Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)
sie heißt?“
„Hey, hör auf. Nicht jeder ist so detailversessen wie du, Boston. Sie war eindeutig eine Jessica.“
„Oder vielleicht auch eine Jennifer“, erwiderte Steven. Mit jemandem namens Jessica hatte er noch nie gearbeitet, aber in der Kanzlei in Denver hatte eine Jennifer Adams gearbeitet, als er dort praktiziert hatte.
„Ja, kann auch sein“, räumte Brody amüsiert ein. „Auf jeden Fall hat sie mir erzählt, dass du nach Stone Creek gezogen bist. Als ich das hörte, dachte ich, ich melde mich mal bei dir. Und stell dir vor, sie hatte sogar deine Handynummer parat.“
„Egal, welchen Grund es dafür gibt, Brody. Ich freu mich wirklich, von dir zu hören.“
„Da steht ein Rodeo an“, fuhr sein Cousin fort und ging über Stevens Bemerkung hinweg, wie er es immer machte, wenn es um Sentimentales ging. „Bei dir in Stone Creek, meine ich.“
„Davon habe ich gehört“, antwortete Steven. „Willst du da mitmachen? Im Vergleich zu dem, was du gewöhnt bist, ist das Kleinkram.“
„Ganz so klein ist das nicht“, widersprach Brody. „Ich war da schon mal. Nette Gürtelschnalle und ein ganz guter Scheck, wenn ich den richtigen Gaul erwische und die Konkurrenz nicht allzu schlecht ist.“
„Es wäre toll, dich wiederzusehen.“ Steven war klar, dass Conner dann auch in der Stadt sein würde. Es kam ihm nicht richtig vor, diese Tatsache vor Brody zu verheimlichen, aber er wollte nicht riskieren, dass der Kontakt zu ihm erneut abriss. Immerhin stand zu befürchten, dass Brody sofort auflegen würde, sobald der Name Conner fiel.
„Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest“, gab Brody zurück.
8. KAPITEL
D er Montagmorgen kam viel zu früh, so wie jede Woche. Melissa quälte sich aus dem Bett, ging zum Fenster und schaute durch die Lamellen der Fensterläden nach draußen.
Na großartig.
Der graue Himmel sah verdächtig nach Regen aus, und irgendwo aus der Ferne war Donnergrollen zu hören, das wie ein Geräuscheffekt aus diesem alten Song von Garth Brooks klang, dessen Titel ihr nicht einfallen wollte.
Gestern Abend war sie noch recht optimistisch gewesen, was das Wetter anging, und hatte eine Shorts und ein Tanktop mit integriertem Sport-BH herausgelegt, dazu Söckchen, Sportschuhe und Baumwollunterwäsche.
Jetzt musste sie stattdessen einen Jogginganzug anziehen. Sie band ihre Haare zum Pferdeschwanz zusammen und ging in den Garten, um ihre Dehnübungen zu machen.
Die frische kühle Luft wirkte belebend, und Melissa war froh, dass sie sich über den ersten Impuls hinweggesetzt hatte, der ihr nach dem Aufwachen durch den Kopf gegangen war – nämlich einfach weiterzuschlafen.
Der Rasen sah eindeutig besser aus als noch einen Tag zuvor. Byron hatte den ganzen Nachmittag damit verbracht, ihn zu mähen, die Kanten zu schneiden und das Unkraut zu zupfen. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen.
Genießerisch atmete Melissa den Duft von frisch gemähtem Gras ein.
Die Zweige des Ahornbaums bildeten auf dem Gehweg vor dem Haus nicht länger ein Hindernis für Fußgänger. Auf den Blättern glitzerten unzählige winzige Tautropfen wie Kristalle, die man fein gemahlen und auf dem Grün verteilt hatte.
Zu Beginn ihrer Strecke lief sie nur langsam, um sich aufzuwärmen. Noch bevor sie die nächste Straßenecke erreicht hatte, setzte ein leichter Nieselregen ein, und wieder war ein Donnerschlag zu hören, der seinen Ursprung zwar weit außerhalb der Stadt hatte, sich aber dennoch unheilvoll anhörte.
Melissa schlug die Kapuze hoch und erhöhte das Tempo. Sie lief gern unterschiedliche Strecken. Diesmal führte ihr Weg dreimal um den kleinen gepflegten Park, bevor sie in die Main Street einbog.
Natürlich waren die meisten Geschäfte noch geschlossen, schließlich war es erst halb acht, aber das Sunflower hatte bereits geöffnet, genau wie der Lebensmittelladen und die Kfz-Werkstatt.
Tessa Quinn stand vor ihrem Café. Ihr langes dunkles Haar fiel ihr bis weit über den Rücken. Sie füllte frisches Wasser in die Hundetränke und winkte Melissa zu, als diese auf der anderen Straßenseite vorbeijoggte. Melissa winkte zurück, während sie über eine Idee nachdachte, die sie schon seit einer Weile mit sich herumtrug. Vielleicht sollte sie sich als Partnervermittlerin versuchen und Tessa und Tom für den gleichen Abend zu sich nach Hause einladen. Natürlich bedeutete das, noch einmal etwas aus Ashleys Kühltruhe zu holen – oder vielleicht sogar ihre Zwillingsschwester zu
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