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Die Crock-Expedition

Die Crock-Expedition

Titel: Die Crock-Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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nach wie vor ein gutes Team. Jene Eigenschaften, die er verloren hatte, vermochte Rachel weitgehend auszugleichen. Hogan besaß ungeheuer mannigfaltige Erfahrungen. Glennis, die über gar keine Erfahrung verfügte, war immerhin als Fotograf so gut wie sie versprochen hatte, und mehr konnte man offiziell nicht von ihr verlangen.
    Rachel fällte über Turvey ein Urteil, dem Blake durchaus zu glauben geneigt war: »Er ist ein Schizo – passionierter Wissenschaftler und tollwütiger Wolf zugleich.« Als Ökologe war er zugänglich, bereitwillig und fähig; als Sexbesessener allerdings auch. Und Willie Sorley, der über die Situation – Glennis für alle – hätte sauer sein können (Suzy war schon so gut wie überflüssig geworden), war zu gescheit, um eingeschränkte Gunst zurückzuweisen, weil sie geteilte Gunst war.
    Spring fand eine ihm genehme Aufgabe, ohne daß man nachhelfen mußte.
    Zu den üblichen, aber wichtigen Maßnahmen einer CHART-Expedition gehörte auch eine Luftaufklärung der gesamten Planetenoberfläche. Diese konnte fast ausschließlich durch die kleinen, automatischen Kameraflugzeuge erfolgen, die täglich, ohne auf Fernsteuerung angewiesen zu sein, zehntausend Quadratmeilen fotografieren konnten. Dennoch, obwohl sie die programmierten Areale sehr genau einzuhalten vermochten, mit nur geringen Überschneidungen, die zu späteren Kontrollzwecken sogar nützlich sein konnten, waren die Kameraflugzeuge selbstverständlich nicht zum Denken imstande und schenkten solchen Dingen, die einen menschlichen Piloten in höchste Erregung versetzen würden, etwa einer Ruinenstadt oder einem unbekannten Raumschiff, keine erhöhte Aufmerksamkeit.
    Spring nahm einen der Helikopter und ergänzte täglich zwölf Stunden lang die Tätigkeit der Kameraflugzeuge; zunächst erkundete er gänzlich jungfräuliches Territorium, dann kontrollierte er die bereits fotografisch erfaßten Gebiete, kümmerte sich um alle Erscheinungen, die von Interesse sein mochten, und um solche unerklärlichen Charakters. Seine Arbeit erforderte anhaltende und höchste Konzentration, und infolgedessen schlief er des Nachts fest und traumlos, so daß er wieder gesünder zu wirken begann.
    Kein anderer CHART-Kapitän hätte sich einer so routinemäßigen – wenn auch potentiell wichtigen – Beschäftigung gewidmet. Aber kein anderer Captain und kein anderer Erster Offizier gingen ihrem Beruf auf ähnlich eigenwillige Weise wie Spring und Blake nach.
    Eine Woche lang hielten selbst jene Atonier, welche die Landung des Schiffs beobachtet haben mußten, sich fern. Dann begannen einige von ihnen sich in der Nähe zu zeigen, aber wenn Blake sie in ihrer außergewöhnlich simplen Sprache anredete, unterzogen sie sich nur selten der Mühe, ihm zu antworten.
    »Warum überrascht dich ihr Auftauchen?« fragte Rachel. »Sind sie nicht neugierig?«
    »Überhaupt nicht. Deshalb entwickeln sie sich nicht. Deshalb, und weil sie kein Feuer benutzen.«
    »Warum benutzen sieʼs nicht?«
    »Vielleicht sind sie außerstande. Sie assoziieren Feuer mit ihrer Tobsucht, oder umgekehrt. Entzünde ein Streichholz, und ein Atonier wird entsetzt die Flucht ergreifen.«
    »Feuer löst den Wahnsinn aus?«
    »Nein. Sie mögen es nicht, das ist alles. Vielleicht legen sie Brände, wenn sie durchdrehen. Wir wissenʼs nicht. Das gehört zu jenen Dingen, die wir noch herausfinden müssen.«
    »Besitzen wir irgend etwas, woran ihnen gelegen ist?«
    »Nur Metall. Metall, das sie biegen und ohne Feuer ihren Zwecken anpassen können. Aber natürlich verfügen sie inzwischen über genug davon. Sie haben Boston elf Jahre lang ausgeplündert.«
    Sie konnten sich alle mit den Atoniern unterhalten, außer Willie Sorley, der nicht die geringste Sprachbegabung besaß. Die anderen lernten von Blake und den wenigen Atoniern, die sich zu kurzen Gesprächen herbeiließen, rasch ausreichende Grundkenntnisse der primitiven Sprache, die ausschließlich aus Hauptwörtern und Zeitwörtern bestand.
    Zusätzlich führte man Helikopterflüge durch, um nach Feuern Ausschau zu halten. Und während eines solchen Flugs entdeckten Blake und Turvey eins.
    In einem Areal von etwa fünf Meilen stand der Stechginster in hellen Flammen. Doch ein Gebiet beachtlicher Größe, das bereits vom Feuer verwüstet war, alle Vegetation verbrannt, interessierte Blake wesentlich mehr, denn dort sah man Atonier; lebende Atonier.
    Aber nicht mehr lange. Sie ignorierten den Helikopter, der über ihnen schwebte,

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