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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Bambiauf-dem-Eis-Vorstellung. Es handelte sich schließlich um eine ganz normale Unterhaltung.
    „Primrose wäre begeistert, wenn die Weberin hier in Lonesome Bend ein Zuhause fände“, strahlte Tricia. „Du weißt doch, wie sentimental sie ist.“
    „Hast du nicht gerade gesagt, sie wäre schon vergeben? Die Weberin, meine ich?“, fragte Carolyn verwirrt.
    „Das war gelogen“, entgegnete Tricia ohne ersichtliche Skrupel.
    Carolyn öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Zog die Stirn noch krauser in Falten.
    Währenddessen zückte Brody seine Brieftasche, nahm seine Kreditkarte heraus und legte sie auf den Tresen. „Ich nehme sie“, sagte er.
    „Willst du nicht erst mal wissen, was sie kostet?“, fragte Carolyn.
    Er schenkte ihr wieder sein typisches Lächeln. Gegen dieses Lächeln war sie machtlos. Ob Brody das wusste?
    „Ich schätze, ich kann es mir leisten“, meinte er schlicht.
    Carolyn errötete, sagte „Okay“ und nannte den Preis.
    Brody zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er senkte kurz den Blick auf seine Kreditkarte, und Carolyn fing sich immerhin so weit, dass sie sie durch das Lesegerät zog und die erforderlichen Tasten drückte.
    Mittlerweile waren Conner und Tricia in der Küche verschwunden.
    Das Kartenlesegerät spuckte den Kassenzettel aus, und Brody unterzeichnete ihn.
    „Ich hole rasch die Leiter“, setzte Carolyn nervös an. „Nehme das Bild von der Wand und packe es ein. Das geht ganz schnell.“
    Nachdem er seine Brieftasche samt Karte wieder eingesteckt hatte, hatte Brody sich nicht von der Stelle gerührt.
    „Wir sind zu Pferde“, erklärte er.
    Carolyn blinzelte. „Wie bitte?“
    „Conner und ich“, erklärte Brody, und sie spürte sein Lächeln wie wärmende Sonne auf ihrer Haut, obwohl sie es immer noch vermied, ihn direkt anzusehen. „Wir sind in die Stadt geritten.“
    „Warum?“
    Er lachte leise, und da musste sie ihn ansehen. Dieser Mann zog ihren Blick auf sich wie ein Magnet Metallsplitter.
    „Cowboys tun das nun mal“, sagte er schlicht.
    „Ach“, erwiderte Carolyn und wäre am liebsten geschrumpft wie Alice im Wunderland und in einen alten Kaninchenbau gefallen.
    „Es wäre umständlich, dieses große Bild auf dem Pferd zu mir nach Hause zu schaffen. Darum hoffe ich, du bist so nett und lässt es mir liefern.“
    Sie hob das Kinn. „Tricia wird es dir bestimmt gern nach Hause bringen.“
    „In ihrem Zustand kann sie keine schweren Gegenständeschleppen“, antwortete Brody mit leichtem Tadel in der Stimme und sah sich um. „Wo ist die Leiter?“
    Carolyn erklärte es ihm, und er ging los, um die Leiter zu holen.
    Anschließend klappte er die Leiter auseinander, wobei die Scharniere grässlich quietschten, und stieg bis zur obersten Sprosse hinauf. Er hob die gerahmte Batik vom Haken und stieg mit ihr wieder herunter. Seine Rückenmuskeln bewegten sich geschmeidig unter dem Stoff seines Hemds.
    Das Blut rauschte in Carolyns Ohren.
    In der Küche lachten Tricia und Conner. Ihre Freude am Leben und aneinander brach sich, wenn sie nicht still waren, hörbar Bahn. Carolyn nahm wie aus weiter Ferne oder aus Meerestiefen das Öffnen und Schließen der Kühlschranktür und das Klappern von Tellern wahr.
    Behutsam, beinahe ehrfürchtig, legte Brody die Weberin auf den runden Tisch, auf dem Carolyn und Tricia gewöhnlich handgeschöpftes Papier präsentierten. Carolyn betrachtete sein Gesicht, als er das Bild auf sich wirken ließ.
    „Du bringst es mir dann zur Lodge?“, fragte er mit rauer Stimme, als hätte er das Sprechen fast verlernt.
    „Du könntest ebenso gut mit dem Pick-up herkommen“, wandte Carolyn ein, denn es erschien ihr wichtig – wenn auch sinnlos –, ihm Paroli zu bieten.
    „Könnte ich“, pflichtete Brody ihr bei. „Aber ich würde dir gern mein Haus zeigen, und außerdem hat Moonshines freundliches Gesicht dir wohl gefallen. So kannst du ihn persönlich begrüßen.“
    „Moonshine?“
    „Mein Pferd“, sagte Brody leicht grinsend. „Ich glaube, er fühlt sich in seinem halb fertigen Stall manchmal ziemlich einsam. Über Besuch würde er sich bestimmt freuen.“
    Vielleicht war sie in der Lage, Brody zu widerstehen, wenn auch nicht annähernd mit der gewünschten Leichtigkeit, docheinem Pferd widerstand sie nie und nimmer. „In Ordnung“, stimmte sie zu. „Ich bringe dir das Bild. Wann wäre es dir denn recht?“
    „Ich bin gewöhnlich abends zu Hause“, antwortete Brody.
    Ja, natürlich. Und, Großmutter, warum hast du

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