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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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mir?“
    „Weil die Trefferquote so hoch ist?“, riet die Wicce.
    „Gar nicht wahr!“
    „Natürlich ist es wahr. Wenn du etwas Nettes sagst, dann würde ich auch misstrauisch werden“, behauptete sie.
    „Du bist grundsätzlich misstrauisch.“
    „Stimmt – und ich bin bisher sehr gut damit gefahren.“
    „Könnten wir uns wieder Eliane widmen?“, bat Cat.
    „Wieso? Ist doch alles geklärt. Graciano muss zu ihr gehen und uns das Teil besorgen. Fall gelöst!“, befand Tamara.
    Die Blicke wandten sich dem Wächter zu.
    „Würdest du das für uns tun?“, erkundigte sich das Medium.
    „Ich werde mit ihr reden, aber ich verspreche nichts. Wenn sie das Amulett nicht aus freien Stücken hergibt, dann soll es eben nicht sein. Ich möchte sie nicht dazu drängen.“
    Valerian verschluckte sich beim Lachen.
    „Unser Mönch, der eine Frau bedrängt. Das ist doch wirklich ein Bild für die Götter.“
    Tamara stellte die Sirupflasche auf den Kopf und kleisterte seinen nächsten Pfannkuchen ein. „Da, iss du lieber! Reden tut dir nicht gut.“
    Nach Lindas Blick zu urteilen, hatte sie damit gar nicht so unrecht.
    Die letzten Strahlen der Sonne zogen sich zurück und ließen die bunten Mosaikfenster dunkel und farblos zurück. Flint, Graciano und Valerian saßen in einer der hinteren Kapellenbänke und sahen zu Eliane nach vorne. Sie kniete noch immer und hatte die Hände zum Gebet gefaltet. Ihr braunes Haar ergoss sich über den Rücken und sie verharrte reglos in ihrer demütigen Position. Pater Ignatius hatte den Anwesenden seiner Andacht den Schlusssegen zugesprochen und die anderen Studenten verließen gerade den Raum. Da der Chaoszirkel zur Strafe noch einige Gebetstreffen besuchen musste, hatte es sich ergeben, dass die drei heute Abend gemeinsam hier waren. Flint wusste nicht, was für Graciano eine größere Strafe war: mit der arglosen Eliane sprechen zu müssen oder ihn und den Unsterblichen als Augenzeugen vor Ort zu wissen.
    Der Arme! Irgendwie tut er mir leid.
    Andererseits dann doch nicht so sehr, als dass er ihm diese unliebsame Aufgabe abgenommen hätte. Der Geisterseher hatte sich noch nie mit der Wächterin unterhalten. Sie waren zwar im gleichen Semester, doch für gewöhnlich blieben die einzelnen Orden unter sich. Es hatte auch eine Weile gedauert, bis Graciano sich dem Zirkel angeschlossen hatte. Flint selbst hatte in seinem Semester keine Ordensmitglieder. Die UMBRATICUS DICIO waren, wie Professor Lichtenfels einmal spöttisch bemerkt hatte, sehr rar gesät. Das hieß soviel wie: Nur wenige hielten den belastenden Strapazen ihrer Gaben stand. Viele starben durch ein Unglück oder wählten selbst den Tod. Diejenigen, die gelernt hatten, damit zu leben, verloren meist gänzlich ihren Verstand sowie den Sinn für die Realität. Es gab nur wenige seines Ordens, die tatsächlich die Stärke besaßen, sich ihrer Verantwortung zu stellen.
    Soll ich jetzt stolz oder frustriert sein , überlegte er.
    Wie dem auch sei, er hatte etwas mit Valerian gemeinsam, denn auch Valerian war der einzige Unsterbliche in ihrem Semester.
    Streng genommen ist er sogar der einzige Unsterbliche in ganz Cromwell.
    Unsterbliche waren noch seltener als „normale“ UMBRATICUS DICIO.
    Wenn man das Wort „normal“ überhaupt mit gutem Gewissen verwenden darf, schließlich gelten wir so oder so als verrückt.
    „Jetzt geh schon!“, zischte Valerian dem Wächter des Lichts an.
    „Sie betet doch noch. Wir dürfen sie nicht stören“, wisperte Graciano.
    „Und wie lange betet sie sonst so?“
    „Das ist unterschiedlich. Manchmal verbringen wir hier Stunden im Gebet.“
    „Also das ist auf jeden Fall zu lange. Ich muss endlich mit Lernen anfangen. Ich kann hier nicht den ganzen Abend vertrödeln.“
    Graciano holte empört Luft, als auch schon Pater Ignatius neben ihnen im Gang stand. Ertappt blickten die drei zu ihm hoch.
    „Eine wundervolle Andacht, Pater“, lächelte Graciano nervös.
    „Vielen Dank, mein Sohn. Es freut mich, dass es euch gefallen hat.“
    „Ja, es war eine … interessante Erfahrung“, gestand Flint.
    „Voll geil“, nickte Valerian wenig überzeugend.
    Pater Ignatius sah ihn einen Moment irritiert an. Graciano nutzte die entstandene Pause, um schnell sein Anliegen hervorzubringen.
    „Vater, ist es möglich, dass wir noch einen Moment hierbleiben? Ich glaube, dass es für uns drei besonders förderlich wäre, in der Stille zu verweilen.“
    Die Züge des Geistlichen wurden weich.
    „Aber

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