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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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für sich allein in Nattys großem Haus zu bringen?“, zog er sie auf. „Das Haus ist voller Bedeutung für Tricia. Mittlerweile liegen sie wahrscheinlich schon im Bett.“
    Carolyn wandte sich ab, um Brodys wissendem Blick auszuweichen. „Ich sollte …“ Sie zögerte, biss sich auf die Unterlippe. „Ich sollte zurück im Laden sein. Ob du mich wohl in die Stadt fahren könntest?“
    „Später“, meinte Brody und nahm ihre Hand. Er führte sie durch die Küche und einen Durchgang in einen langen Flur. Dort öffnete er eine Tür und bedeutete Carolyn, ins Zimmer zu treten.
    Inzwischen hatte sie sich schon so weit vorgewagt, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Sie betrat das Bad, das zwei kleine Gästezimmer miteinander verband.
    Brody wusste ganz genau, dass er im Vorteil war und ihn hätte nutzen können, doch er blieb im Flur stehen und beobachtete Carolyn mit einer Art feierlicher Belustigung. „Während du duschst, suche ich dir was zum Anziehen“, sagte er.
    Ihr war wirklich kalt, und der Gedanke an eine heiße Dusche war verlockend.
    Trotzdem, um zu duschen, musste sie sich nackt ausziehen. Und sich mit Brody Creed unter demselben Dach nackt auszuziehen beschwor Probleme geradezu heraus. Insbesondere in ihrer derzeitigen Stimmung.
    Doch aus welchem Grund auch immer war Carolyn nicht sie selbst.
    „Tricia hat ein paar Gästebademäntel“, fuhr Brody so ruhig fort, als wäre die Situation – na ja – ganz normal. „Sie hängen in dem Wäscheschrank.“ Er wies mit einer Kopfbewegung auf einen riesigen antiken Schrank in Carolyns Rücken. „Bedien dich.“
    Damit ging er den Flur hinunter.
    Rasch schloss sie die Tür und drehte den Schlüssel um. Dann vergewisserte sie sich eilig, ob die Türen zu den angrenzenden Gästezimmern auch abgeschlossen waren.
    Es war albern, das wusste sie, als sie bibbernd die Wasserhähne aufdrehte und anfing, die nassen Sachen abzustreifen.
    Brody mochte ja manchen Fehler haben, aber er war nicht der Typ, der sich einer Frau aufdrängte.
    Allerdings galt ihre vorrangige Sorge auch gar nicht dem, was Brody womöglich tun würde.
    Entschieden mehr Angst hatte sie vor ihrem eigenen Handeln.

9. KAPITEL
    B rody versteckte sich in der Waschküche des Haupthauses und sprach mit leiser Stimme in sein Handy. „Tricia“, knurrte er und spürte, wie ihm heiß wurde. „Hör auf damit. Das ist kein Witz. Carolyn muss sich ein paar Sachen von dir aus der Zeit vor deiner Schwangerschaft ausborgen, weil sie nass geworden ist, als wir durch den Fluss geritten sind.“
    „Das glaube ich dir bedingungslos“, zwitscherte seine Schwägerin heiter. „Hätte Carolyn sich aus irgendeinem anderen Grund ausgezogen, hätte sie sich, wenn nötig, einfach wieder angezogen.“
    Brody hatte lediglich angerufen, um sich die Erlaubnis zu holen, in Tricias Kleiderschrank zu stöbern. Es war eine Sache, sich im Bedarfsfall bei Conners Klamotten zu bedienen, doch in Tricias Schubladen und Schränken zu kramen war etwas völlig anderes.
    Tricia plapperte ungerührt weiter, und das war gut so, denn er wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte sein Anliegen vorgebracht und konnte jetzt nur noch abwarten.
    „Moment mal“, sagte Tricia in einem Ton, als wollte sie ein Fazit ziehen. „Carolyn war hier im Laden, völlig trocken. Im nächsten Moment rast sie zu Pferde davon und wird nass bis auf die Haut …“
    „Tricia“, fiel Brody ihr heiser ins Wort, der Verzweiflung nahe.
    Sie lachte und hielt inne, um Brodys Anfrage an Conner weiterzugeben, woraufhin auch er lachte.
    Es wurde auch dadurch nicht besser, dass das unbeschwerte, tiefe Glucksen seines Bruders eindeutig befriedigt klang. Brody wusste, was dieses Lachen bedeutete.
    Conner und Tricia hatten mit Sicherheit gerade miteinander geschlafen.
    Conner, du verdammter Glückspilz, dachte Brody. Er selbst kochte innerlich. Sein Körper war angespannt vor Vorfreude auf etwas, das nicht stattfinden würde. Was nicht hieß, dass er Carolyn nicht hätte haben können. Er wusste, dass er es konnte. Er hatte ihre Verletzlichkeit gespürt, und die biochemischen Signale gingen eindeutig von beiden Seiten aus.
    Doch es würde nicht dazu kommen, dass sie miteinander schliefen. Noch nicht. Es war zu früh, die Situation war heikel, und wenn er auch noch nicht sämtliche Lektionen fürs Leben gelernt hatte – wahrscheinlich nicht einmal einen Bruchteil davon –, diese eine hatte er gelernt.
    Carolyn wollte ihn, war aber noch nicht bereit.
    Natürlich

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