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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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hatte. Die Wirkung, die dieser Kuss auf ihn gehabt hatte, war so heftig gewesen, dass er sich nicht vorzustellen wagte, was wohl ein richtiger, inniger Kuss bei ihm bewirken würde. Vermutlich würde er sich fühlen wie vom Blitz getroffen.
    Zu allem Überfluss hatte sich Matt auch noch in den Kopf gesetzt, ihn so schnell wie möglich mit Melissa zu verheiraten. Und wenn das nicht funktionierte, würde der Junge garantiert im Handumdrehen die nächste Kandidatin präsentieren – so lange bis er vor einer von ihnen niederkniete und ihr einen Ring überreichte.
    Sein Handy klingelte und riss ihn aus seinen Überlegungen. Das Display zeigte eine unbekannte Nummer an. Er nahm den Anruf an.
    „Hier ist Brody“, meldete sich sein verschollener Cousin. Brodys Stimme war der seines Zwillingsbruders Conner so ähnlich, dass Steven sie nicht auseinanderhalten konnte.
    Erleichterung und Wut brachen sich gleichzeitig Bahn. „Wo zum Teufel steckst du, Brody?“, zischte er aufgebracht. Würde Matt nicht nebenan schlafen, hätte er die Frage vermutlich gebrüllt.
    „Freut mich auch, mal wieder mit dir zu reden“, erwiderte Brody in jenem übertrieben lässigen Tonfall, den er so oft benutzte.
    Steven atmete schnaubend durch die Nase aus, da er vor Wut die Lippen fest aufeinandergepresst hatte.
    „Bist du noch da, Boston?“, fragte Brody.
    Der alte Spitzname, mit dem die Zwillinge ihn früher immer verspottet hatten, half Steven jetzt, sich ein wenig zu entspannen. Und das wiederum half ihm, die Lippen voneinander zu lösen und zu antworten. „Ja, ich bin noch da.“
    Als er Brody zum zweiten Mal fragte, wo er sich aufhielt, klang er schon weitaus ruhiger.
    „Tja, lieber Cousin, wenn du dich immer noch so sehr fürs Rodeo interessieren würdest wie früher, wüsstest du, dass ich von einer Veranstaltung zur nächsten gezogen bin. Vor aller Augen, könnte man sagen.“
    Und wieder gewann Stevens Ärger die Oberhand. „Verdammt, Brody“, knurrte er, stützte sich auf einen Ellbogen und fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar. „Ich habe den Rodeozirkus sehr genau verfolgt, manchmal online, manchmal persönlich, aber dein Name ist mir nie untergekommen, und dein Gesicht habe ich dabei auch kein einziges Mal gesehen.“
    „Vielleicht war ich ja in Kanada unterwegs“, meinte Brody.
    „Oder du hast irgendwo eine Gefängnisstrafe abgesessen“, fasste Steven seine zweitschlimmste Befürchtung in Worte. Die schlimmste war natürlich die gewesen, dass Brody tot sein könnte.
    Sein Cousin lachte, was irgendwie gebrochen klang. „Ich bin im Verlauf meiner schillernden Karriere zwar ein paarmal in der Zelle gelandet, aber ich habe nie im Knast gesessen, Boston. Und ich habe auch kein Problem damit, dir zu sagen, dass es mich ein bisschen beleidigt, dass du so wenig Vertrauen in meinen Charakter hast.“
    „Wo bist du, Brody?“, unternahm Steven einen weiteren Anlauf.
    „Denver“, antwortete sein Cousin endlich. „Aber nicht mehr lange. Ich bin nur auf der Durchreise, wie man so schön sagt.“
    „Warst du auf der Ranch?“ Lonesome Bend lag nicht so weit von Denver entfernt, vielleicht hatte er sein altes Zuhause besucht, mit Conner ein paar Zäune repariert, ein wenig Zeit mit Stevens Dad und mit Kim verbracht, die die Zwillinge so ins Herz geschlossen hatten, als wären sie ihre leiblichen Kinder.
    Aber noch während dieser Gedanke Steven durch den Kopf ging, wusste er, dass das zu schön wäre, um wahr zu sein.
    Wieder kam von Brody ein schroffes Lachen. „Nein“, sagte er. „Dafür bin ich noch nicht bereit.“
    „Es sind viele Jahre vergangen“, erwiderte Steven und straffte die Schultern, während er die freie Hand auf die Tischplatte legte. Er warf einen Blick in den Gang, weil er fast damit rechnete, Matt dort zu entdecken, wie er ihn beim Telefonieren beobachtete. „Beabsichtigst du, in nächster Zeit ‚bereit‘ zu sein?“
    „Wohl eher nicht.“
    „Aber du hast mich angerufen.“
    „Richtig“, stimmte sein Cousin ihm mit einem Seufzer zu, der verriet, dass er selbst nicht so recht verstand, warum er das getan hatte. „Ich habe gestern Abend in einer Cowboybar ein hübsches Mädchen aufgegabelt, und wie sich herausstellte, hat die Kleine mal für dich und Zack St. John als Sekretärin oder Assistentin oder so gearbeitet. Jessica heißt sie, wenn ich mich nicht irre.“
    Steven lächelte betrübt. Manche Dinge änderten sich einfach nie. „Du hast sie ‚aufgegabelt‘ und weißt nicht mal, wie

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