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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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ich könnte dich knutschen! Cat, darf ich ihn jetzt plattmachen?“
    „Selbst wenn der Schild tatsächlich zusammenbricht, darfst du immer noch nicht die Linien des Pentagramms berühren.“
    „Verdammt! Warum haben alle außer mir ihren Spaß?“
    „Diese Einschränkung gilt nicht nur für dich. Auch er kann nicht aus der Mitte weg. Deshalb hat er ja seine Zombies beschworen. Sie sollen für ihn die Drecksarbeit machen.“
    Der Voodoo-Wirker, der sich bisher an seinen unheiligen Geschöpfen und deren Emporkriechen aus der Erde erfreut hatte, stellte nun fest, dass die Heiterkeit der Außenstehenden nicht zu ihrer bevorstehenden qualvollen Vernichtung passte. In diesem Moment brach der Essenzschild zusammen. Fassungslos starrte er, der nun in seinem eigenen Ritualkreis gefangen, jedoch nicht länger geschützt war, zu den verbliebenen fünf.
    „Was habt ihr getan?“
    Seine Stimme überschlug sich.
    „Tja, da staunst du, was? Damit hätte eine Knalltüte wie du nicht gerechnet, dass dir eine kleine Schulhexe die Beschwörung versaut, hä?“
    „Vorsicht, Tamara! Er ist immer noch ein mächtiger Begabter mit einem Haufen Essenz“, zischte Katharina ihr zu. Sie wollte auf keinen Fall, dass die Wicce in letzter Minute auf ihre eigene Vernichtung hinarbeitete.
    „Du! Das wirst du bereuen!“
    Der Schwarzmagier wollte gerade eine Ladung Essenz in Tamaras Richtung schicken, als der erste seiner Zombies aus dem Erdreich stieg. Ohne seinen Schutzkreis war der Voodoo-Wirker nun jedoch selbst potenzielle Beute für die Untoten. Er gab also seinen Plan auf, Tamara zu bestrafen, und entschied sich, seine Essenz lieber in die Beherrschung der üblen Kreaturen fließen zu lassen. Einer nach dem anderen krochen die zerfallenen Leiber aus dem Erdreich. Da sie bereits tot waren, konnten ihnen die blutigen Linien, die für das Leben standen, nichts anhaben. Langsam und schleppend bewegten sie sich auf das Zentrum des magischen Gebildes zu. Aber der Beschwörer war nicht bereit, selbst Opfer seiner Schöpfung zu werden. Es kostete ihn alle Kraft, doch er schaffte es, die Zombies auf Abstand zu halten.
    „Hey, Verlierer, weißt du was? Du hattest recht! Ich habe tatsächlich nur noch die Essenz für einen Zauber! per dicio cantionis mea te cremo!“
    Cendricks Zauber traf den Voodoo-Wirker mitten in die Brust. Durch die Wucht des magischen Stoßes geriet der Schwarzmagier ins Wanken, verlor den Halt und stürzte rückwärts auf das mit Blut gezeichnete Pentagramm. Ein markerschütternder, anhaltender Schrei klang durch die Nacht. Wie gefräßige Ameisen rann die pervertierte Essenz des Ritualkreises durch das sternenförmige Netz auf ihr Opfer zu. In überwältigender Pein krümmte er sich auf dem Boden und wand sich voller Schmerz. Seine Schreie drangen durch die Nacht und jagten den Studenten Schauer über den Rücken. Der sich bietende Anblick war furchtbar und es gab kein Entrinnen. Die magische Flamme von Cendricks Zauber wurde entfesselt und mehrte sich an der Essenz. Ein Flammenmeer entstand, das Schwarzmagier und Zombies gleichsam bedeckte. Das Feuer mit seiner reinigenden Kraft tilgte all das Verdorbene, gegen das die Natur sich in ihrem Innern auflehnte. Dicke Rauchschwaden stiegen gen Himmel und verbreiteten den beißenden Geruch süßlicher Grausamkeit.
    Die jungen Begabten traten einige Schritte zurück. Sie konnten nicht länger hinsehen. Der Schwarzmagier war sein eigener Henker geworden. Das Ritual hatte einen Tribut gefordert und nun sein Opfer erhalten: den Ritualmeister selbst.
    „Hallo, Pater Ignatius, hier ist Graciano. Tut mir leid, dass ich Sie schon wieder so spät störe. … Sie kommen gerade von Ihrer Runde? … Äh … nein, ich bin nicht in Cromwell, ganz recht, aber diesmal bin ich auch nicht auf einem Friedhof. Das ist doch schon mal eine kleine Verbesserung, finden Sie nicht auch? … Ja, ich glaube schon, dass ich die Hausregeln kenne. … Ja, ich weiß, dass ich nicht nach 22 Uhr das Anwesen verlassen darf, ohne vorher eine Erlaubnis einzuholen. … Äh … nein … nein, ich habe keine eingeholt, aber ich hab einen guten Grund. … Ja, stimmt. Woher wissen Sie das? … Nein, nein, ich glaube, Bösewichte haben kein Interesse an Cromwells Hausregeln, das stimmt. … Ob Sie uns jetzt wieder abholen sollen? Ja, also … das wäre schon sehr nett von Ihnen. Wir haben hier auch noch ein paar sterbliche Überreste, die es zu bestatten gilt. … Nein, diesmal von einer frischen Leiche und von

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