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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Joleen – sie war eine gute Verliererin.
    „Okay“, sagte Brody. „Wie du willst.“
    „Wenn es nach mir ginge“, entgegnete Joleen, „wären wir längst verheiratet. Und hätten ein paar Kinder.“
    Auch Brody konnte sich Kinder allzu gut vorstellen, aber sie waren alle Carolyn und nicht Joleen wie aus dem Gesicht geschnitten.
    „Wir hatten ein Abkommen“, erinnerte er sie. „Wir waren uns von Anfang an einig, dass es nichts Ernstes sein sollte.“
    Ihr Lachen klang ein wenig bitter. „Also ist es schließlich doch so weit“, sagte sie nach einiger Zeit. „Irgendein Stutfüllen hat dich eingefangen, zu Boden gerungen und gefesselt.“
    „Hübsches Bild“, entgegnete Brody tonlos. „Und zu deiner Information – nicht dass ich dir eine Erklärung schuldig wäre, denn das ist ganz sicher nicht der Fall –, nichts dergleichen ist passiert.“
    „Klar“, höhnte Joleen. „Ich komme trotzdem zurück. Und falls du dich einsam fühlst, ich wohne im Haus meiner Elternund versuche sie zu überzeugen, dass ich doch ein braves Mädchen bin.“
    „Viel Glück dabei“, sagte Brody und empfand ein, wenn auch kaum merkliches, Nachlassen der Spannung. Er hatte Joleen nie geliebt, und sie hatten wilde Streitereien hinter sich, aber er mochte sie. Wollte, dass sie glücklich war.
    „Du und ich“, fuhr sie fort und überraschte ihn mit der Tiefe ihrer Einsicht, „wir benutzen einander mehr oder weniger, um alle anderen sicher auf Abstand zu halten, nicht wahr?“
    „Ja, ich schätze, das war wohl so.“
    „Ha“, sagte Joleen mit Nachdruck, als wäre sie zu einem gewissen Schluss gekommen.
    „Und es ist Zeit, dass wir beide zu neuen Ufern aufbrechen“, ergänzte Brody. Dass du deinen Weg gehst und ich meinen.
    „Sag mir, wer sie ist“, drängte Joleen.
    „Es gibt keine Bestimmte, Joleen.“
    „Zum Teufel damit, Brody Creed. Ich kenne dich, schon vergessen? Du folgst diesem Weg schon eine Weile, bist nach Lonesome Bend zurückgekehrt, hast dich mit Conner und Kim und Davis ausgesöhnt, baust ein Haus …“ Sie stieß einen seltsamen Ton aus, und einen schrecklichen Moment lang fürchtete Brody, dass sie entweder weinte oder kurz davor war. „Ich Dummchen“, sprach sie schließlich weiter. „Ich dachte, dieses Gerede, dass nichts Ernstes zwischen uns sein sollte, wäre eben nur … Gerede. Wir kennen uns schon so lange, Brody.“
    Brody schloss die Augen und dachte an Dinge, die er immer schon hatte vergessen wollen. Joleen war früher Conners Freundin gewesen und hatte mit reichlich Hilfe von Brodys Seite einen Keil zwischen die Brüder getrieben, der sie fürs Leben, nicht nur für ein Jahrzehnt, hätte entfremden können.
    Und ein Jahrzehnt war nach Brodys Meinung entschiedenzu lange für ein Zerwürfnis mit Conner.
    „Tut mir leid, wenn du mich missverstanden hast“, erwiderte er ruhig, als Joleens Zorn nicht mehr in der Luft knisterte. „Aber ich habe dir niemals Anlass gegeben, zu glauben, unsere Beziehung würde irgendwohin führen, Joleen. Und ich bin nicht verantwortlich für Dinge, die du dir einbildest.“
    Sie seufzte, blieb aber ruhig. „Sagst du an dieser Stelle jetzt, dass wir immer Freunde bleiben?“, fragte sie schließlich.
    „Das liegt an dir.“ Brody hätte Joleen gern gebeten, nicht zurückzukommen, zumindest nicht sofort, weil alles ohnehin schon kompliziert genug war. Das Dumme war nur, dass Lonesome Bend genauso gut ihre Heimat war wie seine und sie jedes Recht hatte, sich dort aufzuhalten. „Wir können Freunde sein, oder wir gehen einander eine Zeit lang aus dem Weg, bis sich die Wogen ein wenig geglättet haben.“
    „Ich könnte dir Ärger machen, weißt du?“
    Meinte sie das ernst? Er wusste es nicht.
    „Das könntest du“, stimmte er ihr zu.
    „Du kannst mir auch gleich sagen, wer sie ist“, fuhr Joleen fort, ohne auf seine Antwort einzugehen. „Mit ein, zwei Anrufen finde ich es sowieso problemlos heraus.“
    „Wie du willst“, sagte Brody. „Auf Wiederhören, Joleen.“
    Sie hielt inne, ließ seine Worte auf sich wirken, schniefte noch einmal … und legte einfach auf.
    Brody klappte sein Handy zu und sah es einen Moment lang finster an. Barney, der es sich am Ofen gemütlich gemacht hatte, hob den Kopf und musterte sein Herrchen mit einem Blick, der Mitleid vermuten ließ.
    Das bilde ich mir sicher nur ein, dachte Brody.
    „Weiber“, sagte er zu dem Hund, bevor er sich wieder seinem Computer und der Nachricht zuwandte, die er an Carolyn schreiben

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