody und Matt hörten aufmerksam zu.
    Er ließ mehrere maßgebliche Details aus – die Angst, die sie beide empfunden hatten, als Carter Martine niederschlug, den Kampf um die Waffe, den Schuss, der den Täter umgebracht hatte –, dennoch blieb noch genug, was er erzählen konnte.
    Ja, jemand wollte das Stop & Shop ausrauben. Ja, Melissa und ich hatten Angst. Nein, ich war kein Held.
    „Doch, das war er“, widersprach Melissa und löste ihren Blick von dem Bild der Strichmännchenfamilie, von dem Matt am Rand der Parade gesprochen hatte.
    Kim lächelte und zog Matt auf ihren Schoß. „Was hältst du davon, wenn du deinen Schlafanzug und deine Zahnbürste holst und heute Nacht bei deinem Grandpa und mir im Wohnmobil schläfst?“
    Der Junge bekam vor Freude große Augen.
    „Ist das okay, Dad?“, fragte er.
    „Aber klar“, gab Steven zurück.
    Matt wandte sich wieder an Kim. „Kann Zeke auch mitkommen?“
    „Klar kann er das“, warf Davis ein und sah zu Brody, der mit verschränkten Armen gegen den Tresen gelehnt dastand und die Gruppe am Tisch betrachtete. „Wir haben genug Platz“, bot er Brody an, der grinsend nickte.
    Er sieht gut aus, dachte Melissa, die sich für einen Moment seltsamerweise wie eine bloße Beobachterin dieser Szene vorkam.
    „Bist du morgen früh auch noch da?“, fragte Matt, als er sich neben Melissa stellte und sie mit einer Mischung aus Sorge und Hoffnung ansah.
    Das war eine knifflige Frage, weshalb Melissa sich zu Steven umdrehte, damit der ihr unter die Arme griff. Doch er schwieg beharrlich.
    Plötzlich lief der Junge zum Kühlschrank, nahm das selbst gemalte Bild ab und brachte es zum Tisch, um es ihr zu zeigen. An den Ecken hingen noch die Klebestreifen.
    Steven räusperte sich. „Vielleicht solltest du erst mal deinen Schlafanzug und die Zahnbürste holen, wie deine Großmutter es dir vorgeschlagen hat“, sagte er zu ihm.
    Das Leuchten in Matts Gesicht ließ kaum nach.

Weitere Kostenlose Bücher