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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Tischnachbarn sich lachend auf die Schenkel klopften. Linda war rot angelaufen und lächelte verlegen. Nun war es auch ihr ein Anliegen, das Thema zu wechseln.
    „Tja … also ich bin nicht die Fachfrau, was Rituale angeht, aber ich weiß, dass man eine bestimmte Bindung miteinander eingeht, wenn man eines abhält. Das könnte etwas damit zu tun haben. Nicht wahr, Cendrick?“
    „Das ist richtig. Durch den Austausch der Essenz im Ritual stimmen sich alle aufeinander ein. Neue Rituale sind so leichter zu meistern. Man könnte also sagen, dass wirklich so etwas wie eine Verbindung eingegangen wird. Die Verbindung zum Zirkel. Und was den Zirkel angeht, so ist man zwar nicht bis ans Lebensende der Beteiligten an ihn gebunden, aber ein Zirkel wird sehr geschwächt, wenn eines der Mitglieder ihn verlässt.“
    „Ha! Dann haltet mich mal besser bei Laune, damit ich auch schön weiter eure Rituale mit Energie versorge!“, tönte es lautstark von Valerian.
    Cendrick klopfte ihm auf die Schulter.
    „Natürlich. Wir werden doch nicht unsere Essenzbatterie vergraulen. Magst du einen Schluck von meinem Kaffee?“
    Wieder lachte der ganze Tisch.
    Die plötzliche Ankunft einer sechsten Person beendete jedoch den Anflug von Fröhlichkeit. Alle blickten zum Kopfende des Tisches, wo Tamara aufgetaucht war. Sie stand mit einer Teetasse vor ihnen und machte einen beschäftigten Eindruck. Ihre hellbraunen, etwa fünfzehn Zentimeter langen Haare standen zu allen Seiten von ihrem Kopf ab und sahen aus, als hätte sie mit dem Föhn einmal von rechts und einmal von links hineingepustet. Es wirkte total unkooridiniert, aber auch irgendwie schick.
    „Hi, Leute. Ich wollte nur mal kurz Hallo sagen. Hallo.“
    „Hi, Tamara“, sagte Linda. Sie war eine der wenigen, die ein ernsthaftes Interesse an einem guten Verhältnis mit der Wicce hatten.
    Vermutlich, weil sie sich ein Zimmer teilen.
    „Tamara, schön, dich zu sehen“, grüßte Graciano freundlich.
    Valerian lächelte grimmig.
    „Ciao, Hofer. Na, heute Morgen schon ein Meerschweinchen geopfert?“
    Die WICCA antwortete kaltschnäuzig: „Weißt du, Wagner, ich könnte dir erklären, was Naturverbundenheit für uns Hexen bedeutet, doch dein Spatzenhirn würde den tieferen Sinn meiner Worte ja doch nicht verstehen. Also spare ich mir am besten den Vortrag.“
    Sie ist wirklich ein Herzchen.
    Cat hatte sich lässig im Stuhl zurückgelehnt und musterte die WICCA amüsiert.
    „Nimm dir doch einen Stuhl und setz dich zu uns“, sagte Graciano.
    „Nein, danke“, antwortete sie in einem hochmütigen Tonfall.
    „Ach, wozu denn einen Stuhl holen? Unsere kleine Hexe darf sich bis zum Kursbeginn auch gerne auf meinen Schoß setzen.“
    Der Unsterbliche grinste frech und klopfte auffordernd auf seine Schenkel.
    Tamara machte schmale Augen.
    „Danke. Ich weiß angenehmere Arten, um mir am frühen Morgen den Magen zu verderben. Also, man sieht sich!“
    Und schon war sie verschwunden.
    Cat schüttelte den Kopf und beschloss, sich nicht länger mit der Hexe zu beschäftigen.
    Wo ist nur Flint?
    Er war heute Morgen noch gar nicht aufgetaucht, doch sie wollte die anderen auch nicht nach ihm fragen. Es erregte schließlich Verdacht, wenn ausgerechnet sie nichts von ihm wusste.
    Schließlich wurde es ihr zu blöd.
    Ich werde sicher nicht darauf warten, dass er herkommt und sich mit mir abgibt. So viel Stolz habe ich dann doch noch.
    Also packte sie ihre Sachen, verabschiedete sich und verließ den Speisesaal.
    Sie ging zum Aushang und überflog die diversen Zettel. Da heute der erste Tag war, hingen nur wenige Informationen für die Studenten aus. Ihr Kurs war schnell gefunden. Sie würden zu Beginn Professor Foirenston haben.
    Hoffentlich behalten wir das so bei.
    Katharina dachte mit Schrecken an das vergangene Semester und die Montage, an denen sie ausschließlich von Professor Lichtenfels unterrichtet worden waren.
    Der Professor machte keinen Hehl daraus, wer seine Lieblinge waren. Der Ordo HETAERIA MAGI, der Magierorden, wurde ständig bevorzugt. Nicht, weil die Studenten dieses Ordens fleißiger, klüger oder begabter gewesen wären. Es lag schlicht und ergreifend daran, dass Damian Lichtenfels die anderen Orden geringschätzte. Selbstverständlich war er ebenfalls Mitglied dieses Ordens. Ein Magiebegabter war (seiner Meinung nach) entweder Magier oder eine totale Katastrophe. Kein Wunder also, dass vier Fünftel seiner Studenten die Zeit, die er sich um sie kümmern sollte, nicht

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