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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Essenz – und es war vollbracht. Das aktivierte Amulett entfesselte den gespeicherten Zauber und der Zirkel fühlte einen starken Sog an ihrer Essenz. Der Wald verschwand aus ihrem Blickfeld und Magie hüllte sie ein. Sie hatten das Gefühl, als würden sie in einen Strudel hineingezogen und dort wild um die eigene Achse gedreht. Schwärze umgab sie.
    Die Drehung verlangsamte sich und verebbte schließlich ganz. Für einen Moment schien es, als würde die Zeit stillstehen. Dann setzte sich alles wieder in Bewegung – diesmal jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Das Wirbeln wurde noch stärker und hörte dann schlagartig auf.
    Die Studenten benötigten eine ganze Weile, bis sie sich in ihrer neuen Umgebung zurechtfanden. Als ihre Sicht wieder klar wurde, bot sich ihnen ein sonderbarer Anblick. Sie standen in einem kleinen wabenförmigen Raum mit sechs Ecken. Direkt vor ihnen hatten sich zwei Männer vor einem Tisch aufgebaut. Die Art und Weise, wie sie da standen, erinnerte Cat an eine Mischung zwischen …
    Zuhälter und Rausschmeißer?
    Sie sahen groß, stark und irgendwie fies aus.
    Sie hatten die Arme über ihren gut sichtbaren Bäuchen verschränkt. Ihre Kleidung wirkte fremdartig und mehr als ungewöhnlich. Cat glaubte, dass es für diese Art von Bekleidung eine spezielle Bezeichnung gab, doch so sehr sie es auch versuchte, der richtige Name fiel ihr nicht ein.
    Die Aufmachung der zwei bestand aus weiten dunkelblauen Stoffhosen, die am Knöchel durch einen Bund zusammengefasst wurden.
    Nennt man das nicht Pluderhose , fragte sich Katharina.
    Die Ärmel ihrer Hemden sahen ebenso aus. Darüber trugen sie lederne Westen und einen breiten Gürtel.
    Hängt da ein Schlagstock dran? Großartig! Da fühlt man sich ja gleich willkommen.
    „Was ist denn das für eine schräge Aufmache?“, flüsterte Valerian.
    Ihm war offenkundig der gleiche Gedanken gekommen.
    „Sieht aus wie eine orientalische Uniform“, mutmaßte Graciano leise.
    „Wieso orientalisch? Was ist daran bitte orientalisch? In ,Farscape‘ hatten die auch so eine Lederkluft an“, kommentierte der Unsterbliche.
    „Was ist ‚Farscape‘ ? Wo sind wir? Und warum flüstert ihr?“, verlangte Linda zu wissen.
    „Wie ich Valerian kenne, ist es eine Science-Fiction-Serie. Wir sind hier in einem kleinen Raum mit zwei … hm … Wächtern?“, sagte Flint.
    „Und wärmer als bei uns ist es hier auch“, erklärte Valerian.
    „Sie weiß doch, dass es hier wärmer ist. Sie ist blind und nicht gefühllos“, stichelte Tamara.
    „Leute! Schlechter Zeitpunkt!“
    Cat wollte keinen Streit, schon gar nicht vor diesen merkwürdigen Gestalten.
    „Ich sehe die Wächter. Sie haben eine magische Aura. Was machen sie gerade?“, erkundigte sich Linda wispernd.
    „Der eine hat eine große metallene Dose hervorgeholt. Die sieht ganz schön schwer aus. Und oben ist ein Loch drin“, beschrieb Flint kaum hörbar.
    „Ich vermute mal, dass es sich um eine Kasse handelt“, überlegte Cat leise.
    „Die wollen von uns Geld?“, erklang es entrüstet vom Unsterblichen.
    „Pssst! Ja, so sieht es aus“, ermahnte Cat.
    „Da können die aber lange warten. Ich hab nichts bei mir“, antwortete Valerian heftig, jedoch in reduzierter Lautstärke.
    „Und der andere? Er hat etwas in der Hand, was magisch leuchtet“, wollte Linda wissen.
    „Der andere zieht gerade Lederschnüre aus einem Beutel und daran hängt je ein Metallplättchen“, illustrierte Flint.
    „Bist du sicher, dass die magisch sind? Ich finde die sehen total … billig aus.“
    Der Unsterbliche verzog enttäuscht das Gesicht.
    „Oh Mann, du bist echt eine Knalltüte!“, zischte Tamara mit zusammengekniffenen Augen.
    Der Wächter mit den Anhängern hatte sechs Lederbänder über seine Hand gestreift und ließ die Metallplättchen herabbaumeln.
    Valerian hat recht: Die sehen wirklich unspektakulär aus. Wie kann man nur solche Artefakte herstellen?
    Einen Gegenstand zu verzaubern, benötigte viel Vorbereitungszeit und ein noch größeres Maß an Essenz. Artefakte waren selten und deshalb wollten die Besitzer, dass sie möglichst beeindruckend aussahen. Einige besonders kostbare Stücke lagen heute noch in den großen Museen. Die gewöhnlichen Menschen sahen nur den historischen und materiellen Wert dieser Unikate, doch was dahinterstand, blieb ihnen verborgen.
    Diese einfache Machart kann nur Folgendes bedeuten: Entweder ist der Zauber darauf total simpel oder die Amulette sind

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