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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Brody fort.
    Und die Wohnung, ansonsten ihr Zufluchtsort, erschien ihr leer ohne ihn.
    Still saß sie auf ihrem Stuhl, lauschte dem Stampfen seiner Stiefelabsätze auf der Außentreppe und wartete auf das Aufheulen des Motors und die sich entfernenden Fahrgeräusche.
    Erst als sie sicher war, dass er nicht zurückkommen würde, schob Carolyn ihre Teetasse von sich und schlug vor Enttäuschung die Stirn leicht auf die Tischplatte.
    Einmal, zweimal, dreimal.
    Winston sprang von der Fensterbank, tappte zu ihr und strich um ihre Knöchel, spendete schnurrend Katzentrost.
    Carolyn bückte sich, hob ihn auf ihren Schoß und streichelte seinen seidigen Rücken.
    Da niemand außer der Katze in der Nähe war, ließ sie sich gehen und fing an zu weinen.
    „Okay, also habe ich mich eingemischt“, gab Kim mit einem kleinlauten Lächeln an Brodys Adresse zu.
    Die zwei standen in Kims Küche.
    „Meinst du?“, entgegnete Brody.
    Während seiner Abwesenheit waren Tricia und Conner nach Hause gefahren – vermutlich hatten sie in diesem Moment bereits langsamen, verschlafenen Sex –, und Davis hatte sich in seine Sattelwerkstatt zurückgezogen, wo er an einer Kundenbestellung arbeitete.
    Little Bit und Smidgeon hatten ihn anscheinend begleitet, denn sie waren weit und breit nicht zu sehen.
    Abgesehen von dem noch in der Luft hängenden Duft von Tamales waren alle Hinweise auf das Abendessen verschwunden. Das Geschirr war abgewaschen, die Reste eingepackt und verstaut, die Arbeitsflächen sauber.
    Kim Creed hatte ihren Laden im Griff.
    Pech, dass sie ihr Mundwerk nicht genauso gut unter Kontrolle hatte.
    „Tut mir leid“, sagte sie, nahm ein Handtuch aus dem Wäschekorb auf dem Tisch und faltete es. „Ich dachte nur, du solltest wissen, dass Carolyn … na ja … auf der Suche ist.“
    „Warum?“, fragte Brody. „Was um alles in der Welt geht mich das an, Kim? Oder dich? Carolyn war ohnehin nervös – und darum hat sie, wie ich vermute, den Wein nur so in sich hineingeschüttet. Und dann musstest du alles noch schlimmer machen, indem du etwas ausgeplaudert hast, was sie dir wahrscheinlich im Vertrauen gesagt hat.“
    Kim hörte auf, Handtücher zu falten. Tränen traten ihr in die Augen.
    Brody ertrug es nicht, wenn eine Frau weinte, aber wenn Kim weinte, war es am allerschlimmsten. Sie war praktisch seine Mutter, und er liebte sie entsprechend.
    „Ich dachte, es wäre eine gute Idee“, gestand sie schniefend. „Ich werde mich morgen bei Carolyn entschuldigen.“
    „Vielleicht könntest du auch deine Kuppeleiversuche eine Zeit lang zurückstellen“, schlug er vor, drückte sie einmal kurz an sich und nahm dann ein Handtuch aus dem Korb und legte es zusammen.
    „Glaub mir, diesen Vortrag hat Davis mir längst gehalten. Wenn du und Carolyn zu dumm und zu stur seid, um einzusehen, dass ihr füreinander bestimmt seid – tja, dann sind auch mir die Hände gebunden. Das müsst ihr dann allein schaffen.“
    „Danke“, sagte Brody und lächelte. „Ich übernehme das jetzt.“
    Kims Augen weiteten sich, und sie hielt mitten in der Bewegung inne. „Ich übernehme das jetzt, was soll das heißen? Dass du …“
    Statt zu antworten, hob Brody nur den Zeigefinger und schüttelte den Kopf. Grinsend drehte er sich um, um in die Werkstatt zu gehen und Davis eine gute Nacht zu wünschen, bevor er zurück zu seiner Hütte fuhr.
    Die geräumige Werkstatt roch angenehmen nach Leder und Sattelseife und dem Holzfeuer, das im Ofen knisterte. Die Flammen warfen tanzende Schatten auf die abgetretenen Bodendielen. Davis stand an einem der vielen Arbeitstische und versah einen Streifen Kuhhaut mit einem komplizierten Muster.
    Als Brody eintrat, hob Davis den Kopf und grinste. Er legte Gummihammer und Ahle zur Seite und wischte sich die Hände seitlich an seiner Jeans ab, mehr aus Gewohnheit als aus Notwendigkeit.
    „Fühlt Carolyn sich immer noch unwohl?“, fragte er.
    „Das wird schon wieder“, antwortete Brody. Er schaute sich um und dachte an die Zeit, als er und Conner noch klein und ständig in der ersten Werkstatt ihres Onkels im Weg gewesen waren. Damals waren sie überzeugt, dass nichts und niemand ihnen etwas antun konnte, solange Davis zur Stellewar. Sie waren sicher aufgewachsen und hatten daraus Selbstbewusstsein geschöpft.
    Oder Arroganz, je nachdem, wie man es betrachtete.
    Davis neigte den Kopf zur Seite, musterte seinen Neffen eine Zeit lang schweigend, wandte sich dann wieder seinem Arbeitstisch zu, griff nach einem

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